Werbung

Pressemitteilung vom 18.10.2023    

Sechste Tarifverhandlung gescheitert: ver.di beschließt Streiks im Weihnachtsgeschäft

Die Tarifrunde Handel in Rheinland-Pfalz und Saarland ist noch immer ergebnisoffen. Eine Annäherung der Forderungen seitens der Gewerkschaft und der Angebote von Arbeitgeberseite ist derzeit noch in weiter Ferne. Jetzt droht ver.di mit Streiks, welche die Abläufe in Einkaufsgeschäften und Großlagern empfindlich treffen würden.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Region. Nachdem am 16. Oktober die sechste Tarifverhandlung für den rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel wiederholt ergebnislos beendet wurde, hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für den 17. Oktober, im Rahmen der Warnstreiks im Handel, zu einer Streikdelegiertenkonferenz eingeladen, bei der mehr als 70 Teilnehmer aus den Betrieben vertreten waren. Am Ende der Konferenz war das Ergebnis eindeutig: Die Verbandsempfehlung der Arbeitgeber von 5,3 Prozent für den Einzelhandel und 5,1 Prozent für den Großhandel ab dem 1. Oktober reicht der Gewerkschaft nicht.

"Wir sind ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenserfolge, deshalb steht uns ein ganzes Stück vom Kuchen zu und nicht nur die Krümel. Ohne uns kein Geschäft, deshalb streiken wir weiter. Auch im Weihnachtsgeschäft und wenn es sein muss, nehmen wir Ostern auch noch mit", so lautet die einstimmige Meldung der entsandten Streik-Delegierten.

Im Rahmen der Konferenz wurde ebenfalls beraten, in welchen Wochen und an welchen Tagen die Abläufe in den Einkaufsgeschäften und in den Großlagern besonders gestört werden könnten. Außerdem wurde sich dafür ausgesprochen, zentrale Kundgebungen überall dort abzuhalten, wo Unternehmensführungen Beschäftigte, wegen der Ausübung ihres Grundrechts zu streiken, maßregeln würden. Ver.di-Verhandlungsführerin Monika Di Silvestre berichtet hierzu: "Die Maßregelungen reichen von grundloser Schikane, über schlechte Stimmungswägungen von Vorgesetzten, dass die Nichtstreikenden für die Streikenden mitarbeiten und Überstunden machen müssten, bis hin zu ungerechtfertigten Abmahnungen".



Derartige Eingriffe würden die Belegschaften spalten. Dabei seien die Streiks irgendwann vorbei, und dann müssten alle wieder miteinander auskommen und zusammenarbeiten. Überall dort, wo ein ver.di-Vertreter ungerecht behandelt werde, stünden am nächsten Tag Kundgebungen vor der Tür.

Neuverhandlungen im November
Die nächsten Verhandlungen finden am 2. November für Groß- und Außenhandel, am 10. November für den Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz und am 23. November für den Einzel- und Versandhandel im Saarland statt.

"Die Arbeitgeber könnten jederzeit die Streiks beenden, indem sie endlich ein faires Angebot auf den Tisch bringen", kritisiert Monika Di Silvestre. Seit Beginn der Tarifrunden im ver.di-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland seien mehr als 1.100 Handelsbeschäftigte in die Gewerkschaft eingetreten und würden den Arbeitskampf für mehr Einkommen unterstützen. Dies sei ein deutliches Signal an die Arbeitgeber.

Auf dem Gebiet der Kreise Neuwied, Altenkirchen und Westerwald fordert ver.di für den Einzelhandel eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro je Stunde, für den Großhandel eine Erhöhung von 425 Euro im Monat. Auszubildende sollten monatlich 250 Euro mehr bekommen. Die Laufzeit solle allgemein verbindlich 12 Monate betragen. (PM)


Mehr dazu:   Wirtschaft  

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Keramik kann viel mehr als Krüge und Fliesen

Höhr-Grenzhausen. Die Regionalinitiative der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis bewirbt alles, was ...

Erneute Streiks: Beschäftigte im Handel geben nicht auf

Mainz. Die Hauptursachen für das Ausbleiben einer Einigung liegt nach Ansicht von Verdi an der Weigerung der Arbeitgeber, ...

IHK Neuwied positioniert sich zur Kommunalwahl 2024

Neuwied. An der Runde unter Leitung von Kristina Kutting nahmen die Bürgermeister oder Vertreter der einzelnen Verbandsgemeinden ...

Streikdrohung und Fachkräftemangel: IG BAU warnt vor kritischer Lage im Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. "Bagger, Kräne, Betonmischer - alle im Ruhemodus. Das droht, wenn der Bau in den Streik rutscht", kündigt ...

Gutes aus der Region Westerwald - gutes aus der Heimat

Dierdorf. In der Neuauflage präsentieren mittlerweile über 100 regionale Betriebe ihr vielfältiges Angebot an Produkten und ...

Erste Teilqualifizierung "Klimatechnik": Acht Absolventen erhalten ihr Zertifikat

Neuwied. "Es haben nicht nur acht von neun Teilnehmern die Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen und halten nun ihr Zertifikat ...

Weitere Artikel


Fans gegen Linienrichter: Ärger bei Bezirksliga-Begegnung in Lautzert

Oberdreis-Lautzert. Der Linienrichter wurde laut Polizeibericht zunächst durch einen Täter mit dem Inhalt einer Getränkeflasche ...

Traurige Gewissheit: Vermisste Rahel Müller aus Montabaur ist tot - Verdächtiger festgenommen

Montabaur/Limburg. Rahel Müller aus Montabaur wurde seit Weihnachten 2022 vermisst, am Heiligabend hatte ihr Mitbewohner ...

Long Covid war Thema bei Informationsveranstaltung der Neuwieder CDU

Neuwied. Frau Dr. Weber klärte zunächst über den aktuellen Forschungsstand betreffend Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ...

Heftig: Knochenfunde an der Ahrmündung sind Leichenreste von menschlichem Körper

Koblenz/Sinzig. Im Rahmen einer Müllsammelaktion im Bereich der Ahrmündung in Sinzig kam es bereits am Sonntag, 15. Oktober, ...

Ehrengarde Neuwied setzt mit Spülmobil auf Nachhaltigkeit

Neuwied. Zunächst war das Ziel, an den Markttagen 2023 nachhaltiges Mehrweggeschirr zu nutzen. Dieses Geschirr muss jedoch ...

Werbung