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Nachricht vom 26.09.2023    

Papaya-Koalition will Arbeit des Mehrgenerationenhauses weiter sichern

Seit vielen Jahren ist die Katholische Familienbildungsstätte Neuwied mit ihrem Mehrgenerationenhaus und den beiden Häusern der Familie in Stadt und Kreis ein offener Begegnungs- und Bildungsort, in dem auch das Ehrenamt gefördert und Beratung und Hilfe angeboten werden.

Zum Gespräch trafen sich (v.l.n.r.): Karl-Josef Heinrichs, Thomas Becker, Jennifer Welker, Regine Wilke und Martin Hahn (Foto: Heinrichs)

Neuwied. Über die gegenwärtige Situation in der Arbeit informierten sich bei einem Besuch die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen, Martin Hahn (CDU), Regine Wilke (Bündnis90/Grüne) und Karl-Josef Heinrichs (Freie Wählergruppe). Im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem Leiter der Einrichtung, Thomas Becker und der Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses, Jennifer Welker, standen dabei der Neustart der Einrichtung nach der Coronakrise, die aktuellen Projekte und Kooperationen und die zurzeit wachsenden Herausforderungen und Schwierigkeiten in der Arbeit.

Neben zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind zurzeit über 50 Ehrenamtliche und verschiedene Projektmitarbeiter im Mehrgenerationenhaus Neuwied engagiert. Dabei reicht die Palette der Angebote von Begegnung, Vernetzung, hin zu Integration, Grundbildung, Beratung, sowie Projekte wie beispielsweise Hausaufgabenhilfe für Grundschulkinder.

"Durch die unkomplizierten und für alle offenen Mitmachangebote fühlen sich auch diejenigen willkommen, die neu in der Kommune sind, Berührungsängste haben oder sich nicht zugehörig fühlen. Bei einer Begegnung im Offenen Treff beziehungsweise einem Gespräch nach dem Sprachangebot, werden schnell neue Kontakte geknüpft", weiß Jennifer Welker zu berichten. "Menschen, die sich sonst im Alltag vielleicht nie begegnet wären, erleben und gestalten hier Gemeinschaft - beispielsweise bei PC- und Sprachangeboten, bei Selbsthilfegruppen und Themen der Nachhaltigkeit, ergänzt Thomas Becker.

Fördermittel für Mehrgenerationenhäuser sollen gekürzt werden
Große Sorgen bereiten beiden die Pläne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Fördermittel für die Mehrgenerationenhäuser um 5 Prozent zu kürzen. "Diese vorgesehene Kürzung kommt zu einer Zeit, in der fast alle Ausgaben immens steigen, vor allem die Betriebs- und Heizkosten und auch die Tariferhöhungen führen zu realen Kostensteigerungen von mindestens 16 Prozent", erklärt Thomas Becker. "Statt einer Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Kosten durch differente Gründe steigen, gibt es nun Kürzungen für die Häuser."



Als nicht gerechtfertigt empfinden auch die drei Fraktionsvorsitzenden die geplanten Kürzungen. "Hier soll eindeutig an der verkehrten Stelle gespart werden. Nicht eine Kürzung sondern eine deutliche Steigerung der Zuschüsse wäre der richtige Weg", sind sich Martin Hahn, Regine Wilke und Karl-Josef Heinrichs einig. Sie sehen im Mehrgenerationenhaus eine wichtige soziale Einrichtung, die verschiedene Altersgruppen zusammenbringt, um voneinander zu lernen, sich zu unterstützen und soziale Isolation zu reduzieren.

"Dieses Erfolgsmodell gilt es zu bewahren und auszubauen", betonen sie und wollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Arbeit unterstützen. "Das ist eine Streichung mit fataler Signalwirkung und wir fühlen uns als Mehrgenerationenhäuser von der Bundespolitik übersehen. Dabei sind es die Mehrgenerationenhäuser, die in den Krisen der letzten Jahre flexibel und engagiert eingesprungen sind und so für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgten", stellen Becker und Welker fest und verweisen auf die vom Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser e.V. organisierte Petition. Die gestartete Petition "Für eine starke Zukunft der Mehrgenerationenhäuser - stoppt die Fördermittelkürzung!" begrüßen und unterstützen auch die Fraktionsvorsitzenden ausdrücklich. Die Bedeutung dieser Häuser kann für sie gar nicht hoch genug bewertet werden. (PM)


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