Werbung

Pressemitteilung vom 25.09.2023    

Energie-Gipfel des Neuwieder WirtschaftsForums: "Es steckt viel Energie in der Region"

Im Zoo Neuwied fand der 2. Energie-Gipfel des Neuwieder WirtschaftsForums in Kooperation mit der Initiative Koblenz Mittelrhein und dem Zoo statt. Kein Zufall, denn die Freizeiteinrichtung mit einem 90 Kilometer großen Einzugsgebiet ist gleichzeitig ein bedeutender Wirtschaftsbetrieb mit hohem Energiebedarf.

Von links: Frank Wolsfeld (WiFo), Lothar Melms (WiFo), Cornelius Kirsche (WiFo), Hans-Dieter Neuer (Zoo Neuwied) Hans-Jörg Assenmacher (Initiative Koblenz-Mittelrhein), Marion Blettenberg (WiFo), Thomas Velten (Flohr AG), Dr. Heribert Wiedenhues (Referent), Philipp Engel (Flohr AG), Michael Gassen (WiFo) und Christoph Pinkemeyer (WiFo) ziehen eine positive Resonanz des 2. Energie-Gipfels. (Foto: Bernd Michael Meier)

Neuwied. Geschäftsführer Hans-Dieter Neuer verwies auf die aufwendige Unterbringung der Tiere zu artgerechten klimatischen Bedingungen. Begonnen mit dem Menschenaffenhaus und fortgesetzt mit der Südamerika-Halle ist der Zoo damit zu einem ganzjährig attraktiven Anziehungspunkt geworden. Für die Zukunft kündigte Hans-Dieter Neuer weitere Neubauten an. Mit Hinweis auf Großspender, die zuletzt den Neubau der Zooschule ermöglichten und Tausenden von Kleinspendern, die den Zoo in der Corona-Krise vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrten, unterstrich der Geschäftsführer die große Identifikation der Menschen mit der Einrichtung.

Vor so viel gesellschaftliches Engagement zog Hans-Jörg Assenmacher den Hut. Für den Vorsitzenden der Initiative Koblenz-Mittelrhein wird damit die Stärke der Region unter Beweis gestellt. "Es steckt viel Energie in der Region", sagte Hans-Jörg Assenmacher und meinte das nicht nur im übertragenden Sinne. Die Vernetzung innerhalb der Region berge viele Potenziale auch bei der Energieerzeugung. Der Sprecher der Initiative bedankte sich beim WiFo für das Voranbringen des Themas, bei dem derzeit viel Bewegung drin sei. Als Leuchtturmprojekte nannte er die Wasserstoffproduktion in Kaisersesch. Die Fahrzeuge der Verbandsgemeinde sollen zukünftig auf Wasserstoff umgestellt werden.

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft?
"Ein schönes Beispiel, um den Menschen die Angst zu nehmen", kommentierte Dr.-Ing.h.c. Heribert J. Wiedenhues die Anstrengungen im Hunsrück. U-Boote würden längst mit Wasserstroff betrieben und könnten theoretisch 365 Tage unter Wasser bleiben. Der Experte ließ keinen Zweifel daran, dass Wasserstoff der Energieträger der Zukunft sein wird, aber aufgrund des großen Bedarfs zunächst nur der Industrie zur Verfügung stehen wird.

Grünen Wasserstoff, also erzeugt aus Solar- und Windenergie, wird Deutschland zu einem großen Anteil importieren müssen. Unter deutscher Beteiligung entstünde derzeit eine Produktionsstätte in Griechenland. Ab 2025 soll dieser Wasserstoff über das Meer nach Deutschland verschifft werden. Umgebaute LNG-Terminals werden zur Anlandung dienen.



Dr.-Ing. h.c. Heribert. J. Wiedenhues erläuterte die Herausforderungen Wasserstoff zu produzieren, unter 700bar zu transportieren und zu lagern. Der Gastredner unterstrich, dass der deutsche Maschinen- und Anlagenbau in der Lage sei, bei der Technologie weltweit die treibende Kraft zu werden. Und zwar nicht nur in einzelnen Prozessen, sondern in der kompletten Anlage. Angesichts der Lieferkettenproblematik forderte er auf, externe Fertigungen zurück nach Deutschland zu holen.

Lokale Energiegewinnung gegen die Krise
Die lokale Energieerzeugung, im BHKW Flohr, völlig unbeeinträchtigt von globalen Krisen, stellten Philipp Engel (COO Flohr AG) und Betriebsleiter Thomas Velten vor. Auf einer 12x5 Meter großen Rostfläche werden jährlich 200.000 Tonnen Holz verbrannt. Mittels dem erhitzten Wasserdampf wird eine Hochleistungsturbine angetrieben, die jährlich 47.000 Megawattstunden Strom produziert.

Die rund 100.000 Tonnen Dampf, bislang ungenutzt, könnten zukünftig genutzt werden, um rund 5.000 Häuser mit Fernwärme zu versorgen. Mit dieser Nachricht überraschte Jürgen Kirsch (Iqony) die rund 70 Besucher. Das Fernwärme Unternehmen, Betreiber von 100 dezentralen Anlagen mit 1.200km Wärmenetzlänge, strebt mit den SWN Neuwied und der Flohr AG eine Partnerschaft an.

"Unser erstes Ziel ist es, das Bestandsnetz zu dekarbonisieren. Bis 2030 ist der Netzausbau in den Bereichen Innenstadt und Distelfeld denkbar", verriet Jürgen Kirsch. Rückenwind erhält das Trio vom Gesetzgeber. Bekanntlich hat die Bundesregierung die kommunale Wärmeplanung beschlossen. Das Gesetz ist die Vorstufe zum Gebäudeenergiegesetz "Heizungsgesetz".

In ihrem Schlusswort gratulierte die WiFo Ehrenvorsitzende Brigitte Ursula Scherrer dem Trio zur angestrebten Kooperation und dem klaren Willen, den Wärmenetzausbau in Neuwied, mit einem verlässlichen und grünen Energieträger, auszubauen. Die spannenden und interessanten Beiträge des Abends boten den Besuchern im Anschluss allerhand Stoff für angeregte Gespräche in geselliger Atmosphäre. (PM)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Beförderungen und Ehrungen bei den Freiwilligen Feuerwehren VG Puderbach

Puderbach. Der Erste Beigeordnete Diethelm Stein konnte, in Vertretung für Bürgermeister Volker Mendel, Markus Schlösser ...

Verkehrsunfall in Puderbach: Zwei Fahrzeuge schwer beschädigt

Puderbach. Gegen 17.10 Uhr ereignete sich an der Kreuzung Hauptstraße/Steimeler Straße in Puderbach ein schwerer Verkehrsunfall. ...

Unbekannter Fahrer verursacht nächtlichen Verkehrsunfall in Erpel und flieht

Erpel. Die Polizei Linz teilte mit, dass der unbekannte Fahrer die B42 aus Richtung Unkel befuhr und plante, links in die ...

Die Conjäckelche laden ein zur zweiten Großen Möhnensitzung nach St. Katharinen

St. Katharinen. Die Karten für die Sitzung kosten 19,50 Euro, im Preis enthalten sind Kaffee und ein kleiner Snack. Zur Sitzung ...

"Kalle" und "Kitscher" sorgen für den Erhalt der Dorfgemeinschaft in Meinborn

Meinborn. Die von Hans-Werner Breithausen vorgetragenen Laudatio lautet: "Die beiden befreundeten Preisträger übten viele ...

Unbekannte Täter zerstören Hauseingangstür in Linz am Rhein - Polizei sucht Zeugen

Linz am Rhein. Im Zeitraum zwischen Freitag (29. November), 21 Uhr, und Samstag (30. November), 11 Uhr, wurde eine Scheibe ...

Weitere Artikel


Für ehrenamtliches Engagement: Beate Dietl aus Neuwied erhält Verdienstmedaille des Landes

Neuwied. Beate Dietl engagiert sich seit über 38 Jahren in besonderer Weise im kommunalpolitischen und sozialen Bereich und ...

Erwin Rüddel: "Unsere Gastronomie verdient Unterstützung"

Berlin/Region. Der Parlamentarier weist darauf hin, dass sich die Unionsfraktion seit langem für eine Entfristung der Regelung ...

Bildungsministerin Dr. Hubig besucht HTZ Kita in Asbach

Asbach. Die Ministerin sprach sich deutlich für den Erhalt der besonderen Plätze für Kinder mit Teilhabebedarf aus, die ...

Tag der Zahngesundheit: "Gesund beginnt im Mund – für alle!"

Region. Gerade bei Kindern ist Karies immer noch weit verbreitet und kann im Rahmen der Zahnvorsorge oft rechtzeitig diagnostiziert ...

Zeugen gesucht: War der Radfahrer verletzt oder nicht?

Neuwied. Am Samstag, 23. September, kam es gegen 19.50 Uhr im Kreuzungsbereich Blücherstraße / Sohler Weg zu einem Verkehrsunfall ...

ZILONIS Campus Eröffnung: Ein Schritt in Richtung grüne Zukunft

Müschenbach. Am Freitag, 15. September, wurde der ZILONIS Campus offiziell eröffnet. Über 400 Gäste, darunter Kunden, Lieferanten, ...

Werbung