Pressemitteilung vom 22.09.2023
Beschäftigte im Kreis Neuwied meist wegen Muskel-Skelett-Problemen krankgeschrieben
Die Beschäftigten im Kreis Neuwied waren im Jahr 2022 seltener krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet, wie in einer Pressemitteilung berichtet wird.
Kreis Neuwied. Der Krankenstand im Landkreis Neuwied lag bei 5,9 Prozent (Land: 6,3 Prozent, Bund: 6,2 Prozent). "Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 59 arbeitsunfähig gemeldet waren", erläutert Peter Lauermann, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Neuwied. Auf Beschäftigte mit Wohnsitz im Landkreis Neuwied entfielen rechnerisch 21,7 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 22,9 Tage, Bund: 22,7 Tage).
Jede Erwerbsperson in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,8 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,9). Lauermann sagt: "Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis Neuwied waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen." Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis Neuwied 4,0 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen und Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Husten und Schnupfen (je 3,7 Tage) sowie Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,3 Tage).
Grippewelle ist ausgeblieben
Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren somit die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Landkreis Neuwied. "Im Frühjahr des Jahres 2021 ist die typische Grippe- und Erkältungswelle ausgeblieben. Dann haben sich nach der Corona-Pandemie die Kontakte zwischen den Menschen normalisiert, was Atemwegsinfekte begünstigt hat", erklärt Lauermann.
Die in der Pandemie sinnvolle Entlastung der Arztpraxen durch die telefonische Krankschreibung habe dagegen nur geringen Einfluss auf die Fehlzeiten gehabt, denn sie sei auch schon im Jahr 2021 möglich gewesen. "Durch die demografische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich. So führt zum Beispiel mangelnde Zusammengehörigkeit im Team nachweislich zu einer deutlichen Zunahme depressiver Verstimmungen", sagt Lauermann. Vor diesem Hintergrund fiele dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Funktion bei der Vorbeugung psychischer Erkrankungen zu. (PM)
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