Spatenstich für Neubau des DRK-Hauses der Jugend- und Familienhilfe Westerwald
Von Wolfgang Rabsch
Das DRK Haus für Jugend- und Familienhilfe Westerwald feiert sein 20-jähriges Bestehen. Gleichzeitig setzt der Spatenstich des Neubaus einen wichtigen Meilenstein in Richtung Zukunft. Mehr als 250 Personen sind in der Jugend- und Familienhilfe engagiert.
Kölbingen. Zwei erfreuliche Anlässe durften unlängst in Kölbingen gefeiert werden: Zum einen konnte das "DRK Haus für Jugend- und Familienhilfe Westerwald" (HaJuFa) das 20-jährige Bestehen feiern, zum anderen erfolgte der Spatenstich für den notwendigen Neubau des DRK-HaJuFa. Auf dem Gelände des alten Klosters in Kölbingen versammelten sich zu einer kleinen Feierstunde viele Ehrenamtler, Kommunalpolitiker, Vertreter des DRK und der Jugend- und Familienhilfe Westerwald.
Kleine Feierstunde zum Spatenstich
Anke Marzi, die Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, war zu diesem Anlass aus Mainz angereist und begrüßte die Gäste. Sie betonte weiter, dass Kölbingen für das DRK-HaJuFa ein idealer Standort sei, da dort mit den Jugendlichen ein gutes Verhältnis bestehen würde. Sie dankte allen Helfern und Ehrenamtlichen, die wertvolle Arbeit leisten würden und führte weiter aus: "Wir schauen heute gemeinsam zurück auf 20 tolle, spannende und herausfordernde Jahre. Gemeinsam haben wir viel geschafft, unter anderem die Coronakrise gemeistert. Dies alles gelingt nur mit einem herausragenden Team. Dafür danke ich allen von Herzen. Ich bin überzeugt, dass wir für die Zukunft gut aufgestellt und für die künftigen Aufgaben gut gerüstet sind. Der heutige Spatenstich ist der nächste Schritt in die Zukunft und zugleich das Versprechen, weiterhin fest an der Seite der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien zu stehen".
Gabi Wieland, die als Erste Kreisbeigeordnete des Westerwaldkreises den verhinderten Landrat Achim Schwickert vertrat, dankte dem Roten Kreuz für sein langjähriges Engagement: "Sie sind als Ansprechpartner in der Region verwurzelt und passen gut zum Westerwaldkreis. In Ihrer Arbeit kommen eine hohe Familienfreundlichkeit und Empathie zum Ausdruck."
Frank Schäfer, der Ortsbürgermeister von Kölbingen ergänzte: "Verbundenheit und Mitmenschlichkeit dürfen in unserer Gesellschaft nie fehlen. Unsere Gemeinde ist froh und dankbar, dass Sie 2010 das Kloster gekauft und wie in der Vergangenheit einem sinnvollen Zweck zugeführt haben. Für das Neubauprojekt wünsche ich Ihnen viel Erfolg und bin sicher, dass das auch hier gelingen wird."
Alexander Giehl ergriff als neuer Einrichtungsleiter ebenfalls das Wort und freute sich auf die kommenden Aufgaben, insbesondere auf die Fertigstellung des Neubaus, in dem 21 Jugendliche Platz finden werden.
Ehrung verdienter Mitarbeiter und Ehrenamtler
Anke Marzi führte zum Abschluss des offiziellen Teils die Ehrung langjähriger Mitarbeiter und Ehrenamtlicher durch, im Einzelnen waren dies: André Winkemann und Carin Thiele (je 10 Jahre), Antje Sturm (15 Jahre) und Detlef Gösel und Tatjana Kühnel (je 20 Jahre). Die Geehrten durften sich über ein Wein-Präsent freuen.
Einige Fakten zur Arbeit des HaJuFa
Seit 20 Jahren bietet das Haus für Jugend- und Familienhilfe Westerwald des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz Kindern, Jugendlichen und Familien ein breites Angebot, um sie in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen und gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Wohngruppen in Herschbach, Kölbingen und Montabaur, sowie Tagesgruppen in Kaden, Niederahr und Wengenroth bilden das Gerüst des umfangreichen Unterstützungsangebots. Ergänzt werden diese durch flexible Hilfen, welche Familien helfen Alltagsprobleme, Krisen und Konflikte zu bewältigen. Schul- und Integrationshelfer ermöglichen seelisch beeinträchtigten Kindern den Schulbesuch.
Das Haus für Jugend- und Familienhilfe im Westerwald setzt zudem in Kooperation mit der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises seit elf Jahren das Projekt "Lernpaten - Keiner darf verloren gehen" um. Es richtet sich an Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf. Mit Unterstützung ehrenamtlicher Lernpaten und in enger Kooperation mit den Schulen, ist es das Ziel, die Chancen der Kinder zu verbessern. Ebenso engagiert sich das Rote Kreuz mit dem Team des Hauses für Jugend- und Familienhilfe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Hinzu kommen seit Oktober 2022 zwei neue Angebote: "Ankommen im Westerwald" für belastete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sowie "Dein Team für psychosoziale Gesundheit". Beide Projekte geben jungen Menschen Räume, in den sie ihre Sorgen und Nöte lassen können und stärken sie zugleich für die Zukunft.
Der Neubau in Kölbingen soll künftig die derzeit noch im ehemaligen Kloster in Kölbingen untergebrachten Jugendlichen beherbergen. Mittlerweile arbeiten für das DRK-Haus für Jugend- und Familienhilfe Westerwald (DRK-HaJuFa) insgesamt mehr als 250 Personen mit unterschiedlichen Professionen in drei voll- und drei teilstationären Häusern, als Schulbegleitungen/Inklusionskräfte oder im Bereich der flexiblen ambulanten Hilfen im Westerwaldkreis, dem Rhein-Land-Kreis, dem Kreis Altenkirchen, dem Kreis Mayen-Koblenz, dem Kreis Neuwied sowie im Kreis Limburg-Weilburg.
Hinzu kommen die durch Aktion Mensch oder SWR-Herzenssache geförderte Projekte wie die psychosoziale Betreuung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine im Westerwaldkreis oder das Alpaka-Indigoprojekt zur Resilienzförderung. (Wolfgang Rabsch)
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