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Nachricht vom 24.09.2011    

Neuwied ist landesweit Vorbild für Nutzung regenerativer Energien

SPD-Expertenkommission besichtigte das Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Neuwied – Fraktionsvorsitzender Hering will das Monopol der „vier Großen“ zerschlagen

Neuwied. Eine Gruppe von Wirtschafts- und Energieexperten der SPD-Landtagsfraktion besichtigte am Freitag das Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Neuwied. Besuche ähnlicher kommunaler Energieprojekte in Rheinland-Pfalz waren dem Termin in Neuwied voraus gegangen.

Hendrik Hering (Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Mitte) im Betriebsraum des Neuwieder Biomasseheizkraftwerks. Oberbürgermeister Nikolaus Roth (2. von rechts) und der Neuwieder Wahlkreisabgeordnete Fredi Winter (rechts) nahmen an der Besichtigung teil sowie Sigurd Remy (SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, links) und weitere führende SPD-Energieexperten. Foto: Holger Kern

SPD-Fraktionsvorsitzender Hendrik Hering an der Spitze der Delegation erklärte die Absicht der „Energiereise“ der SPD: „Energiewende in Rheinland-Pfalz bedeutet für uns: Wir wollen dezentrale Strukturen, das heißt Kommunen, die wieder Verantwortung übernehmen über eigene Stadtwerke und die Gemeinschaft und Zusammenarbeit mehrerer Kommunen suchen. Die Stadtwerke Neuwied sind ein positives Beispiel wie eine Stadt mit einem eigenen Stadtwerk Energieversorgung selbst gestaltet. Neuwied als Energieerzeuger und Energieverteiler setzt in einem hohen Maß erneuerbare Energien ein.“

Hering nannte das Biomasseheizkraftwerk im Sohler Weg in Neuwied und die Photovoltaikanlagen der Stadt als positive Beispiele. Er lobt: „Die Stadt Neuwied will auf diesem Weg große Schritte weiter gehen. Daraus können auch andere Regionen in Rheinland-Pfalz lernen, wie eine Kommune hochprofessionell diese Aufgaben wahrnimmt.“

Der Fraktionsvorsitzende Hering kündigte an, dass Gemeindewirtschaftsrecht in Rheinland-Pfalz dahingehend ändern zu wollen, dass Kommunen bei der Energieversorgung stärker tätig werden können. Das Ziel sei: „Wir wollen das Monopol der vier großen Energieversorger in Deutschland brechen. Denn es ist ungut für den Wettbewerb, dass die vier Großen über achtzig Prozent der Energie- und Erzeugungskapazitäten haben. Wir wollen mehr Wettbewerb haben und wir wollen mehr Wertschöpfung in der Region haben. Wir können dadurch tausende von neuen Arbeitsplätzen in den Regionen von Rheinland-Pfalz schaffen.“



Insgesamt gab es bei der SPD-Energiereise 20 Termine im Land. Am Montag werden in Mainz die Ergebnisse der Besichtigungen ausgewertet. Neuwied war die letzte Station der Energiereise der SPD-Fraktion. Im nördlichen Rheinland-Pfalz gab es außer Neuwied nur einen Besuch am Donnerstag in Bitburg. In Hachenburg hatte Hendrik Hering noch an der Eröffnung des Nahwärmenetzes teilgenommen.

Das Biomasseheizkraftwerk in Neuwied gibt es seit 2008. Geschäftsführer des Tochterunternehmens der Stadtwerke Neuwied ist Udo Engel aus Großmaischeid. Das Werk produziert Wärme und Strom. Abnehmer sind größere öffentliche und kommunale Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen, das Schwimmbad Deichwelle, die Stadtverwaltung, Einkaufszentren, Wohngesellschaften und Krankenhäuser. Die Stadtwerke haben in Neuwied insgesamt dreizehn Kilometer Fernwärmenetz verlegt. Die weiteste Entfernung vom Biomasseheizkraftwerk zum weitesten Abnehmer, das ist die David-Roentgen-Schule, sind 500 Meter Luftlinie.

Zur Energiegewinnung werden nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel unbehandelte Hölzer aus Trassenfreischneidungen, Sturmschäden oder von Astplätzen verwendet. Dieses Material wird in Hackschnitzelöfen verbrannt. Der Bau der Anlage hat fünf Millionen Euro gekostet. Pro Jahr wird Strom für umgerechnet bis zu 2.000 Haushalte produziert. Die vermarktete Wärme würde für circa zehntausend Wohneinheiten reichen. Holger Kern


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