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Pressemitteilung vom 05.07.2023    

SWN spenden Chlortabletten zur Wasseraufbereitung in der Ukraine

Wenige Wochen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist der See einer Wüste gewichen. Tausenden Menschen fehlt jetzt sauberes Trinkwasser. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) haben Chlortabletten gespendet, die in privater Initiative nach Lemberg und weiter in die betroffene Region gebracht wurden.

Mehr als Million Chlortabletten haben die SWN für die Notleidenden im Gebiet des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine gespendet. Bernd Essing (r.) von den SWN übergab den Bestand an Rolf Ehlers (l.) und Björn Rodday. Sie sind bereits in der Ukraine. (Foto: Gerd Neuwirth/SWN)

Neuwied. Rolf Ehlers und Björn Rodday gehören zu keiner Hilfsorganisation, aber sie haben Kontakte. Der eine als Leiter der Landesmusikakademie, der andere freier Kulturschaffender. "Beim Konzert des Jugendorchesters der Ukraine erfuhren wir von der Not in der Region", erklärt Ehlers. "Es ist eine ökologische Katastrophe, es ist eine nahezu tote Zone. Was für uns selbstverständlich ist, sauberes Wasser, ist Mangelware geworden. Damit steigt auch die Gefahr von Seuchen."

Bei den SWN gibt es dagegen einen Bestand an Chlortabletten. Ein Vorrat für den Notfall. Als SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach von der Not in der Ukraine hörte, versprach er Hilfe. Und dann ging es ganz schnell.

Eine Palette, 50 Kartons mit je 14 Flaschen. Jede Flasche 1500 Tabletten. "Mit jeder Tablette lassen sich 10 Liter Wasser desinfizieren", sagt Bernd Essing, Bereichsleiter bei den SWN. Insgesamt reicht der Bestand für die Zubereitung von zehn Millionen Litern Wasser. Voraussetzung für die Spende war eine kurzfristige Genehmigung des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, denn die Tabletten sind Bundeseigentum, so Essing: "Wir werden Ersatz beschaffen und dann natürlich bezahlen."



Ehlers und Rodday haben die Tabletten zwischenzeitlich nach Lemberg (Lwiw) gebracht. Eine Stadt, die bereits mehrfach von russischen Einheiten beschossen wurde. Die Gefahr für das eigene Leben? Darüber verlieren sie nicht viele Worte. Beiden war wichtig, dass Hilfsgüter zeitnah und punktgenau ankommen. So hielten sie es bereits bei früheren Aktionen, wo es um medizinische Hilfe ging. So hatte Björn Rodday Kontakt zu einem Chirurgen eines Militärkrankenhauses, der konkret mit Listen den Bedarf mitteilte. Der Kontakt war zwischenzeitlich abgebrochen. Es blieb die leise Hoffnung, dass der Arzt noch lebt. Aus Lemberg melden sie sehr erleichtert: "Wir haben wieder Kontakt zu ihm!" Ein Lichtblick.

"Wir freuen uns natürlich, dass wir schnell und unkompliziert helfen konnten", sagt SWN-Chef Herschbach. "Es macht einen gleichwohl demütig. Wir leben in Frieden, wir drehen ganz den Wasserhahn auf und haben Trinkwasser in bester Qualität. Was uns selbstverständlich ist, ist für viele, viele Menschen in der Ukraine Vergangenheit. Und es bleibt nur die Hoffnung auf eine bessere Zukunft." (PM)


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