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Nachricht vom 10.05.2023    

Stammzellenspender gesucht! Anjas Kampf gegen den Blutkrebs: "Auch die Psyche muss mit!"

Von Katharina Behner

Im Februar bekam Anja Jakob (52) aus Wissen die Diagnose "Blutkrebs". Die eigentlich lebensfrohe Frau erzählt, dass nicht nur ihr Körper, sondern auch ihre Psyche "mit muss". Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Doch Anja gibt nicht auf und der Einsatz von Freunden, Familie und Arbeitskollegen bestärkt sie.

Anja im Krankenhaus in Siegen. Der dritte Chemoblock ist für den Körper eine Tortur und ein Wechselbad der Gefühle. Doch Anja gibt nicht auf. Mut machen ihr ihre Unterstützer. (Foto: Privat)

Wissen/Siegen/Region. Die 52-jährige Anja Jakob aus Wissen leidet an Blutkrebs. Die Diagnose bekam sie im Februar. Nach wie vor wurde trotz weltweiter Suche noch kein "genetischer Zwilling" gefunden. Doch Anjas Familie, Arbeitskollegen und Freude geben nicht auf und setzen alle Hebel in Bewegung, um einen Stammzellenspender gemeinsam mit der DKMS zu finden.

Wie geht es Anja aktuell? - Im Wechselbad der Gefühle
Seit Ende April ist Anja wieder im Krankenhaus in Siegen und befindet sich im dritten Chemoblock, als Die Kuriere mit ihr sprechen konnten. "Ich hänge gerade an der Chemo", erzählt Anja. Die Sonne tue ihr gerade richtig gut, auch wenn sie geweint habe, als sie wieder ins Krankenhaus musste. Froh ist Anja allerdings, dass sie die Behandlung diesmal - zumindest bisher - besser verträgt. Die Behandlung davor sei schlimm gewesen. Übelkeit, Erbrechen und starke Schmerzen hatten Anja danach begleitet. Nur Morphium konnte die Schmerzen etwas lindern.

Diesmal bekam sie die Medikamente in den ersten fünf Tagen jeweils zweimal intravenös. Es folgen weitere zwölf Tage mit jeweils vier Tabletten. Da die Chemotherapie diesmal so hoch dosiert ist, kann Anja derzeit auch erst einmal nicht nach Hause und ist isoliert. "Die Leukozyten müssen runter. Das ist eine Tortur für den Körper", sagt sie. Leukozyten sind die weißen Blutzellen, sie spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Ihr Immunsystem ist mit der geringen Zahl an Leukozyten vollkommen geschwächt, daher auch die Isolierung. Leider mache die Therapie nicht nur den Krebs im besten Fall "kaputt", sondern leider auch die guten Zellen, so Anja weiter.

Hoffnung auf Zuhause
Wenn sie die Therapie in diesem Block bisher körperlich gut wegstecken konnte, spielt ihr aber an vielen Tagen die Psyche übel mit und die Seele leidet. "Dann fange ich an, an mir selbst zu zweifeln", erzählt sie traurig. Oder sie frage sich "Warum ich?". Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit machten sich dann breit. Dazwischen wieder Hoffnung und Gelassenheit: Ein Wechselbad der Gefühle und das oft von einer Minute auf die andere. Auf die Frage, wie sie damit umgehe, sagt Anja, dass ihr die psychoonkologische Begleitung helfe, mit diesen Phasen umzugehen. Die Begleitung sei eine wichtige Unterstützung in der Krebstherapie mit ihren verschiedenen Stadien mit einem Auf und Ab.

Anja hofft inständig, dass nach diesem Block die Leukozyten schnell wieder auf bessere Werte kommen. Dann könne sie bis zum nächsten Block erst einmal wieder nach Hause, wobei individuell entschieden werde, wie es dann weiter geht. Von ihrer Mama Helga wird sie derzeit schmerzlich vermisst. "Wir telefonieren oft", sagt Anja. Um die 82-jährige macht sich Anja zudem Gedanken. Sie leide durch die Stresssituation im Moment stark an Schwindel. Froh sei sie, dass die Nachbarin ihrer Mama zur Seite stehe.



Nächste Registrierungs-Aktion am 21. Mai
Anja, die ein großer Gladbach-Fan ist, hat noch gute Nachrichten. Der Fanclub "Borussen Power Siegerland" und der "SV Adler 09 Niederfischbach" organisieren gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungs-Aktion unter dem Motto "Muffins mampfen für Anja". Die Aktion findet am 21. Mai auf dem Sportplatz in Niederfischbach statt. "Ich bin so dankbar, für all die Hilfe", sagt Anja.

Neben der bestehenden Online-Registrierungsaktion haben Anjas Arbeitskollegen und Freunde in kurzer Zeit bereits verschiedene Aktionen in der Region organisiert. Arbeitskollegin Nina Pirec von Liquisign berichtet, dass die Aktionen in Zusammenarbeit mit der DKMS und der "SG 06 Betzdorf" sowie der "Sportfreunde Wallmenroth" sehr gut gelaufen sind. Dazu berichtet auch die DKMS "Alle Familien und Freunde waren eingeladen worden, spannende Fußballspiele zu sehen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun". Insgesamt hätten sich bei den beiden Veranstaltungen 112 Personen als Stammzellenspender registrieren lassen und es seien 2697 Euro an Spendengeldern zusammen gekommen. Anjas Arbeitgeber, die Firma Liquisign, rundete den Betrag auf 3000 Euro auf.

Die Aktion von Anjas Freundeskreis gemeinsam mit dem "SG Mittelhof/Niederhövels" war ebenfalls vielversprechend. Hier registrierten sich 35 Personen und es kamen rund 3100 Euro an Geldspenden für die DKMS zusammen. Damit aber nicht genug, direkt für Anja wurde von den Freuden eine zusätzlich beachtliche Summe gesammelt. Sie dankt ihren Freunden von Herzen, das sei nicht selbstverständlich. Schaffe aber ein kleines "Polster" worüber sie sehr dankbar ist. Von den Aktionen und Anjas Besuch hatten die Kuriere bereits berichtet.

Online-Registrierung immer möglich
Wer an den Aktionen nicht teilnehmen konnte, aber helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren ist, kann sich über die Webseite der DKMS ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden. Auch Geldspenden helfen Leben retten. Jeder Euro zählt, den jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro. Mit den Spenden kann dem Ziel der DKMS, den Blutkrebs zu besiegen, näher gekommen werden. Gespendet werden kann auf das DKMS Spendenkonto, IBAN: DE97 7004 0060 8987 0004 76, Verwendungszweck: AJW001, Anja. (KathaBe)



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