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Pressemitteilung vom 24.04.2023    

Zeitenwende-Wendezeiten; "Fünf nach Zwölf" beim Klima

"Es ist nicht mehr Fünf vor, sondern längst Fünf nach Zwölf!", so charakterisierte die Europaabgeordnete Jutta Paulus die Klima- und Energiepolitik der Europäischen Union bei der Demo von Pulse of Europe am 22. April.

Foto: Veranstalter

Neuwied. Die Klima- und Energiepolitik der Europäischen Union sei durch die Krisen der letzten Jahre, von der Pandemie über den russischen Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Probleme in der Energieversorgung, ins Stocken geraten sei. Die Klimaveränderung warte aber nicht auf uns, sondern verstärke sich auf dramatische Weise. Die Folgen für Mensch und Natur seien keine ferne, zukünftige Szenerie, sondern bereits jetzt schon real. Es gebe jedoch Beschlüsse, deren positive Effekte absehbar seien.

Jutta Paulus konnte mit Stolz verkünden, dass das Europäische Parlament in der vergangenen Plenarwoche endlich das "größte Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten" verabschiedet habe. Das mache Europa zum globalen Vorreiter im Klimaschutz. Ein lange geplantes, verbindliches Emissionshandelssystem spiele im Gesetz eine zentrale Rolle. Es werde eine EU-weite Senkung des CO₂-Ausstoßes sicherstellen.

Stefan Herschbach, Direktor der Stadtwerke Neuwied, informierte über die geplanten Maßnahmen zur Energiewende für Neuwied, die eine Realisierung von Windkraft - und Fotovoltaikanlagen im Stadtgebiet vorsehe. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen werde eine auskömmliche Versorgung mit erneuerbarer Energie für die Bürgerinnen und Bürger möglich. Die Stadt mache damit einen epochalen Schritt in eine klimaneutrale Energieversorgung für kommende Generationen. Jede neue Entwicklung ziehe aber auch Sorgen und Kritik in der Bürgerschaft nach sich. In Anbetracht der Herausforderung durch die Klimakrise gehe jedoch das Gemeinwohl immer vor. Die geplante Energiewende für Neuwied sei aktiver Klima- und Artenschutz.

Am Willen zur Realisierung der Planungen will man also keinen Zweifel lassen. Das bekräftigte auch Martin Hahn für die mehrheitsführende Papaya-Koalition im Neuwieder Stadtrat. Zu wichtig sei jetzt die Energiewende. Dabei müsse man auch bei der Fotovoltaik in die Fläche gehen, denn die Nutzung vorhandener Bedachungen sei für die Zielerreichung nicht auskömmlich.



Janine Sieben, Klimaschutzmanagerin beim Kreis Neuwied, unterstützte die bereits benannten Ziele. Nach verschiedenen Projekten sei ihre Stelle speziell für den Klimaschutz im Kreis eingerichtet worden, was eine wichtige Konzentration möglich mache. Natürlich sehe man das Potenzial in den einzelnen Gemeinden des Kreises, die es zu fördern gelte, denn leider fehlten den Kommunen die notwendigen finanziellen Mittel. Anders als in der Stadt favorisiere man aber, neben der Windkraft, dachgestützte Fotovoltaik-Anlagen, da die Bürger im Kreis überproportional Wohneigentum besäßen.

Die Bemühungen um eine Energiewende in Stadt und Kreis Neuwied wurde in der anschließenden Diskussion am "offenen Mikrofon" gelobt. Insbesondere auch von Jutta Paulus, die eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger mit "Zusatznutzen" empfahl, zum Beispiel durch eine Form genossenschaftlicher Beteiligung und/oder preislicher Vorteile bei der Energieversorgung. Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen aber ist für uns alle der wichtigste Beitrag zur Bewältigung der Klima- und Energiekrise. Unnötiger, willkürlicher Konsum zerstört Lebensgrundlagen!

Seine Hoffnung auf eine erfolgreiche Klima- und Energiewende brachte abschließend Dominik Springer als jüngstes Mitglied des Teams von Pulse of Europe Neuwied zum Ausdruck. Für seine erstmalige Moderation der Veranstaltung erhielt er von den Anwesenden einen kräftigen Applaus. Die nächste Demo findet am Samstag, 13. Mai, 11 Uhr an gleicher Stelle statt. (PM)


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