Pressemitteilung vom 03.03.2023
Kirchspiel Urbach plant Energiepark - Erste Bürgerinformation
Von Wolfgang Tischler
Mit Fotovoltaikanlagen, Windkraft und Wasserstoff will sich das Kirchspiel Urbach an der Energiewende beteiligen. Wie sich die fünf Kirchspielgemeinden Harschbach, Niederhofen, Urbach, Dernbach und Linkenbach den Umgang mit dem Thema "Erneuerbare Energien" vorstellen, wurde der Bevölkerung am 2. März vorgestellt.
Urbach. Grundsätzlich hat sich das Kirchspiel aber dazu entschlossen, erneuerbare Energien zuzulassen. Die Räte der fünf Gemeinden und das Gremium des Kirchspiels haben dem Vorhaben bereits zugestimmt. In einer gemeinsamen Einwohnerversammlung am Donnerstag, 2. März, um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle Urbach sollte nun die Bevölkerung mitgenommen werden.
Verbandsvorsteher des Kirchspiels, Achim Hoffmann, konnte bei der Begrüßung in eine voll besetzte Turnhalle mit mehreren hundert Menschen schauen. Er machte direkt klar, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen und noch keine Verträge, im Gegensatz zu den Nachbargemeinden in der Verbandsgemeinde Dierdorf, unterschrieben wurden. Man wolle vorher die Bevölkerung informieren und mitnehmen.
Ortsbürgermeister Hoffmann meinte: "Die Energiekrise hat uns bewegt, das Thema anzugehen. Wir haben es uns nicht leicht gemacht, denn wir wissen, dass mit dem Aufstellen von Windrädern kein Schönheitswettbewerb zu gewinnen ist." Auf dem Dernbacher Kopf und im Urbachtal sollen keine Windräder aufgestellt werden. Angedacht sind sechs Räder entlang der Autobahn A3 auf überwiegend gemeindeeigenen Flächen.
Weiterhin sind Fotovoltaikanlagen auf verschiedenen Flächen vorgesehen. Ortsbürgermeisterin Hasenbring ließ die Zuhörer wissen, dass der erste Bauantrag hierfür gerade auf den Weg gebracht wurde. Weitere potenzielle Standorte, wie Industrie- und Gewerbegebiete, Konversionsflächen und landwirtschaftlich unergiebige Flächen werden noch gesucht. Geplant sind bis zu 20 Megawatt.
Das Kirchspiel hat sich dazu entschieden, wenn die Windräder keinen Strom ins Netz abgeben können, dass der produzierte Strom dann zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden soll. Geplant ist in der ersten Ausbaustufe die Produktion von einem Megawatt. Eventuelle Abnehmer für den Wasserstoff haben bereits Interesse gezeigt.
Bürgerbeteiligung
Zur Bürgerbeteiligung erklärte Hoffmann, dass die Gründung einer Genossenschaft geplant sei, an der sich Bürger aus dem Kirchspiel beteiligen können. Alle Bürger sollen einen finanziellen Anteil am Energiepark bekommen, so ist die Idee, in Form von verbilligtem Strom oder als jährliche Pauschale von der Genossenschaft. Hier besteht noch Klärungsbedarf. Weiterhin sollen die Einnahmen zur Förderung der Feuerwehr, der First Responder und des DRK dienen.
Welche Partner sind dabei
Partner für den Energiepark sollen die "BMR energy solutions GmbH" aus 52511 Geilenkirchen und die SÜWAG werden. Die Unternehmen waren vor Ort und haben die Besucher an verschiedenen Stationen informiert. Anschließend gab es eine Fragerunde. Es wurde deutlich, dass es einen sehr hohen Informationsbedarf in der Bevölkerung gibt. Fragen drehten sich zum Beispiel um Schattenwurf, Schallemissionen, Flächenverbrauch, technische Details, späterer Rückbau und vieles mehr. Es bestand ein ganz klarer Wunsch nach weiteren Informationsveranstaltungen.
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Wie geht es weiter
Das Kirchspiel würde sich für die "BMR energy solutions GmbH" entscheiden, da das Unternehmen Komplettanbieter für den Bau und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien ist. Achim Hoffmann hat nach seinen Worten aus der Veranstaltung mitgenommen, dass "die Bevölkerung grundsätzlich für den Energiepark ist". Der nächste Schritt wäre der Abschluss eines Vorvertrages mit den Unternehmen und Einstieg in die Planungsphase, die etwa vier bis fünf Jahre dauert. Parallel hierzu sollen die Flächen für Fotovoltaik entwickelt und zur Genehmigung gebracht werden. Daneben wird die Wasserstoffinitiative gestartet. Das Vorhaben im Kirchspiel wird ein Pilotprojekt sein. (woti)
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