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Pressemitteilung vom 28.02.2023    

"Keine Nachteile für die Kunden"? Energiepreisbremsen könnten sich bei den SWN verzögern

Zu spät beschlossen, zu spät im Gesetz verankert, zu komplex für eine kurzfristige Umsetzung? Die Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme könnten sich für Kunden der Stadtwerke Neuwied (SWN) verspäten. Das haben die Stadtwerke in einer Pressemitteilung angekündigt. Nachteile müssten die Kunden jedoch nicht befürchten.

(Symbolfoto, Quelle: Pixabay)

Neuwied. "Das Schreiben an die Kunden zu den Energiepreisbremsen ist längst fertig", so heißt es in der Pressemitteilung. "Doch an entscheidenden Stellen fehlen noch Daten für die Platzhalter." Der prognostizierte Jahresverbrauch (als Berechnungsgrundlage), das Entlastungskontingent (in Kilowattstunden) und der -betrag (in Euro), der neue Abschlag plus die Gutschrift für die rückwirkende Entlastung seien noch offen. "Was nur nach ein paar Daten klingt, ist ein extrem komplizierter und komplexer Eingriff in das System", erklärt SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach, der seiner Verärgerung deutlich Luft macht: "Alle Verbände der Versorgungsunternehmen hatten die Bremsen früher gefordert. Ein halbes Jahr ging ins Land, ohne dass sich in der Bundesregierung etwas tat."

Herschbach selbst hatte noch im August mehr Tempo angemahnt. Beschlossen wurde das Gesetz jedoch erst am 16. Dezember: "Die Zeit fehlt uns jetzt. Ein hausgemachtes Problem der Regierung, das dann auf uns und letztlich die Kunden abgewälzt wurde."

Umstellung im März?
Doch was bedeutet eine Verschiebung konkret? "Die Software muss die Daten nicht nur für die Anschreiben liefern: Sie sind auch Grundlage für den Abschlag, der normalerweise ab dem 15. März eingezogen wird. Hier können wir den Einzug noch etwas verschieben." Dass die Umstellung noch im März gelingt, haben die Programmierer noch nicht abgeschrieben, aber es wird eng.

"Wenn alle Stricke reißen, wird der neue, reduzierte Abschlag mit Preisbremse erst ab April eingezogen. Die Abschläge für Februar und März, die ohne Bremsen berechnet sind, werden im April dann mitkorrigiert." Sobald das System zuverlässig läuft, gehen auch die Schreiben an die Kunden raus.

Bei einem Durchschnittshaushalt macht die monatliche Entlastung im teuersten Tarif, der Grundversorgung, rund 10 Euro beim Strom und 30 Euro beim Gas aus. Bei den meisten Kunden jedoch deutlich weniger, wie Geschäftsfeldleiterin Andrea Haupt erklärt: "Wir hatten zum Jahreswechsel allen Kunden der Grundversorgung den Wechsel in die deutlich günstigeren Deichstadttarife ermöglicht. Dann beträgt die Entlastung für Strom und Gas statt 40 nur zehn Euro im Monat. Viele haben zudem Altverträge, die beim Gas unter den 12 Cent liegen und damit gar nicht betroffen sind."



Geht den Kunden nichts verloren?
Unabhängig von der Höhe der monatlichen Entlastung: Verloren geht den Kunden nichts, versichert Andrea Haupt. "Natürlich ist uns zugleich bewusst, dass auch 10 Euro Beträge sind, die benötigt werden. Kunden müssen aber nichts veranlassen. Es ist - so ärgerlich es auch ist - maximal eine Verschiebung um einen Monat und hat sonst keine negativen Folgen."

Wie bei anderen Versorgern sitzen die Programmierer nicht in der Hafenstraße: Die Software kommt von großen, auf die Energiewirtschaft spezialisierten Anbietern. Allein sind die SWN nach Angaben der Branchenverbände nicht. Demnach gibt lediglich ein IT-Dienstleister an, den Märzabschlag bereits richtig berechnen und ausweisen zu können. Alle anderen Stadtwerke werden die Preisbremsen erst verspätet berücksichtigen können. "Die Planungszeit für die neuen Prozesse war zu kurz", so Haupt. Zudem seien viele Ausnahmen und Spezialfälle zu berücksichtigen und alles werde im laufenden Betrieb umgesetzt. (Pressemitteilung SWN)



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