Werbung

Pressemitteilung vom 09.01.2023    

Nachruf: Schwester M. Irmgardis Michels, ehemalige Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, verstorben

Die ehemalige Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Pionierin der deutschen Hospizbewegung, Schwester M. Irmgardis Michels, ist am 4. Januar im ALter von 92 Jahren verstorben. Viele Jahre hat Schwester Irmgardis die Entwicklung der Ordensgemeinschaft maßgeblich mitgestaltet und das Engagement der Waldbreitbacher Franziskanerinnen in der Hospizarbeit begründet.

Schwester M. Irmgardis Michels. (Foto: Anne Orthen)

Waldbreitbach. Geboren wurde Schwester Irmgardis in Cochem an der Mosel. Während ihrer Krankenpflegeausbildung im Marienkrankenhaus in Trier lernte sie die Waldbreitbacher Franziskanerinnen kennen. 1956 trat sie mit 26 Jahren der Ordensgemeinschaft bei. Nach der Ordensausbildung kam Schwester Irmgardis nach Saarlouis. Sie wurde damit beauftragt, die Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule aufzubauen, deren Leitung sie bis 1970 innehatte. Parallel gründete und leitete sie zusätzlich die Schule in Trier-Ehrang.

1970 wurde Schwester Irmgardis erstmals in die Ordensleitung gewählt und nahm die Aufgaben der Generalvikarin wahr. In dieser Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, öffnete sich die Kirche für tiefgreifende Veränderungen. Das wirkte sich auch auf die Orden aus. Schwester Irmgardis engagierte sich zusammen mit ihren Mitschwestern in der Ordensleitung für die Neustrukturierung der Gemeinschaft. Zwölf Jahre, von 1976 bis 1988, war Schwester Irmgardis Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. In diesen zwei Amtszeiten hat sie die Gemeinschaft nachhaltig geprägt. Unter anderem unterstützte sie Bildungsangebote für ihre Mitschwestern und förderte die Kommunikation untereinander. Ihr war es wichtig, dass die Ordensfrauen auch eine gute Lebensqualität haben.

Schwester Irmgardis ist eine der Mitbegründerinnen der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft (INFAG). Der Zusammenschluss der (Ordens-)Gemeinschaften der franziskanisch-klarianischen Familie im deutschen Sprachraum wurde 1982 in Waldbreitbach gegründet, um das franziskanische Erbe in Kirche und Gesellschaft zu erhalten und wirksam zu machen. Das war Schwester Irmgardis ein wichtiges Anliegen. Ihr gesamtes Leben war von einer tiefen Spiritualität geprägt.



Hospizidee aus den USA mitgebracht
Nach ihrer Amtszeit als Generaloberin reiste Schwester Irmgardis für neun Monate zu ihren Mitschwestern nach St. Paul in die USA. Sie suchte neue Herausforderungen und fand diese in der Hospizarbeit. Dort lernte sie Elisabeth Kübler-Ross, die Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung, kennen. Schwester Irmgardis besuchte ihre Seminare und freundete sich mit Elisabeth Kübler-Ross an. Die Hospizidee begeisterte sie.

Zurück in Deutschland wurde sie zu einer Pionierin der deutschen Hospizbewegung. Von 1988 bis 1995 engagierte sie sich zusammen mit zwei Mitschwestern beim Aufbau und bei der Etablierung der Hospizarbeit in Hochdahl. Als Geschäftsführerin begleitete sie das bundesweite Modellprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung, mit dessen finanzieller Förderung das stationäre St. Franziskus-Hospiz Hochdahl gebaut wurde. Mit großem Weitblick und Mut setzte sich Schwester Irmgardis für die Verbreitung der Hospizidee ein und war damit ihrer Zeit weit voraus. Im Blick auf die aktuelle Debatte um den assistierten Suizid entwickelte Schwester Irmgardis bereits vor mehr als 30 Jahren dazu heilvolle Alternativen für ein Leben in Würde bis zuletzt in Schmerzarmut und ganzheitlicher Begleitung. (PM)


Lokales: Rengsdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Baumfällaktion in Neuwied: Kranke Birken gefährden Straßenverkehr

In der "Elisabethstraße" in Neuwied müssen mehrere Birken aufgrund ihres schlechten Zustands gefällt ...

Unbekannte brechen bei Puderbacher Unternehmen ein

Am vergangenen Wochenende (23. und 25. August 2025) wurde das Firmengelände der Firma Afflerbach in Puderbach ...

"AHUI Wäller!" – Kreuzfahrtmesse im Westerwald

ANZEIGE | Am 30. und 31. August 2025 verwandelt sich das Parkhotel Hachenburg in ein Mekka für Kreuzfahrtfans. ...

Verkaufsstellen ignorieren Jugendschutz: Polizei startet Bußgeldverfahren nach Kontrolle

Bei einer angelegten Kontrolle am Montag (25. August 2025) in den Verbandsgemeinden (VGs) Bad Hönningen, ...

Baustart für L 253 zwischen Linz und Obererl verschiebt sich

Die geplante Sanierung der L 253 zwischen Linz und Obererl verschiebt sich um zwei Wochen. Die Vollsperrung ...

Verkehrsunfall auf der Autobahn bei Windhagen sorgt für Vollsperrung

Am Montagmittag ereignete sich auf der Autobahn in Richtung Köln ein Verkehrsunfall, der den Einsatz ...

Weitere Artikel


Bei Arbeitslosigkeit muss "Gelber Schein" weiterhin vorlegt werden

Die Agentur für Arbeit teilt mit, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Gelber Schein) bei Arbeitslosigkeit ...

Mickie Krause eröffnet mit "FLY & HELP" Schule in Kenia

Sänger Mickie Krause kann nicht nur für Partystimmung sorgen, sondern hat auch ein großes Herz für Kinder. ...

Betreuer werden und Freizeiten gestalten - Ausbildung der Sportjugend Rheinland startet

Sommer, Sonne, Spaß und Bewegung bietet die Sportjugend Rheinland auf ihren Ferienfreizeiten auch in ...

Ehrenamtskarte der Stadt Neuwied: Neuer Partner, neue Vergünstigungen

Gute Neuigkeiten für Inhaber der Ehrenamtskarte: Die Stadt Neuwied kooperiert dabei nun auch mit dem ...

Kraft und Mut für trauernde Kinder: Hospizverein Neuwied startet neue Kindergruppe

Wenn ein Familienmitglied gestorben ist, ist alles anders. Es fehlt der Halt, um sicher durchs Leben ...

Big Band Georg Wolf begeistert beim Neujahrskonzert in Großmaischeid

Wenn die Big Band Georg Wolf zu ihren Konzerten einlädt, dann werden die Säle regelmäßig voll. Dieses ...

Werbung