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Nachricht vom 19.07.2011    

Neuer Landesmeister Hardy Diemer: Tief- und Höhenflüge mit Wallach Dux

Ehemaliger Nationenpreis-Reiter gewinnt in Neuwied – Veranstalter beklagen geringe Teilnehmerzahlen

Neuwied-Oberbieber. Wer sind die besten Springreiter in Rheinland-Pfalz? Die Frage sollte am Wochenende (15.-17.7.) im Aubachtal auf der Reitanlage des Neuwieder Reitvereins entschieden werden. Die Landesmeisterschaften waren das Thema. Zur selben Zeit bemühten sich die Dressurreiter auf dem Birkenhof in Kurtscheid um den selben Titel (Bericht im NR-Kurier am 18.7.). Aus organisatorischen Gründen hatte man Spring- und Dressurreiter zu jeweils separaten Wettbewerbsorten bestellt.

Schnell im Parcours und bei der Ehrenrunde: Hardy Diemer, der neue Landesmeister der Springreiter, mit seinem achtjährigen Nachwuchstalent Dux. Fotos: Holger Kern

Die Teilnehmer starteten nach Altersklassen. Neu bei den Springreitern war die „Childrens“-Gruppe für Reiterinnen und Reiter bis 14 Jahre. Die Reiter-Kinder starteten in zwei A- und einem L-Springen. Klaus Blässing, der Geschäftsführer des Landesverbandes, hatte das Gefühl, dass die neue Altersklasse gut angenommen wurde. Auch mit den Leistungen der Jüngsten war er zufrieden. Gewonnen hat in der Childrens-Klasse Johanna Rubly aus Kleinbundenbach in der Südwestpfalz. Zweite wurde eine Teilnehmerin aus der Region, Lisa Deppe vom RV Saffig.

An drei Tagen wurde auf der professionellen Anlage des RV Neuwied guter Sport geboten. Selbst den Dauerregen am Sonntagvormittag verkraftete der Sandboden im Springstadion gut. Dennoch waren von Veranstaltern wie auch Teilnehmern kritische Worte zu hören. Der Anlass: Zu kleine Teilnehmerfelder in allen Klassen. Klaus Blässing sagte zum NR-Kurier: „In manchen Touren hätten wir uns mehr Beteiligung gewünscht. Wir wissen, dass mehr Reiter da sind, als hier an den Start gingen.“ Blässing mutmaßt, dass vielleicht die Schulferien ein Grund für die auffallende Zurückhaltung der Springreiter sein könnte.

Auf die Nachwuchssituation in Rheinland-Pfalz angesprochen, meinte der zuständige Landestrainer Hans-Josef Gemein: „Unser Nachwuchs? Es waren ja nicht viele hier!“ Den Grund dafür vermutet Gemein – anders als Klaus Blässing – nicht in den Sommerferien: „Die Termine sind doch lange bekannt, da kann man sich drauf einstellen. Wir müssen uns glaube ich fragen, ob solche Veranstaltungen noch zeitgemäß sind. Zu anderen Turnieren kommen die Reiter ja, zu den Meisterschaften nicht. Also müssen wir neue Ideen einbringen. Eine Möglichkeit wären Amateurmeisterschaften ohne Beteiligung der professionellen Reiter. Das würde uns mehr Teilnehmer und mehr Zuschauer bringen.“

Mögliche Kandidaten für die Deutschen Jugendmeisterschaften der Springreiter in vier Wochen in Freudenberg hatte „Sepp“ Gemein auch schon gesichtet in Neuwied: Marina Röhrig aus Andernach, Cedric Wolf vom RV Montabaur-Horressen, Julia Dittmann aus Sinzig, Marco Litterscheid vom RC Kalenborner Höhe, Friederike Hartung vom RSV Rheinhessen-Mitte und Christian Brühl aus Bad Kreuznach.



Mit gerade einmal 16 Teilnehmern war die schwerste Tour der Meisterschaften besetzt, die Altersklasse der Senioren. Sie mussten in drei S-Springen möglichst fehlerfrei durch die Parcours kommen. Am besten gelang dies dem für Diez startenden ehemaligen Nationenpreis-Reiter Hardy Diemer auf seinem erst achtjährigen belgischen Fuchswallach Dux. Nur 0,41 Strafpunkte für Zeitüberschreitung hatte das Paar am Ende auf dem Konto, ansonsten war Dux in drei Springen und im anschließenden Stechen als einziges Pferd fehlerfrei geblieben. Hardy Diemer erzählt: „Ich habe Dux Anfang des Jahres in Belgien gekauft. Er ging bis dahin nur M-Springen und wurde sehr wild geritten. Anfang Juni in Raubach bin ich das erste S-Springen mit ihm geritten, da hat er noch Fehler gemacht. Auf dem nächsten Turnier in Kirberg ging es schon besser, da wurde ich mit ihm Dritter in einem S-Springen. Allerdings gab es auch da noch Abstimmungsprobleme zwischen uns. In einem Springen zog Dux so plötzlich die Bremse, dass ich heruntergefallen bin“ berichtet Diemer lachend. Er will das Pferd langsam aufbauen, es soll vielleicht der Nachfolger seines Nationenpreis-Pferdes Ladykiller werden. Nach Oberbieber bekommt Dux erst einmal vierzehn Tage Turnierpause und startet dann nur noch auf ländlichen Veranstaltungen. Mit seiner bisherigen Entwicklung ist Hardy Diemer mehr als zufrieden: „Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich bis heute so viel mit diesem Pferd erreiche.“

Zweiter und Dritter wurden in Oberbieber Donatella unter Michael Wittschier (RV Prüm, 3,68 Strafpunkte) und Sky Rocket unter Walter Eichenlaub (RRV Herxheim, 4 Strafpunkte). Auf den Plätzen fünf bis sieben tauchen Reiter aus der Region auf: Michael Deppe (Saffig), Ralf Jünger (Mayen) und Frank Scheffel (Raubach). Holger Kern

Alle Ergebnisse unter: http://eventcontent.hippoonline.de/609/609zeitplanDEU.htm?style=hippo


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