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Nachricht vom 24.10.2022    

Dat Rosi hatte in Waldbreitbach die Haare schön und die Schnauze voll

Von Helmi Tischler-Venter

„Weil Positives guttut“, wie Geschäftsführer Hajo Reuschenbach bei der Begrüßung sagte, trat Sabine Wiegand alias „dat Rosi“ (gesprochen Rossi) im Hotel zur Post am Sonntagabend an, „Spass“ zu bereiten. Mit Ruhrpott-Slang und prolligen Weltansichten brachte die Komödiantin das Publikum im vollbesetzten Rittersaal zum Lachen und Mitsingen.

Fotos: Wolfgang Tischler

Waldbreitbach. Mit kraftvoller Stimme, pfiffigen Texten und Matthis an der Technik schmetterte sie zu jedem Thema einen passenden Song. Mit rockiger AC/DC-Melodie stellte sie sich vor: „Ich hab die Haare schön. Ich bin dat Rosi!“ Der schwungvolle Auftritt täuschte über die körperlichen Probleme der Sängerin hinweg: „Ich hab nicht nur Rücken, ich hab Körper. Ich hab sone Gammel in den Knochen!“

Trotzdem freute sie sich wie Bolle, endlich wieder mit ihren Lockenwicklern und rosa Plüsch-Leoparden-Schluffen auf der Bühne auftreten zu können. Die Corona-Zeit hatte ihr viele Probleme bereitet, vor allem, weil auch ihr Mann „Mamfred“ im Home-Office arbeitete: schweißen, löten, tunen – in der Wohnung. Das erzeugte wegen nächtlicher Lärmbelästigung Ärger mit der darunter wohnenden Familie von Herbert Schibulski.

Der Versuch, sich stattdessen gärtnerisch in einer Kleingartenanlage zu beschäftigen, scheiterte an der kleinlichen Verordnung des Vereins, denn dat Rosi sagt, was es meint und meint, was es sagt – im Klartext. Nicht nur dem Kleingärtner-Vorstand und dem Hausarzt, auch dem mächtigen und korrupten Fußballverband FIFA und einem Starbucks-Mitarbeiter schmetterte Rosi ihre eindeutige und einfältige Meinung ins Gehör.

Mit ihren fünf Blagen hat die Familienmanagerin es nicht leicht, denn heutzutage wollen alle Kinder Gangsta Rapper werden und das Bildungspaket für die Unterschicht ist noch nicht in Duisburg angekommen. Rosi verlangt „ein bissken mehr Respekt und Solidarität“.



Trotz aller Störmomente klappt das Zusammenleben mit Mamfred, denn „du und ich, das ist wie Mett mit Zwiebeln“. So konnten die beiden Bier- und Zigarettenfans letztes Jahr Silberhochzeit feiern. Zu diesem Ereignis hatte Rosi sich als Überraschungsidee eine Fahrt nach Paris ausgedacht, die aber wegen Corona ausfiel. Mamfred bot seiner Angetrauten eine heimelige Fahrt im Dienstwagen, einem 40-Tonner-LKW auf der A1, inklusive Funk-Dialog mit „Teddybär“. Die Fahrt brachte Rosi zu einem Ausreißversuch allein nach Paris, aber erschütternde Erlebnisse mit Sanifair, versifften Bahnhöfen, Abschied feiernden Junggesellen in der Bahn und Klassenkamerad Walter in einem Reisebus nach Compostela ließen nur noch ein Ziel zu: „Mit nem Laster nach Hause fahrn, denn der Pott ist schön!“

Bei Rosis nächstem Auftritt in Waldbreitbach sollten die Zuschauer genügend Geld dabeihaben, denn dann gibt es Merchandising: „Wenn ich nochmal komme, verkauf ich Puschen!“

Zuerst einmal kommt Björn Heuser am 27. November zu einer Doppelvorstellung (15 und 20 Uhr) von weihnachtlichen Mit-Sing-Live-Konzerten „Janz besinnlich“. (htv)



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