Werbung

Pressemitteilung vom 30.09.2022    

Krankheitskosten im öffentlichen Dienst: Bearbeitungszeiten der Beihilfestellen viel zu lang

Immer mehr beihilfenberechtigte Beamte in Rheinland-Pfalz müssen zu lange darauf warten, dass sie vom Staat und den beauftragten Beihilfestellen Erstattungen für Aufwendungen im Krankheitsfall bekommen. "Wer krank ist, wird zusätzlich noch belastet durch drückende Arztrechnungen und Mahnschreiben", so die Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (dbb), Lilli Lenz.

(Symbolfoto)

Region. Besonders, wenn höhere Rechnungen angefallen sind und in der Regel innerhalb von 14 Tagen durch den Beamten beglichen werden müssen, schlagen weit längere Bearbeitungszeiten der Beihilfestellen und Versicherungen stark ins Kontor – und das in wirtschaftlich und finanziell für alle schwierigen Zeiten. 22 Arbeitstage und damit mehr als vier Wochen dauert es im Durchschnitt aktuell, bis die Beihilfestelle des Landes beim Landesamt für Finanzen einen Beihilfeantrag und damit die grundsätzliche Erstattung der Hälfte anerkennungsfähiger Rechnungsbeträge bearbeitet hat - bundesweit gehört Rheinland-Pfalz damit zu den Schlusslichtern. Beihilfeberechtigte sind bei jeder Rechnung über Krankheitskosten gezwungen, in Vorleistung zu gehen.

Während das Finanzministerium angibt, dass Rechnungen von über 5.000 Euro prioritär bearbeitet würden, heißt es auf Nachfrage auf der Sachbearbeitungsebene, dass allein nach Eingangsdatum der "Berg" der Anträge abgearbeitet werde. Insbesondere bei chronisch Kranken und Operationen kommen zumeist Rechnungen von verschiedenen Laboren und Ärzten zusammen, sodass das Gesamtvolumen zwar die Summe von 5.000 Euro überschreiten mag, aber die Einzelrechnungen jeweils darunter liegen – so oder so fühlen sich die Betroffenen von ihrem Arbeitgeber alleingelassen.

Fürsorgeprinzip verletzt
Der dbb rheinland-pfalz sieht hier das beamtenrechtliche Fürsorgeprinzip eklatant verletzt, was die Beihilfezahlung anbelangt. Wenn sich insbesondere Angehörige unterer und mittlerer Besoldungsgruppen, junge Familien mit Kindern, chronisch Kranke und Betroffene komplizierter und damit teurer Behandlungen überlegen müssen, ob sie angesichts der persönlichen Kreditlinie, der eigenen Rücklagensituation und der galoppierenden Teuerung überhaupt zum Arzt oder in Behandlung gehen, dann wird dieses Prinzip pervertiert.

Dabei arbeiten die Mitarbeitenden in den Beihilfestellen an der Belastungsgrenze, um die Bearbeitungszeiten zu verringern. Es mangelt schlicht an einer ausreichenden Personalausstattung, um die Bearbeitungszeit und die Rechnungsaufforderungen in Einklang zu bringen.

Der dbb rheinland-pfalz fordert mehr Stellen in der Bearbeitung der Beihilfe und
eine Abschlagszahlung von 80 Prozent, sobald die Bearbeitungszeit vierzehn Tage überschreitet. dbb Landesvorsitzende Lilli Lenz: „Die Beihilfeberechtigten haben einen Anspruch darauf, dass es besser klappt. Sie dürfen nicht alleingelassen werden mit der
Bürde des Zahlungsdrucks oder Überziehungszinsen.“ (PM)



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Vierter Vorfall in diesem Jahr: Junger uneinsichtiger Autofahrer erneut unter Cannabiseinfluss

Linz-Kretzhaus. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizeidirektion Neuwied/Rhein führte im Ortsteil Kretzhaus eine allgemeine ...

Kurzschluss löst umfangreichen Stromausfall in mehreren Ortschaften aus

Rengsdorf-Waldbreitbach/Asbach. Am 19. April wurde das alltägliche Leben in einigen Teilen von Breitscheid, Hümmerich, Neustadt ...

Tag der Streuobstwiese: Kostenloser Obstbaumschnittkurs in Selters

Selters. In ganz Europa wird an 364 Tagen und einem Feiertag die Einzigartigkeit der blühenden Wiesen, die Köstlichkeiten ...

Westerwaldwetter: Regen, Schnee und Sonne – am Wochenende ist alles dabei

Region. Das kommende Wochenende (20. und 21. April) hat von allem etwas. Nur die frühlingshaften Temperaturen wollen sich ...

Polizeieinsatz in Neuwied: Aggressiver Mann mit Messer im Stadtzentrum festgenommen

Neuwied. Am Freitag, 19. April, gegen 15 Uhr, wurden bei der Polizeiinspektion Neuwied mehrere Meldungen über eine aggressive ...

Amtliche Warnung: Starkes Gewitter zieht über Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. Die Warnung wurde um 16.38 Uhr ausgesprochen und gilt voraussichtlich bis 17.30 Uhr desselben Tages. Laut ...

Weitere Artikel


Neuwied: Kein Erntedank-Gottesdienst auf dem Bauernhof

Neuwied. Statt dessen ergeht die herzliche Einladung zum Gottesdienst am Erntedanktag, Sonntag, 2. Oktober, um 9.30 Uhr in ...

Achtung! Trickdiebstahl durch falsche Vodafone-Mitarbeiter im Kreis Neuwied

Neuwied. Die Polizei warnt: Lassen Sie allgemein keine fremde Menschen in Ihre Wohnung, es ist zu erwarten, dass sie einen ...

Neuwieder Markttage: Diese Straßen müssen gesperrt werden

Neuwied. Für den Verkehr sind gesperrt:
die Langendorfer Straße, zwischen Andernacher Straße (Kreisel) und Luisenstraße, ...

MdB Diedenhofen: Beschäftigte aus Altenkirchen und Neuwied profitieren von Mindestlohnerhöhung

Kreis Altenkirchen/Kreis Neuwied. Am Samstag, 1. Oktober, wird der neue 12-Euro-Mindestlohn eingeführt. Mehr als 27000 Menschen ...

EHC Neuwied startet in eine Marathon-Saison

Neuwied. Die Mannschaft von Trainer Leos Sulak gastiert am Freitagabend (30. September) ab 20.15 Uhr beim ESV Bergisch Gladbach ...

"Wir Westerwälder": Unternehmensdatenbank als Pilotprojekt für das große Kompetenznetzwerk der Region

Region. In einem Pilotprojekt bekommen jetzt die beteiligten Firmen aus der Verbandsgemeinde Asbach zusätzlich die Möglichkeit, ...

Werbung