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Nachricht vom 16.09.2022    

Waldaubacher Sagenweg: Familienwanderung zwischen Rothaarsteig und Westerwaldsteig

Von Katharina Kugelmeier

Auf neun Kilometern führt der neue Waldaubacher Sagenweg einmal rund um Waldaubach. Auf ihm können zwölf spannende Sagen aus der Region erwandert werden, eine Verkürzung ist ebenfalls an vielen Stellen möglich. Zwischen Rothaarsteig und Westerwaldsteig gelegen, bietet der Waldaubacher Sagenweg wunderschöne Aussichten und moderate Höhenmeter.

Tolle Rastmöglichkeiten gepaart mit spannenden Sagen bietet der Waldaubacher Sagenweg. (Foto: Christoph Etz)

Driedorf. Mythen und Sagen begeistern seit jeher die Menschen. Dabei denken die meisten an die bekannten Sagen der Wikinger, Germanen oder Griechen, doch auch der Westerwald hat einige spannende Sagen zu bieten. Um diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gibt es mittlerweile einige Sagenwege in der Region. Eine neue und sehr liebevoll gestaltete Rundwanderung ist der Waldaubacher Sagenweg. Zwölf Sagen aus dem Westerwald begleiten die Wandernden auf neun Kilometern. Mit rund 120 Höhenmetern ist die Wanderung eine mittelschwere Runde, traumhaft gelegen zwischen Westerwaldsteig und Rothaarsteig, die an mehreren Stellen abgekürzt werden kann. Durch diese Verkürzungsmöglichkeiten ist der Waldaubacher Sagenweg auch für Familien mit kleinen Kindern gut geeignet, da er ohne Weiteres in mehreren kleinen Etappen erwandert werden kann.

Start und Ziel der Wanderung sind das Dorfgemeinschaftshaus in Waldaubach. Von hier aus kann man die gesamten neun Kilometer am besten in der Reihenfolge von der ersten bis zur zwölften Sage erwandern. So wird die Strecke auch hier beschrieben. Außerdem ist der Waldaubacher Sagenweg gut beschildert mit einem roten W und grünen S. Wer von vornherein weiß, dass er die Strecke verkürzen möchte, sollte in entgegengesetzter Richtung wandern, damit er die Highlights auf jeden Fall erlebt. Wer es dann von zwölf bis fünf schafft, hat die schönsten Abschnitte dabei. Da die Sagen mit ihren Bänken zum Verweilen einladen, kann man unterwegs immer wieder neue Kraft tanken für den jeweils nächsten Abschnitt.

Foto: Christoph Etz

Vom Dorfgemeinschaftshaus startet man auf der kompletten Runde zur ersten Sage über die Aubachstraße in Richtung Haiger. Vor dem Ortsausgang hält man sich schließlich links und wandert an einer Heckengruppe vorbei auf den Waldrand zu. Dort findet man, etwas rechts gelegen, die erste Sage namens Die Wichtel. Weiter geht es mit dem Überqueren der L 3391 (Vorsicht!) und vorbei an der Kläranlage über die Brücke und den Aubach. Am Ende des Walds hält man sich rechts bis zum Teerweg nach Heisterberg. Links haltend kommt man nach einer kleinen Steigung zum Windrad, an welchem man neben spannenden Schautafeln zum Thema Windenergie auch die zweite Sage mit der Geschichte vom Barstein findet. Zur nächsten Sage sind es jetzt nur 300 Meter über einen Wiesenweg, bis man die Sage der wilden Frau kennenlernt. Kurz vor der dritten Sage gibt es die erste Möglichkeit, die Runde abzukürzen und den Weg zurück zum Dorfgemeinschaftshaus einzuschlagen.

Wandert man den Weg weiter, stößt man auf den von links kommenden Westerwaldsteig. Diesem folgt man rechts hoch, überquert die Straße nach Heisterberg und auch erneut die L 3391. Parallel zur B 414 geht es über Wiesen- und Waldwege zur vierten Sage über die Kutsche mit den sechs Schimmeln und im weiteren Verlauf zur fünften Sage über den Fürst und Schimmelfohlen zu Mademühlen. Hier findet man als Bank eine Waldschaukel und ein handgefertigtes Holzfohlen, mithilfe dessen Zügel man sich auf der Waldschaukel liegend anschaukeln kann. Auch von hier gibt es eine Abkürzung zurück zum Startpunkt. Folgt man dem Weg weiter (noch immer parallel zur B 414), kommt man zur sechsten Sage über den Seidenstein, von welcher man auch wieder in Richtung Dorfgemeinschaftshaus verkürzen kann. Zur siebten Sage geht es über Wiesen- und Wurzelwege weiter. Nachdem man hier die Geschichte der Schinderhannes und der Pfarrer von Rennerod kennengelernt hat, verlässt man nach knappen 300 Metern den Wurzelpfad und geht rechts durch den Wald entlang der sogenannten “Pilgermauer“. Nach 500 Metern teilen sich schließlich Westerwaldsteig und Waldaubacher Sagenweg und man wandert rechts weiter in Richtung Waldaubacher Sportplatz, an welchem man Sage Nummer acht mit der Geschichte von der Trollblume findet.



Nun hat man wieder eine Steigung zum “Hainberg“ vor sich. Nach einem halben Kilometer erreicht man den Waldrand, an welchem man nach rechts zur Sage der wilde Jäger bei Waldaubach abbiegt. Diese neunte Sage ist mit einer Waldschaukel mit handgefertigtem Holzhund ein weiteres Highlight der Tour. Ab hier verläuft der Waldaubacher Sagenweg ein Stück gemeinsam mit dem Rothaarsteig. Kurz nach der neunten Sage gibt es dann nach rechts die letzte Abkürzungsmöglichkeit. Wandert man weiter zur zehnten Sage, muss man, um diese zu erreichen, kurz den Rundweg verlassen. Nach links hat man einen kleinen Abstecher, denn die Bank mit der Sage zehn Katzhausen und der Ketzerstein ist dem Namen folgend mit einem wunderschönen Ausblick in Richtung “Katzhausen“ verbunden.

Foto: Christoph Etz

Zurück auf dem Rundweg folgt man diesem weiter für ungefähr 400 Meter und biegt dann rechts in ein Waldstück ab. Hier findet man die elfte und vorletzte Sage und erfährt, woher der Höllkopf seinen Namen hat. Nun geht es nach links zur Waldaubacher Grillhütte und rechts weiter zu einem Bauernhof. Über den geteerten Weg in Richtung Waldaubach zurück passiert man den Bauernhof, an dessen Stallende ein Kühlschrankverkauf zu finden ist. Außerdem endet hier auch die Sagenreise mit der Geschichte über die wilden Weiber und die Menschen und es geht nur noch das letzte Stück zurück zum Dorfgemeinschaftshaus.

Der Waldaubacher Sagenweg ist eine wirklich schöne, abwechslungsreiche und durch die vielen spannenden Sagen sehr kurzweilige Runde. Dank der vielen Bänke entlang der Strecke ist auch für ausreichende Pausenmöglichkeiten gesorgt. Möglichkeiten zur Einkehr gibt es nicht, aber die vielen Stationen eignen sich perfekt für eine kleine Rast mit Picknick. Durch die mehrfachen Optionen, die Strecke individuell zu verkürzen, bietet der Waldaubacher Sagenweg auch für Familien mit kleinen Kindern oder konditionsschwache Menschen die Möglichkeit, in mehreren Etappen die gesamte Runde zu erkunden. Absolut durchdacht und liebevoll umgesetzt, ist er ein Highlight an Westerwaldsteig und Rothaarsteig. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind aufgrund der naturnahen Wege ein Muss.


Tour-Informationen:

Art: Rundweg
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 9 km
Dauer: 2,5-3 Stunden
Steigung: circa 120 Höhenmeter
Familiengeeignet: Ja
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: überwiegend loser Untergrund und Pfade
Besonderheit: Erlebnisweg
Startpunkt: Dorfgemeinschaftshaus Waldaubach (Aubachstraße 20, 35759 Driedorf)
Zielpunkt: wie Startpunkt

Download GPX-Datei & weitere Infos

Runde umgekehrt von 12 nach 1


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