"SWR1 Hits und Storys" begeisterte im Schlosshof Engers
Von Helmi Tischler-Venter
Die Villa Musica präsentierte am Mittwochabend (31. August) mit „SWR1 Hits und Storys – Die Sommer Edition“ ein Konzertformat, das bereits treue Fans hat, entsprechend gut besucht war die Veranstaltung mit der Band „Pop History“ und Bernd Rosinus, SWR1-Musikchef, der als Moderator interessante Storys zu den Hits erzählte, denn „ein Hit ohne Story ist wie ein Sprudel ohne Kohlensäure oder Sommer ohne Sonne.“
Neuwied. Der Sommer zeigte sich mit angenehmer Temperatur von seiner besten Seite. So freuten sich sowohl das Publikum als auch die Musiker - Martin Holl (Keys), Tim Kosack (Drums), Marc Jullien (Bass), Matthias Schärf (Gitarre) Bandleader Peter Kühn (Gesang) und die aus England importierte Sängerin Helen Forster über die tolle Location. Mit dem populären Rum-Werbe-Hit „Summer Dreaming“ und dem Song „All Summer Long“ fanden sie den passenden Einstieg.
Bernd Rosinus hatte lustige und skurrile Storys hinter den großen Hits recherchiert und thematisch gebündelt. So erzählte er von der explosiven Atmosphäre in den 70ern während den Aufnahmen von Fleetwood Mac zum Album „Rumours“. Pop History spielte dazu „Go Your Own Way“. Auch Kayleigh von Marillion entstand infolge einer verkrachten Beziehung.
Der Musik-Experte ließ zur Freude der Zuhörer die Originalversionen oft gespielter Cover-Songs anspielen. Fast gleich erfolgreich waren „Beast of Burden“ von den Rolling Stones und die Version von Bette Midler, in Engers stimmsicher präsentiert von Helen Forster.
Sehr unterhaltsam berichtete Rosinus über die oft vom Zufall bestimmte Entwicklung von Künstlernamen: Scott McKenzie hieß eigentlich Philip Wallach Blondheim, aus David Robert Jones wurde nach einigen namentlichen Fehlversuchen David Bowie und Stefani Joanne Angelina Germanotta mutierte zu Lady Gaga. Es folgten die Titel „San Francisco“ und „California Dreamin“.
Eine besonders tragisch-skurrile Geschichte von radioaktiver Hitze steckt im Text des Erfolgs-Hits „Vamos a la Playa“, der aber auf Spanisch von zwei Italienern (Righeira) gesungen, außerhalb Spaniens nicht verstanden wurde. Ungewöhnliche Hobbys war Rosinus nächstes Thema, das enthüllte, dass Ozzy Osbourne erst beim 20. Versuch die Führerscheinprüfung bestand, Eric Clapton mehrere Fahrverbote kassierte und Robbie Williams bis heute keinen seiner vielen Oldtimer fahren darf. Ferrari-Sammlerin Amy Mcdonald schrieb bereits als 17-Jährige ihren Hit „This is the Life“, den Helen Forster überzeugend sang.
Eric Claptons Lied „Wonderful Tonight“ bezog sich auf Pattie Boyd, die am erfolgreichsten besungene Frau in der Pop-Musik. „Sympathy“ von den Rolling Stones leitete das Thema „Debüt“ ein und „I want it all“ brachte das Publikum zum Klatschen und Tanzen.
Zu Recht erhielt die Sängerin Helen Forster viel Beifall für ihre Interpretation von „Total Eclipse of my Heart“, das von Komponist Jim Steinman eigentlich für Meat Loaf geschrieben worden war und mit Bonnie Tyler zum Welthit wurde. Sänger Peter Kühn brillierte dafür mit Heinz Rudolf Kunzes Hit „Dein ist mein ganzes Herz“. Es folgten weitere bekannte Lieder wie „Because the Night“, „Mrs. Robinson“ und „Jolene“ und damit verbundene Storys, bevor Pop History als letzten Titel die ursprünglich tragische Beobachtung „Just a Gigolo“ darbot.
Standing Ovations und Zugabe-Rufe motivierten die Band zu dem Queen-Song „Crazy Little Thing Called Love“ und Westernhagens „Weil ich dich liebe“ zu romantischer Handy-Lampen-Kulisse.
Ein besonderes Betthupferl wurde den Besuchern durch das Landesjugendorchester vor dem Tor des Schlosshofs angeboten: Die jungen Musikerinnen und Musiker hatten nebenan in der Landesmusikakademie eine Probe absolviert und spielten im Schein der Laternen mit viel Freude ein spontanes Konzert von Mozart bis Moldau. Die Zuhörermenge hatte ebenso Spaß an der Darbietung und hielt die Jugendlichen mit viel Applaus und Zugabe-Rufen am Spielen. (htv)
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