Abriss des "Bienenhauses": Imker hetzt seine Bienen auf die Mitarbeiter der Stadt Neuwied
Von Angela Göbler
Traurige Eskalation beim Abriss des "Bienenhauses" in Monrepos: Nachdem die Stadt Neuwied am Dienstag (30. August) die Abrissarbeiten an dem ohne passende Baugenehmigung errichteten Gebäude oberhalb des Neuwieder Stadtteil Segendorf eingeleitet hatte, wollte der Imker dies offenbar nicht ohne Gegenwehr hinnehmen. Er hetzte seine Bienen auf die Mitarbeiter der Stadt - und wurde selbst so heftig gestochen, dass er ins Krankenhaus musste.
Neuwied. Über den Abriss hatte der NR-Kurier bereits hier berichtet. Inzwischen haben auf Anfrage der Kuriere sowohl die Stadt Neuwied als auch die Pressestelle des Polizeipräsidiums Koblenz den Vorfall im Zuge der Arbeiten bestätigt: Laut Polizeiangaben hatte der Imker, offenbar in dem Versuch, den Abriss zu behindern, mehrere tausend Bienen in Rage versetzt und auf die Mitarbeiter der Stadt und des Ordnungsamtes losgelassen. Sogar die Polizei Neuwied und die Feuerwehr mussten eingreifen, konnten aber nicht verhindern, dass zwei städtische Mitarbeiter durch die Tiere verletzt wurden. Eine Frau sei dabei gleich mehrfach im Gesicht gestochen worden.
Aber auch der Imker selbst wurde von seinen wütenden Bienen attackiert, und das so heftig, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Den Abriss des Bienenhauses hat seine Aktion nicht verhindert, mittlerweile ist das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Zudem hat die Polizei Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs gegen den Mann eingeleitet.
Der Eskalation im Zuge des Abrisses geht eine lange Geschichte voraus. Schon 2012 war die Angelegenheit vor dem Verwaltungsgericht Koblenz verhandelt worden, die Entscheidung fiel eindeutig aus: Das "Bienenhaus" war nicht ordnungsgemäß gebaut worden, hatte die Stadt Neuwied doch nur ein "eingeschossig landwirtschaftliches Betriebsgebäude" für die Imkerei genehmigt. Gebaut worden sei aber ein "wie ein Wohnhaus in Erscheinung tretendes Bauwerk in Massivbauweise und mit gehobenem Innenausbau". Nachdem Einigungsversuche - unter anderem mit dem Angebot der Stadt zum Teilrückbau des Gebäudes mit anschließender Duldung - nicht gefruchtet hatten, sah sich die Stadt Neuwied zur sogenannten "Ersatzvornahme" genötigt und hat den Abriss in die Wege geleitet. (agoe)
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