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Nachricht vom 29.06.2022    

Wegweisende Entscheidungen zu den Bädern in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach getroffen

Von Wolfgang Tischler

Die Sanierung des Hallen- und Freibades in Hausen ist schon lange ein Thema in der Verbandsgemeinde und beschäftigt die politischen Gremien seit geraumer Zeit sehr intensiv. Im März 2022 beantragte die Ortsgemeinde Rengsdorf die Übernahme des Freibades Rengsdorf in die Trägerschaft der Verbandsgemeinde.

Übergabe der Petition. Foto: Wolfgang Tischler

Rengsdorf. In der Sitzung des Verbandsgemeinderates Rengsdorf-Waldbreitbach in Kurtscheid waren die Bäder der Verbandsgemeinde das beherrschende Thema. Es hatte sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Hallen- und Freibades in Hausen gebildet. Diese hatte eine entsprechende Petition angestoßen. Vor der Sitzung übergaben Nadine Weis und Oliver Meier-Ronfeld, in Anwesenheit einer großen Gruppe, 3.660 Unterschriften zum Erhalt des Bades an Bürgermeister Hans-Werner Breithausen, der vom Beigeordneten Christian Robenek begleitet wurde. Breithausen gefiel die breite Zustimmung aus der Bevölkerung, er merkte jedoch kritisch an, dass ihm die Aussagen in der Vergangenheit wie „Kirchturmdenken“ oder „Grabenkämpfe“ nicht gefallen haben. Es sei in den entsprechenden Gremien hart, aber fair um gerechte Lösungen für alle Seiten gerungen worden.

Übernahme Freibad Rengsdorf

Mit Schreiben vom 17. März 2022 hat die Ortsgemeinde Rengsdorf, in deren Besitz das Freibad sich befindet, die Übernahme in die Trägerschaft der Verbandsgemeinde beantragt. Der Gemeinderat Rengsdorf hatte in der Sitzung vom 1. Juni ergänzend beschlossen, das Freibad mit Wirkung zum 1. Januar 2023 zum Restbuchwert an die VG zu veräußern. Nach diversen Kontakten mit der Kommunalaufsicht ist man dort der Meinung, dass nicht der Buchwert, sondern der Verkehrswert maßgebend sei.

Nach Rücksprache mit dem Gutachterausschuss beim Katasteramt Westerburg wurde vereinbart, eine gutachterliche Stellungnahme durchführen zu lassen und diese dann als Grundlage für die Wertermittlung heranzuziehen. Kommunalaufsicht und Ortsgemeinde wären damit einverstanden. Die Erstellung könnte bis Ende August erfolgen. Das Problem ist nur, dass es keinen Markt- oder Verkehrswert für Freibäder gibt.

Der VG-Rat fasste den Grundsatzbeschluss, das Freibad zu übernehmen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kommunalaufsicht und einer im Hinblick auf den „Verkehrswert“ erneuten Beratung und Beschlussfassung im VG-Rat. Bei dem Beschluss gab es keine Gegenstimme, nur eine Enthaltung.

Sanierung Wiedtalbad
Im Fusionsvertrag der beiden Verbandsgemeinden war seinerzeit vereinbart, das Wiedtalbad in Hausen weiter zu unterstützen und als zentrale Sportanlage zur Förderung der Gesundheit, für das Schulschwimmen und den Tourismus weiter zu betreiben. Es wurden verschiedene Neubauvarianten erarbeitet. Die Machbarkeitsstudien führten jedoch im Rat zu der Auffassung, dass die Leistungskraft der VG und der Ortsgemeinden damit überfordert wäre. Es ergab sich in Gesprächen mit Fachleuten die Möglichkeit der Sanierung. Die Monte-Mare-Gruppe erarbeitete zwei Sanierungsvorschläge, die dem Rat umsetzbar erscheinen.



In verschiedenen Gremien wurden die Vorschläge ausgiebig beraten. In der Sitzung sagte Viktor Schicker (CDU), dass seine Fraktion es in der heutigen Zeit als Pflichtaufgabe ansehe, den Bad- und Schwimmbetrieb aufrechtzuerhalten. Ferner sei das Wiedtalbad ein wichtiges Strukturmerkmal der VG. Er kündigte an, dass seine Fraktion dem Vorschlag der Sanierung des Hallenbades bei gleichzeitiger Reduzierung der Wasserfläche im Außenbereich zustimmen werde.

Achim Braasch hob hervor, dass mit der Sanierung und Übernahme des Freibades die Verbandsgemeinde und damit die Ortsgemeinden und deren Bürger mit einem voraussichtlichen jährlichen Defizit von 1,2 Millionen Euro belastet werden. Bei der SPD gebe es keinen Fraktionszwang in der Abstimmung.

Holger Klein (FWG) tat kund, dass jedes Mitglied seine eigene Meinung zu dem Thema habe. Er sehe es als wichtig an, dass die Kinder schwimmen lernen, mahnte aber auch an, dass erst einmal die Pflichtaufgaben bedient werden müssen. Für die Zukunft sah er eine steigende Kreisumlage, die die Gemeinden auch noch belasten wird.

Die Grünen in Person Erika Zipf-Bender mahnten an, dass auf energiesparende Maßnahmen Wert gelegt werden solle.

Bei den erforderlichen Abstimmungen beantragte die CDU teilweise namentliche Abstimmung, dies wurde jedoch von der Mehrheit abgelehnt.

Gefasste Beschlüsse

Der Rat beschloss einstimmig die Sanierung des Hallenbadbereiches auf der Grundlage der Erarbeitung der Monte-Mare-Gruppe mit einem Kleinkinderbereich, einem Sportbecken und einem zusätzlichen Lehrschwimmbecken. Der Saunabereich wird nicht fortgeführt.

Der Rat beschloss mit 23-Ja- und 11-Nein-Stimmen, bei zwei Enthaltungen, die Errichtung eines Außenbeckens mit reduzierter Wasserfläche in einem Sportbecken gemäß Konzeptvorschlag. Hierfür gab es Applaus von den zahlreich anwesenden Besuchern.

Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, die Förderung der beiden vorstehenden Beschlüsse in die Wege zu leiten; wirtschaftliche Gesichtspunkte sollten bereits in der Planung Berücksichtigung finden. Die Ausführung soll als Gesamtprojekt erfolgen.

Bei zwei Gegenstimmen wurde die weitere Gestaltung und Attraktivierung des Außenbereichs mit Wasserpark oder Spraybereich an die Fraktionen und Ausschüsse zurückverwiesen.

Einstimmig erfolgte auch der Beschluss, die beiden Bäder in Rengsdorf und Hausen in einen Eigenbetrieb zu überführen. (woti)



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