Schloss Montabaur: das gelbe Wahrzeichen über den Dächern der Stadt
Von Katharina Kugelmeier
Jeder, der einmal in Montabaur war oder auch nur an der Stadt vorbeigefahren ist, kennt das gelbe Schloss Montabaur, welches zentral gelegen auf einem Schlossberg über die Stadt ragt. Nachts herrlich angestrahlt beheimatet es heute die Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) und ein Hotel.
Montabaur. Ein echtes Wahrzeichen der Stadt Montabaur ist das gelbe, auf dem Schlossberg über der Stadt thronende Schloss Montabaur. Auf einer Höhe von 321 Metern über Null überragt es die Stadt und ist selbst aus der Ferne gut zu erkennen. Charakteristisch ist das rechteckige Schloss mit seinen vier Rundtürmen an jeder Ecke sowie dem runden und über 30 Meter hohen Bergfried. Das gesamte Areal des Schlosses erstreckt sich jedoch noch über einige weitere Gebäude, welche alle zusammen die Einheit des Schloss Montabaur bilden.
Seit 1969 ist das Schloss im Besitz der Deutschen Genossenschaftskasse und wurde zu einem Akademie-Zentrum umgebaut. Seit 1981 ist die Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) der Besitzer von Schloss Montabaur. Der Akademie angeschlossen ist ein Tagungshotel mit einem Business-Spa, welches mit vier Sternen ausgezeichnet wurde. Leider ist das Schloss für externe Besucher nicht frei zugänglich und Gästen des Hotels und des Campus vorbehalten. Einzig die Außenanlagen können jederzeit frei zugänglich besucht werden. Auf der unten verlinkten Website des Hotels findet man jedoch einen virtuellen Rundgang. Alternativ kann man bei der Stadt Montabaur über die Touristikinformation Schlossführungen buchen.
Das heutige Erscheinungsbild des Schlosses geht auf eine große Umgestaltung zwischen 1687 und 1709 zurück. Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck ließ es in einer aufwendigen Umbaumaßnahme im Stil des Barocks umgestalten. Im Zuge dessen erhielt es Deckenmalereien von Lazaro Maria Sanguinetti, einem seinerzeit sehr bekannten Freskenmaler. Die Anlage von Schloss Montabaur diente bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als Residenz der Trierer Erzbischöfe und fiel dann mit Aufhebung des Kurstaats dem Herzogtum Nassau-Weilburg zu. Lange Zeit wurde es durch die Herzöge als Jagdschloss genutzt. Ab 1868 waren die Gebäude außerdem Sitz des Landratsamts und bis 1945 auch die Wohnung des Landrats des Unterwesterwaldkreises. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Schloss Montabaur Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Montabaur, bis es schließlich von der ADG gekauft wurde.
Ein kurzer Rückblick auf die frühe Geschichte zeigt, dass die Historie bis ins 10. Jahrhundert zurückgeht. 959 wurde es als Wohnsitz des Herzogs Hermann von Schwaben erstmals urkundlich erwähnt. 1018 ging das Anwesen, damals noch als Burg, in den Besitz des Erzbistums Trier über. 1212 wurde die Burg durch den Grafen von Nassau angegriffen und zerstört. Inspiriert durch den Berg Tabor in Israel ließ Erzbischof Theoderich von Wied die Anlage 1217 wieder aufbauen und nannte den Burghügel Mons Tabor. Um 1280 wurde dann auch der imposante Bergfried errichtet und 1520 erfolgte schließlich der Umbau des mittelalterlichen Wehrbaus zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss. Um die Größe abzuschätzen, die das Areal damals schon hatte, hilft es zu wissen, dass Kaiser Maximilian 1505 mit 500 Personen als Gefolge in der Burg übernachtete.
Auch wenn man Schloss Montabaur nicht einfach so von Innen besichtigen kann, so ist es ein prominentes Symbol der Stadt. Wer es doch unbedingt besichtigen möchte, kann bei der Touristinfo der Stadt Schlossführungen buchen. Der BVR-Markenturm ist ebenfalls zu besichtigen, jedoch nur mit einem Schlüssel, den man an der Hotel-Rezeption bekommt. Frei zugänglich sind nur die wunderschönen Außenanlagen. Aber auch schon von Weitem zieht es Tag und Nacht alle Blicke auf sich und ist eine imposante Schönheit über den Dächern der Stadt.
Informationen:
Anschrift: Schloss Montabaur, Schlossweg 1, 56410 Montabaur
Besichtigung: Außenanlagen jederzeit zugänglich, Innenbereiche nur als Hotelgast oder über bei der Stadt Montabaur buchbare Schlossführen. Auf Anfrage bei der Touristinfo sind diese buchbar. Ebenso darf der BVR-Markenturm angeschaut werden. Dazu kann man sich an der Rezeption eine kostenlose Schlüsselkarte holen.
Infos und virtueller Rundgang
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