Werbung

Pressemitteilung vom 12.05.2022    

Museumsplatz 3.0: Vision eines weit strahlenden Kulturstandortes für Neuwied

Prinz Max, Raiffeisen, Roentgen: Im Kreis-Kulturausschuss macht derzeit eine Idee die Runde, die als "Vision eines weit strahlenden Kulturstandortes im Landkreis Neuwied" bezeichnet wird. Entstehen soll nichts weniger als ein "Museumsplatz 3.0" – ein museales Zentrum mit drei Gebäuden um einen zentralen Vorplatz.

So könnte der „Museumsplatz 3.0“ nach einer Visualisierung von Architekt Ralph Schulte aussehen. (Bild: Kreisverwaltung Neuwied)

Kreis Neuwied. Manchmal wird er als sein „kleiner Bruder“ bezeichnet. Fachleute finden allerdings, dass seine Leistungen denen des „großen“ Alexander von Humboldt in nichts nachstehen: Maximilian Alexander Philipp Prinz zu Wied-Neuwied, kurz: Prinz Max. Auf zwei mehrjährigen Expeditionen erforschte der Neuwieder Anfang des 19. Jahrhunderts erst Brasilien und dann Nordamerika. Mehr als 50 wissenschaftliche Gattungs- und Artenbezeichnungen tragen seitdem seinen Namen. Er war einer der letzten Zeugen freier Indianer und prägt deren Bild bis heute – unter anderem, weil seine Schilderungen Karl Mey stark beeinflussten.

In Neuwied gibt es seit einiger Zeit den Wunsch in der Bevölkerung, diesen berühmten Sohn mit einem Museum zu ehren. Öffentlich vorangetrieben vor allem durch den Juristen Tim Ohnemüller soll Prinz Max gleichzeitig für die Vermarktung der Stadt und eine Stärkung des Selbstbewusstseins der Bürger besser genutzt werden. Auch in der Kreisverwaltung macht man sich schon seit längerem intensive Gedanken in diese Richtung. Landrat Achim Hallerbach konnte daher jetzt im Kreis-Kulturausschuss vorangehen und gemeinsam mit Architekt Ralph Schulte eine Idee präsentiert, die er als „Vision eines weit strahlenden Kulturstandortes im Landkreis Neuwied“ bezeichnet. Entstehen soll nichts weniger als ein „Museumsplatz 3.0“ – ein museales Zentrum mit drei Gebäuden um einen zentralen Vorplatz.

Der Grundgedanke dabei ist, das Vorhandene zu nutzen: In diesem Fall sind es zum einen die historischen Personen: Prinz Max, aber auch den Genossenschaftsgründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen und die beiden Kunsttischler Abraham und David Roentgen. „Welche Stadt dieser Größenordnung kann schon auf drei solche, auch international bekannte Größen verweisen?“, fragt Kreis-Museums-Direktor Bernd Willscheid und legt die Antwort gleich nach: „Kaum eine.“

Der zweite Punkt ist eben das Haus am Raiffeisenplatz, das Willscheid leitet und das sich den beiden berühmten Möbelschreinern widmet. Es ist vorhanden und könnte in erweiterter Form Mittelpunkt eines musealen Trios werden. Denn neben dem denkmalgeschützen Gebäude gibt es zwei Freiflächen, die in städtischem Besitz sind, und den passenden Platz für je ein weiteres Haus bieten würden. Im „Museumsplatz 3.0“-Plan von Architekt Schulte könnte so auf der jetzigen „Bolzplatz“-Fläche ein Museum für Prinz Max gebaut werden und auf dem Grundstück, auf dem die Raiffeisenstatue steht, ein Haus für den Genossenschaftsgründer. Verbinden würde die drei Gebäude ein gemeinsamer Musemsplatz. „Das wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Es entstünde ein städtebaulicher Platz, der in der Region seinesgleichen sucht“, ist Landrat Achim Hallerbach überzeugt.



Durch seine Nähe zum Bahnhof wäre dieser infrastrukturell ideal angebunden und damit gleichzeitig ein tolles Entree für die Stadt. Auch die Neuwieder City wäre für Besucher fußläufig problemlos erreichbar. „Wir haben schon jetzt viele Gäste, die nach dem Besuch bei uns noch in die Innenstadt laufen“, bestätigt Museums-Mitarbeiterin Rosina Kusche-Knirsch.

Neben der optimalen Lage gäbe es auch die thematische Verbindung. „Alle Protagonisten stellen auf ihrem Gebiet herausragende Figuren dar. Sie lebten zwischen 1740 und 1890, in der Zeit der Aufklärung, einer Zeit, die durch ein humanistisches Menschenbild gekennzeichnet war und unsere mitteleuropäische Gesellschaft bis heute prägt“, macht Landrat Achim Hallerbach deutlich, dass gerade eine Konzentration an einem Standort sinnvoll wäre. Ähnlich spricht sich Schulte gegen eine „Zerstreuung“ der Museumslandschaft aus: „Prinz Max, Raiffeisen und die Roentgens: Gerade als ,Triumvirat‘ würden sie überregionale Strahlkraft erzeugen“, ist er sicher und ergänzt: „Da würde es sich beispielsweise auch für Schulklassen lohnen, von weiter weg anzureisen.“ Dass am Kreis-Museum passende Flächen vorhanden sind, bezeichnet er daher als „Steilvorlage“.

Vision steht noch am Anfang
Und wie realistisch ist eine Umsetzung der „Vision“? Noch steht sie am Anfang. Dass die Grundstücke in öffentlicher Hand sind, ist aber schon einmal ein vielleicht entscheidender Vorteil. Und dass man die Museen mit Leben füllen könnte, da ist Direktor Bernd Willscheid zuversichtlich. „Es ist zwar vieles über den ganzen Erdball verstreut, aber es gibt in der Stadt noch originale Exponate, die man zeigen könnte. Darüber hinaus hat sich in der Museumspädagogik viel verändert. Man kann Sachen multimedial interessant und erlebbar machen“, weiß er. Gerade Prinz Max sieht er dabei als einen Publikumsmagneten an. Seine Natur- und Indianerforschung sei auch für Kinder äußerst interessant. Raiffeisen böte wiederum reichlich Potenzial für Tagungen und Kongresse, zum Beispiel von den nach ihm benannten Banken. Von daher könnte ein ihm gewidmetes Gebäude auch mehr Forum als Museum sein.

„Visionen sind Fantasien, denen eine beträchtliche Chance eingeräumt wird, dass sie realisiert werden“, zitiert Architekt Ralph Schulte einen heute unbekannten Autor. Und Bernd Willscheid ergänzt: „Wenn der politische Wille da ist, kommt die Finanzierung auch.“ Zumindest im Kulturausschuss schien der nach der Präsentation vorhanden. Die Initiative wurde jedenfalls parteiübergreifend begrüßt.

(Pressemitteilung Kreisverwaltung Neuwied)


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Ein Abend mit dem Tierschutz Siebengebirge in Unkel

Unkel. Warum gibt es immer noch so viele verwilderte Hauskatzen? Warum stehen die Tierheime und Tierschutzvereine vor dem ...

Mehr als nur "Pretty in Pink": Flamingos im Zoo Neuwied

Neuwied. Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, ...

Eine Gefühlsexpedition mit Elefant Nola in Dierdorf

Dierdorf. Referentin Isabelle Klein vom Mutwerk Stärkenschmiede nimmt die Kinder spielerisch mit auf eine Gefühlsexpedition. ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

Erleben Sie in Unkel ein Wochenende voller Abenteuer

Unkel. Das Hunnenlager bietet ein Spektakel für die ganze Familie, mit Gästen aus mehreren vergangenen Zeitaltern, die ihre ...

72-Stunden-Aktionen in Kreis Neuwied: Jugendliche verändern die Welt in drei Tagen

Kreis Neuwied. Die bundesweite Aktion, organisiert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden, ...

Weitere Artikel


Heddesdorfer Pfingstkirmes: Big Bamboo, Pandora und ein brandneues Riesenrad

Neuwied. Sie ist nach einer zweijährigen Corona-Pause wieder zurück in alter Pracht: die Heddesdorfer Pfingstkirmes – mit ...

150 Jahre und Tag Eins der Mitgliedschaft: Jahreshauptversammlung der SPD Erpel

Erpel. Zunächst fand die Ehrung der Mitglieder statt. Christine Meesters und Theo Frickel wurden herzlich vom 1. Vorsitzenden ...

Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in Prüfungsausschüssen

Neuwied. "Wir haben zudem in fast allen Berufen insgesamt 15 Kollegen, die sich ehrenamtlich in Prüfungsausschüssen engagieren", ...

Gutenberg-Grundschüler säten Popcorn aus

Dierdorf. Im Rahmen dieses Projekts stellt die Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ in Kooperation mit Kindergärten, Schulen, ...

Jubiläum bei der Polizei: Landespolizei seit 75 Jahren ein bürgernaher Partner

Koblenz. Vor 75 Jahren, am 14. Mai 1947, erließ die damalige Militärregierung im gerade erst gegründeten Land Rheinland-Pfalz ...

Betrugsmasche: Gewinnversprechen mit hohem Schaden

Koblenz. Am Mittwochnachmittag, dem 11. Mai, erschien der 61-jährige Geschädigte auf der Polizeiinspektion Koblenz 2 und ...

Werbung