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Nachricht vom 20.04.2022    

Westerwälder Rezepte: Eierfrikassee - Ostereier-Berg mit Genuss abbauen

Von Helmi Tischler-Venter

Nach Ostern sind die Schokoladenfiguren meist schnell verdaut, aber bunt gefärbte gekochte Eier warten noch auf ihre Verwertung. In meiner Jugend war es Tradition, dass Kinder bis zur Konfirmation von jedem Paten- und Großelternteil ein halbes Dutzend Ostereier bekamen. Die Suche nach der bunten Pracht machte in den versteckreichen Bauerngärten Spaß.

Fotos: Wolfgang Tischler

Region. Da mein Bruder und ich jeder mit drei Patinnen und Paten plus zwei Großmüttern und einer noch lebenden Urgroßmutter gesegnet waren, zogen wir am Ostersonntag nach dem Gottesdienst mit großen Henkelkörben los und kehrten mit 60 gekochten Ostereiern zurück. Zum Glück lebte eine Oma im elterlichen Haushalt, aber dort ließ sich der fleißige Osterhase auch nicht lumpen. Statt der Hühnereier, die es schließlich immer gab, wären uns Kindern Schokoladen- oder Zuckereier lieber gewesen.

Auf dem Rückweg vom Eiersuchen trafen mein Bruder und ich mit unseren Riesengelegen auf andere Kinder mit ähnlichen Eiermengen. Wir Dorfkinder spielten mit Vorliebe Eier-Weitwurf oder Eierrollen an einem Hang. Das machte Spaß und dezimierte den Eier-Segen zum Nutzen der Tierwelt um einige Exemplare.

Meine Oma, die den Haushalt führte und der Verschwendungen aller Art zuwider waren, hatte nun die undankbare Aufgabe, den gesammelten Eier-Berg vor dem Verderben zu retten. Gekochte Eier sind schließlich nicht unbegrenzt haltbar, im Kühlschrank maximal zwei Wochen.

Natürlich wurden alle Brote mit Eischeiben belegt. Das schmeckt grundsätzlich sehr lecker, wird aber spätestens am vierten Tag etwas monoton. Abends gab es zu Brot oder Bratkartoffeln oft Senfeier. Wer Bärlauch im Garten hat, kann die Senfeier damit abwandeln: Zimmerwarme Butter mit Senf schaumig rühren, die passierten Dotter unterrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Den Bärlauch waschen, putzen und gut abtropfen lassen; grob hacken und mit Crème fraîche pürieren. Das Bärlauchpüree mit der Dottercreme gut verrühren und mit Spritztülle oder zwei Teelöffelchen in die Eihälften füllen. Mit Bärlauch garnieren.



Regelmäßig wurde ein Teil der Eier zu Frikassee verarbeitet. Das Gericht war familiär beliebt.
Zutaten für 4 Portionen:
600 Gramm Kartoffeln
2 große Möhren
100 Gramm Blumenkohl (weiß und grün)
3 Teelöffel Gemüsebrühe (instant)
50 Gramm Butter oder Margarine
50 Gramm Mehl
125 Milliliter Milch
100 Gramm Schlagsahne
8 bis 10 gekochte Eier
1 Esslöffel Zitronensaft
Thymian, Schnittknoblauch, Kerbel und/oder Petersilie
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Die Kartoffeln waschen und schälen, dann in Scheiben schneiden. Die Möhren ebenfalls waschen, schälen und in Scheiben schneiden.

750 Milliliter Wasser und Brühe aufkochen. Die Kartoffeln und das Gemüse darin 15 Minuten garen. Anschließend die Kartoffeln und die Möhren abgießen, die Brühe dabei auffangen.

Blumenkohl waschen und in kleine Röschen zerteilen.

Das Fett erhitzen und das Mehl darin anschwitzen. Brühe, Milch und Sahne unter Rühren dazugießen und aufkochen. Die Soße etwa 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, dabei immer wieder gut umrühren. Blumenkohlröschen einige Minuten mitgaren.

Den Thymian, Schnittknoblauch und Kerbel oder die Petersilie waschen, hacken und in die Soße geben. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kartoffeln und Möhren zufügen und vorsichtig umrühren.

Die hartgekochten Eier pellen, halbieren und mit dem Frikassee servieren. (htv)

Guten Appetit

Falls Sie auch ein leckeres Rezept für uns haben, schicken Sie es uns gerne an redaktion@nr-kurier.de. Bitte mit selbst geschriebenem Text und mindestens einem eigenen Foto. Vielen Dank!



Mehr dazu:   Westerwälder Rezepte  
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