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Nachricht vom 20.04.2025    

Was war zuerst da: Ostern oder das angemalte Ei?

Ganz klar: Bunte Eier gab es schon lange vor dem christlichen Osterfest. Tatsächlich färbten schon die alten Griechen ihre Eier. Aber warum genau werden die Eier angemalt? Und was hat eigentlich Martin Luther mit dem Brauch des Osterei-Versteckens zu tun?

Bunte Ostereier sind fester Bestandteil des Oster-Brauchtums. (Foto: sts)

Region. Für viele gehört das Färben der Ostereier noch zu einem festen Bestandteil des Osterfests. Das Verstecken und Suchen der Eier ist besonders bei den Kindern beliebt. Aber woher kommen diese Bräuche und warum ist gerade das Ei zu einem Symbol für Ostern geworden?

Schon die alten Griechen färbten Eier
Lange bevor das christliche Osterfest begangen wurde, sind Eier gefärbt worden. So galt das Ei schon in der Antike als Symbol des Lebens, und das über zahlreiche Kulturen hinweg. Während die Schale von außen kalt und leblos wirkt, entsteht im Innern neues Leben. Das Ei ist somit ein ideales Symbol für den Neubeginn - die alten Griechen hängten etwa zur Tag- und Nachtgleiche bunte Eier auf und verschenkten sie, um den Beginn des Frühlings zu feiern. Das Ei ist somit ein vorchristliches Symbol von Wiedergeburt und Erneuerung des Lebens. Die nordische Göttin des Frühlings trug übrigens den Namen "Oestra" oder auch "Eostren". Hier hat möglicherweise das Wort "Ostern" seinen Ursprung.

Später übernahm das Christentum diese Symbolik neuen Lebens und verknüpfte sie mit der Auferstehung Jesu. Im Mittelalter wurden die Eier zunächst vor allem rot gefärbt. Dies soll eine symbolische Bedeutung gehabt haben, um an das Blut Jesu zu erinnern. Es hatte aber auch einen ganz praktischen Grund.

Das Osterei als Währung
Während der christlichen Fastenzeit durften neben Fleisch auch keine Eier verzehrt werden. Den Hühnern war das ziemlich egal, sie legten weiterhin ihre Eier. Damit diese nicht verdarben, wurden sie eingesammelt und durch Kochen haltbar gemacht. Um diese gekochten Eier nach der Fastenzeit von den frischen zu unterscheiden, bekamen sie einen Anstrich verpasst.

Die bunten Eier waren im Mittelalter sogar ein Zahlungsmittel. An Ostern war der Pachtzins an die Lehnsherren fällig. Da sich in der Fastenzeit Unmengen an Eiern angesammelt hatten, wurden diese nun als Pacht entrichtet - dies war womöglich der Ursprung des Wortes "Osterei". Auch mit Hasen soll mitunter die Pacht gezahlt worden sein.



Was hat Martin Luther mit dem Verstecken der Ostereier zu tun?
Wie ist aber nun der Brauch des Osterei-Versteckens entstanden? Hierzu gibt es unterschiedliche Erklärungsversuche und Überlieferungen. Auch der Beginn dieser Tradition wird unterschiedlich datiert. Die einen sehen die Anfänge weit zurück im heidnischen Brauchtum, andere Theorien besagen, dass Ostereier erst seit der Reformation versteckt werden.

Laut einem Erklärungsversuch geht das Osterei-Verstecken auf die Anfänge des Christentums zurück. Die Christen machten sich heidnische Festtage zunutze und versahen sie mit christlicher Bedeutung. Dabei soll die heidnische Tradition des Eierverschenkens zum Frühlingsfest "Ostara" beliebt gewesen sein, wurde aber durch die christliche Kirche unter Strafe gestellt. Daraufhin habe man die Eier nicht mehr persönlich verschenkt, sondern heimlich auf Feldern von Freunden und Familie versteckt, um dem Argwohn der Kirche zu entgehen. Diese Theorie gilt jedoch als umstritten. Weiter verbreitet ist ein Ansatz, der die Tradition mit Martin Luther und der Reformation in Verbindung sieht.

Praktiken wie die Fastenzeit missfielen der evangelischen Kirche, denn aus ihrer Sicht sollte man dem Glauben aufgrund des Gaubens selbst gerecht werden und die Erlangung von "Gnade" nicht an bestimmte Bedingungen gebunden sein. Die Protestanten wollten das Osterei von seiner religiösen Symbolik befreien und verwandelten das Ganze deswegen in den spielerischen Familienbrauch des Eierversteckens.

Die Tradition des Färbens und Versteckens der Eier ist geblieben. So ist davon auszugehen, dass auch in diesem Jahr die bunten Eier in den Osternestern leuchten und Eltern am Ostersonntag in aller Früh durch den Garten streifen, um die besten Verstecke zu finden. (Red)


Mehr dazu:   Ratgeber   Ostern  
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