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Pressemitteilung vom 07.04.2022    

Corona, Hochwasser, Krieg in der Ukraine: Krisen beschäftigen den Sport

Die regionalen, nationalen und internationalen Krisen und ihre Auswirkungen bis weit in den organisierten Sport hinein sind die Themen, die die Arbeit des Sportbundes Rheinland (SBR) prägen. Dies wurde in der SBR-Jahrespressekonferenz von allen Beteiligten deutlich zum Ausdruck gebracht.

SBR-Präsidentin Monika Sauer und der Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland freuen sich auf wieder häufiger stattfindende Präsenz-Veranstaltungen im laufenden Jahr. (Foto: SBR)

Region. „Der Krieg in der Ukraine löst eine Welle von Hilfsmaßnahmen aus, auch im organisierten Sport“, so Monika Sauer, Präsidentin des Sportbundes Rheinland. Der SBR habe schnell reagiert und dafür gesorgt, dass Geflüchtete Versicherungsschutz über die ARAG Sportversicherung erhalten, auch wenn sie keine Mitglieder im Verein sind. Der Versicherungsschutz ist für die Vereine kostenlos und wird vom Sportbund Rheinland übernommen. Mit Blick auf die Erfahrungen aus der Flüchtlingswelle 2015 appelliert der SBR an Entscheidungsträger, vor der Belegung von Sporthallen, alle anderen Alternativen in den Blick zu nehmen. „Es gibt menschenwürdigere Unterbringungen als Sporthallen, vor allem für Frauen und Kinder“, betont Sauer. Der Sport wolle seinen Teil zur Integration leisten - doch Integration brauche Räume.

Auch wenn die Corona-Maßnahmen weitestgehend aufgehoben sind, ist die Pandemie nicht vorbei. Der SBR ruft seine Mitglieder auf, bis auf weiteres aufgrund der hohen Infektionszahlen im Rahmen des Hausrechts auf die Umsetzung der 3G-Regel in Innenbereichen und das Tragen der Masken in Wartesituationen und Innenbereichen zu setzen. Eine positive Nachricht hat die SBR-Präsidentin in diesem Zusammenhang dennoch: Der Sportbund konnte nochmals 175.000 Euro als „Corona-Hilfe“ an 1.727 SBR-Vereine auszahlen. Das Geld stammt aus Etat-Posten, die wegen der Pandemie im vergangenen Haushaltsjahr nicht voll ausgeschöpft wurden. Darüber hinaus sei es dem Sportbund gelungen, den Betrieb und die Leistungen für die Vereine in vollem Umfang aufrecht zu erhalten. Der Geschäftsbetrieb konnte durch weitere Digitalisierung und innovative Konzepte nahezu ohne Veränderungen angeboten werden.

Gegen die Pandemie-Auswirkungen angehen
Auch im dritten Jahr der Pandemie ist eine Auswirkung auf die Mitgliederzahlen der Vereine spürbar: Um nochmals rund 1 Prozent gingen die Zahlen laut der aktuellen Bestandserhebung zurück. „Sowohl im Vergleich zu den anderen rheinland-pfälzischen Sportbünden als auch im bundesweiten Vergleich liegen wir hier im Mittel“, erläutert Martin Weinitschke, Geschäftsführer der Sportbundes Rheinland.

Eine der zentralen Maßnahmen, um dem Trend entgegenzuwirken, war in 2021 die Kampagne
„Comeback der Gemeinschaft“, eine Kommunikationskampagne der drei Sportbünde in Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund. Insgesamt rund 385.000 Euro wurden zusätzlich an rund 1000 teilnehmende Vereine ausgeschüttet, zum Beispiel für Neumitglieder in der Altersgruppe bis zehn Jahre, Vereinsaktionen wie Tage der offenen Tür und für Aufenthalte in Sportschulen. Mehr als 250.000 Euro wurden aus eigenen Mitteln gestaltet.

Für das Jahr 2022 ist nun eine Kampagne unter dem Titel „Comeback der Bewegung“ in
Planung, in diesem Jahr vom Land mit 2.000.000 Euro. “Maßstab dieser neuen und größeren Kampagne soll die tatsächliche und positive Mitgliederentwicklung sein. Dies vor allem aufbauend auf der Schaffung der dafür nötigen Angebote sowie dem Generieren der dafür notwendigen Trainer und Übungsleiter. "Wir zielen also auf eine nachhaltige Entwicklung statt auf Mitnahmeeffekte“, betont SBR-Geschäftsführer Weinitschke. Die Kampagne soll Ende des zweiten Quartals 2022 umgesetzt werden.

Der Grundstein für eine weitere Maßnahme zur Unterstützung der Arbeit in den Vereinen wurde bereits vor der Pandemie mit der Einführung des Vereins-Dashboards RLP gelegt, auf dessen Basis nun Online-Beratungen durch ausgebildete Moderatoren und sogenannte „PeerGroup Coachings“ angeboten werden. „Gemeinsam ist es oftmals einfacher, Dinge endlich anzupacken. "Auch im Vereinsmanagement sollte man diesen positiven Gruppen-Effekt nutzen, indem man sich einer der neuen SBR Peer-Groups anschließt“, erläutert Ines Cukjati, Referentin für Sport- und Vereinsentwicklung der SBR Management-Akademie. In regelmäßigen Coachings werden künftig nicht nur Probleme der teilnehmenden Vereine benannt und deren Ursachen auf den Grund gegangen, sondern vor allem auch kreative und nachhaltige Lösungswege erarbeitet.



Angebote für Kinder und Jugendliche
Auch die Sportjungend Rheinland hat sich das Jahresmotto „Comeback der Bewegung“ auf die
Fahne geschrieben. „80 Prozent der Kinder bewegen sich weniger als 60 Minuten pro Tag, 30 Prozent aller Kleinkinder haben Koordinations- und Sprachstörungen“ so Susanne Weber, Abteilungsleiterin der Sportjugend. Dem entgegenwirken will man mit einer Neuauflage des SPORTspielPLATZ rund um den Weltspieltag und den Weltkindertag und einer Bewegungsrallye, einer QR-Code basierten Schnitzeljagd mit sportlichen Aufgaben. Ziel sei es, mit niedrigschwelligen und offenen Angeboten, Kinder und Jugendliche für den Sport im Verein zu begeistern.

Nach wie vor beschäftigen den SBR die Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021. „Derzeit laufen viele Gespräche zur Ausgestaltung des Wiederaufbaus. Vor allem das Baurecht sowie die begrenzten Ressourcen in den Kommunen führen dazu, dass der Wiederaufbau langsamer voran kommt, als gewünscht“ so Susanne Weber, die federführend für die Unterstützung der Sportvereine durch den Verband ist. Erste Anlagen werden wohl im Laufe des Jahres wieder nutzbar. Bis die gesamte Sportinfrastruktur wieder hergestellt ist, werden aber mehrere Jahre vergehen.

Zur Mitgliederversammlung am 25. Juni wird ein Vorschlag zur Satzungsänderung vom Präsidium vorgelegt: Die Gesamtverantwortung des Präsidiums des Sportbundes Rheinland soll gestärkt, das Ressortprinzip abgeschafft werden – ein Aspekt, der sich aus der vorliegenden Organisationsanalyse ergibt, „in weiten Teilen bereits heute gängige Praxis ist und in vielen Sportorganisationen auch bereits formal umgesetzt wird“, erklärt Martin Weinitschke abschließend.

(Pressemitteilung SBR)



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