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Nachricht vom 30.03.2022    

Stadtwald Neuwied stark geschädigt - 70.000 Bäume werden neu gepflanzt

Von Wolfgang Tischler

Der Klimawandel verursacht massive Schäden im Wald. Betroffen ist auch der Wald in Neuwied. Bislang sind 200 von 1.500 Hektar zerstört oder stark geschädigt. Die Stadtwerke Neuwied (swn) planen bis 2025 insgesamt mit Unterstützung des Forstes 70.000 Bäume zu pflanzen. Das Investitionsvolumen beträgt 460.000 Euro.

Sie stellten das Projekt vor. Von links: Stefan Herschbach, Jan Einig und Uwe Hoffmann. Fotos: Wolfgang Tischler

Neuwied. In einem Pressegespräch stellten der Neuwieder OB Jan Einig, auch Aufsichtsratsvorsitzender der swn, Stefan Herschbach, Geschäftsführer der swn und Forstamtsleiter Uwe Hoffmann das Projekt im Detail vor. Das Projekt ist bereits angelaufen und soll 2025 seinen Abschluss finden.

In den Forstrevieren Heimbach, Weis, Gladbach und Rodenbach sind bereits 17 Hektar aufgeforstet und die swn haben bislang 140.000 Euro dafür ausgegeben. Bis 2025 werden weitere 320.000 Euro in die Wiederaufforstung investiert. Es entsteht ein Mischwald mit 40 verschiedenen Baum- und Straucharten. Dabei sind unter anderem Edelkastanien, Eichen, Hainbuche, Spitzahorn, Elsbeeren, Libanonzeder, Zerreichen, Küstentannen und mehr. 85 Prozent sind Laubhölzer. Die neu gepflanzten Baumarten vertragen besser die Wärme und wurzeln tiefer. Durch die Mischung hofft der Forst, dass es nicht mehr zu großflächigen Ausfällen kommen wird.

„Der Klimawandel ist längst zu einer Klimakrise geworden und zu einer echten Bedrohung für unsere Heimat. Die massiven Schäden durch die Hitze und den Borkenkäfer sind nicht mehr zu übersehen. Unsere grüne Lunge ist in Neuwied auf weiten Strecken grau, bereits zerstört oder stark geschädigt“, konstatierte Bürgermeister Jan Einig.

Stefan Herschbach erklärte, wie es zu dem Projekt kam. „Die Stadtwerke stoßen pro Jahr rund 1.100 Tonnen CO₂ aus. Die Bäume binden pro Jahr pro Hektar etwa 20 Tonnen CO₂. Somit gleichen wir langfristig mehr Emissionen aus, als wir an der Hafenstraße produzieren. Gleichzeitig soll in dem aufgeforsteten Gebiet ein Waldlehrpfad errichtet werden, um der Bevölkerung die Problematik Klimawandel/ Wald näherzubringen.“



Wir müssen dem Wald eine Zukunft geben
Fachlich begleitet und durchgeführt werden die Aufforstungsarbeiten vom Forstamt Dierdorf. „Der Wald mit all seinen Leistungen ist in Gefahr“, warnt Forstamtsleiter Uwe Hoffmann. Die Fichte sei als erstes gegangen. Ab 1,5 Grad Erwärmung wird die Buche folgen, die „derzeit schon teils stark geschädigt ist“. Hoffmann erklärte: „Durch die Sonne ist das Gewebe der Buche direkt unter der Rinde völlig verbrannt. Käfer und Läuse gehen ins Holz. Schleim fließt aus. Das alles macht die Buche in kürzester Zeit kaputt.“

Im Wald von Heimbach, Weis und Gladbach nimmt die Buche rund 50 Prozent der Fläche ein. Die Überlebensaussichten der Buche für die nächsten Jahre sind nicht gut. Der Forstamtsleiter wies darauf hin, dass „Mischwälder im Klimawandel wichtig seien. Sie bilden Sauerstoff, speichern Kohlenstoff und haben eine zentrale Funktion im Wasserkreislauf“.

Einig und Herschbach betonten, dass „die Aufforstung ein wichtiger Mosaikstein für den Klimaschutz sei“. Jan Einig setzt auf Nachahmer: „Ich hoffe, dass sich viele der Initiative der swn anschließen. Vielleicht schaffen wir es 100.000 oder sogar mehr Bäume zu pflanzen.“ (woti)


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