Rettungshundestaffel Westerwald verstärkt ihre Drohnengruppe
Bis zu 300 Millionen Riechzellen hat ein Hund. 60mal mehr als der Mensch. Dieses Hochleistungsorgan des Hundes nutzen die Hundeführer der BRH-Rettungshundestaffel Westerwald e.V. seit 20 Jahren bei der Suche nach vermissten Personen, oft Kindern, dementen oder desorientierten Menschen.
Neustadt/Wied. Wer einen Rettungshund bei der Arbeit beobachtet, erkennt schnell, dass der Hund zur „Suche“, Experten sprechen von „Ortung“, fast ausschließlich die Nase einsetzt. Die Augen nutzt er im Wesentlichen nur, um einen Zusammenstoß mit dem nächsten Baum zu verhindern.
Drohnen verfügen nicht über Riechzellen, aber sie tragen Technik, zum Beispiel Kameras, die es dem Drohnenpiloten ermöglicht, sich kontinuierlich ein Bild der Lage zu machen und so vermisste Personen zu orten.
Biologische Ortung (Hunde) und technische Ortung (Drohne) haben ihre Vorteile und haben ihre Grenzen, sie ersetzen sich nicht, aber sie ergänzen sich optimal. Hunde arbeiten am Boden, Drohnen suchen aus der Luft. Bei guter Sicht auf Wiesen und Freiflächen bietet sich der Einsatz einer Drohne an, in Wäldern und unübersichtlichen Flächen spielen ausgebildete Rettungshunde ihre Stärken aus.
Die bislang in der Rettungshundestaffel Westerwald eingesetzten Drohnen zeigten bereits deutliche Erfolge in der Personensuche, aber auch in der Lagebildermittlung für Feuerwehren, etwa zur Lokalisierung von Brandnestern.
In Zusammenarbeit mit dem Verein Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück e.V., der die Rettungshundestaffel mit der eingesetzten Technik unterstützt, wurde ein neues Einsatzkonzept für die Drohnengruppe erarbeitet, dessen Leistungsfähigkeit nun auf dem Gelände der Firma ASAS GmbH in Neuwied erstmals und mit großem Erfolg in einer umfassenden und realitätsnahen Übung erprobt wurde.
Hier kam modernste Technik zum Einsatz. Neben kleineren DJI Mavic Enterprise Advanced "First-Responder-Drohnen", die mit hochauflösenden Wärmebildkameras ausgestattet sind, verfügt die Staffel mit der DJI Matrice M300RTK nun über eine Drohne, deren Ausstattung speziell auf die Anforderungen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ausgerichtet ist: Dank Wärmebild und Laserentfernungsmesser ist nicht nur eine genaue Lokalisierung vermisster Personen möglich, deren Positionsdaten automatisiert an die Einsatzkräfte übermittelt werden, auch der Fundort kann dank leistungsfähiger Zoom-Scheinwerfer aus hoher Flughöhe direkt aufgeklärt werden. Zudem kann die Drohne durch ein neuartiges Radarsystem auch nachts praktisch uneingeschränkt eingesetzt werden.
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Die Übung diente zugleich der Überprüfung der Einsatzfähigkeit von Neumitgliedern der Drohnengruppe der Rettungshundestaffel. Neben der Ortung und Lokalisierung von Vermissten in der Dunkelheit und unter schwierigen Bedingungen galt es auch die aufgefundenen Personen bis zum Eintreffen der Sanitätsdienste erstzuversorgen.
Allen eingesetzten Kräften konnte die Einsatzfähigkeit bescheinigt werden. Somit steht die neue Drohnengruppe dem Katastrophenschutz der Landkreise sowie der Integrierten Leitstelle Montabaur für Einsätze bei Tag und Nacht ehrenamtlich zur Verfügung.
Die Rettungshundestaffel Westerwald e.V. arbeitet vollständig ehrenamtlich und finanziert sich allein aus Spenden und durch ihre Mitglieder. Spendenkonto Westerwald Bank, IBAN: DE91 5739 1800 0000 8720 08, BIC: GENODE51WW1.
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