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Nachricht vom 13.03.2022    

Schichtarbeit – Auswirkungen auf die Gesundheit

15,6 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten im Schichtdienst. Dieser hat verschiedenste negative Folgen für unsere Gesundheit. Um die Industrie und auch verschiedene andere Dienstleister wie Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, Pförtner und viele andere am Laufen zu halten, ist Schichtarbeit aber essenziell. Den Verantwortlichen für die Schichtpläne sind die gesundheitlichen Gefahren der Angestellten bewusst und bei den allermeisten Schichtplänen wird darauf Rücksicht genommen, den Schichtplan so gesund wie möglich zu gestalten.

Foto Quelle: pixabay.com / elvtimemaster

Die innere Uhr
Der Wechsel der verschiedenen Schichten sorgt hauptsächlich dafür, dass der Arbeitnehmer in kurzer Zeit seine Schlafgewohnheiten wechseln muss. Mal klingelt der Wecker um 04.30 Uhr, mal um 10 Uhr und mal steht der Wecker auf 18 Uhr. Dieser Wechsel in den Schlafgewohnheiten sorgt dafür, dass sich die innere Uhr des Menschen nicht einstellen kann. Der Körper benötigt gewisse Routinen und vor allem Regelmäßigkeiten, damit sich die verschiedenen Funktionen des Körpers darauf einstellen kann und dementsprechend zuverlässig arbeiten kann.

Ausschlaggebend dafür ist die innere Uhr. Dass es verschiedenste Chronotypen dabei gibt, zeigt, dass das Thema unglaublich komplex und auch kompliziert ist. Menschen, die abends spät ins Bett gehen und früh aufstehen, vertragen die Frühschichten am besten, Spätschichten werden in der Regel von allen gut vertragen. Hat man nun aber die Nachtschicht, kommt die innere Uhr komplett aus dem Takt und lässt einen nur schlecht schlafen.

Mangelnder Schlaf hat aber weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist massiv erhöht, genauso wie für Stoffwechselerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzinfarkt. Dazu kommt die erhöhte Gefahr an einer Depression zu erkranken. Zu den bekannten Symptomen kommen aber noch weitere. So führt ein Mangel an Schlaf vor allem auch zu Konzentrationsschwächen im Alltag und im Beruf, das Gehirn muss sich mit dem Schlaf erholen können und leidet dann auch unter langsameren Reaktionszeiten. Dadurch kann es beim Bedienen von schweren Maschinen und auch dem Auto zu lebensgefährlichen Situationen kommen, durch die auch andere gefährdet werden.

Schichtarbeit macht unseren Magen kaputt
Studien belegen, dass 75 bis 80 Prozent der Arbeitnehmer im Schichtdienst unter Magenproblemen leiden. So wie die innere Uhr die Ruhe- und Schlafzeiten regelt, stelle sie auch die Verdauung ein. Gerade nachts, wenn Essen zu sich genommen wird, ist der Magen eigentlich in seiner Ruhezeit, wodurch schnell Magenprobleme entstehen. Dazu gehören vor allem Störungen des Magen Darmtraktes wie Verstopfung, Blähungen oder Sodbrennen. Ursache für die Verstopfung und anderen Problemen ist vor allem, dass der Darm damit beschäftigt ist seinen Inhalt weiterzuschieben, kommt jetzt neue Nahrung in den Magen übernimmt dieser die Regie und der Darm leidet darunter. Diverse Hausmittel helfen bei diesen Magen-Darmproblemen, kommen diese aber zu häufig vor, können solche Beschwerden über kurz oder lang auch zu chronischen Krankheiten werden.

Das heißt vor allem, um diesen Problemen zu begegnen sollte in dem Zeitraum bis 6 Uhr nur dann gegessen werden, wenn wirklich Hunger besteht und der Körper sagt, er möchte Nahrung aufnehmen. Dabei sollte auf kleine Portionen geachtet werden, die möglichst nicht zu fettig sind. Die Pizza oder Pommes Currywurst, sind beispielsweise besonders schlecht, da sie lange im Magen verweilen und viel Energie in die Verdauung gesetzt werden muss, die dem Darm dann fehlt. Auch wenn die Zeit auf der Nachtschicht nicht vorbeigehen will, wird häufig zu kleinen kalorienreichen Snacks gegriffen, was auf Dauer dafür sorgt, dass schnell zugenommen wird und die Gefahr für Diabetes steigt.

Mit der richtigen Schichtplanung möglichst gesund bleiben
Ausschlaggebend, um all diese negativen Einflüsse und auch weitere, die hier nicht erwähnt wurden, zu minimieren, ist die Schichtplanung. Mit ihr kann gesteuert werden, dass die innere Uhr, wenn möglich, nicht ganz so stark beeinflusst wird. So sollte, wenn möglich, auf Nachtschichten verzichtet werden, bzw. sie sollten sehr stark reduziert werden und Frühschichten sollten nicht vor 6 Uhr beginnen. Nach den Nachtschichten sollte ausreichend Ruhezeit eingeplant werden, wenn möglich, zwei aufeinander folgende Tage.

Dabei sind schnell wechselnde Schichten gesünder als wöchentliche Rhythmen. Beispielsweise können zwei Tage Spätschicht von zwei Tagen Frühschicht und abschließend vor zwei Tagen Nachtschicht gefolgt werden. Wird danach ausreichend Ruhezeit eingerechnet, hat dies möglichst wenig Auswirkungen auf die Gesundheit. Zusätzlich sollte bei Nacht-, Spät- und Frühschichten für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt werden, damit der Körper sich mit dem vorhandenen Licht auf die Arbeit einstellen kann und nicht wegen mangelndem Licht runterfährt.

Fazit
Der Schichtdienst tut der Gesundheit von Arbeitnehmern nicht gut, es gibt vielfältige Krankheiten, die daraus resultieren können und auch die psychologischen Folgen sind nicht zu vernachlässigen. Mit einer Optimierung der Schichtpläne und der Ausstattung der Arbeitsplätze können diese Auswirkungen möglichst minimiert werden. (prm)



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