Werbung

Nachricht vom 07.03.2022    

Neuwied zeichnet sich durch respektvolles Miteinander aus

Vereinzelt erreichten die Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen Fragen, warum der Moskauer Zirkus in Neuwied gastiere, während die Welt mit Entsetzen auf den Krieg in der Ukraine schaut. Die Stadtspitze zeigt Verständnis für die emotional aufgeheizte Lage, warnt aber mit Nachdruck davor, alle russischen oder Russisch sprechenden Menschen pauschal zu verurteilen.

Das Artisten-Ehepaar Gino Frank und Leyla Mak ist mit seinem internationalen Zirkus nach Neuwied gekommen. Foto: Stadt Neuwied

Neuwied. „Neuwied steht für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen. Dieses friedliche Miteinander dürfen wir uns nicht zerstören“, mahnt Oberbürgermeister Jan Einig. Bürgermeister Peter Jung ergänzt: „Viele Neuwiederinnen und Neuwieder haben Familien in Russland und der Ukraine. Ich möchte ihnen mein Mitgefühl ausdrücken, wenn sie sich um ihre Angehörigen sorgen.“ Man dürfe nicht zulassen, so der Stadtvorstand weiter, dass der Angriff auf die Ukraine zu Anfeindungen von Menschen führe, bloß weil sie einen russischen Pass oder russische Vorfahren haben. „In unserer Stadt sollen sich alle Menschen sicher fühlen dürfen, egal welche Sprache sie sprechen“, pflichtet Beigeordneter Ralf Seemann bei.

Die Artisten des Moskauer Circus sind dankbar für die Möglichkeit, in Neuwied ihr Zelt errichten zu dürfen. „Die Pandemie hat alle Schaustellerbetriebe finanziell hart getroffen“, berichtet Zirkusdirektor Gino Frank. Dass jetzt auch noch Vorbehalte gegen alles Russische und russisch klingende hinzukämen, bereite dem Zirkus-Team große Sorgen. „Dabei sollten wir ein Symbol sein dafür, dass dieser Krieg nicht der Krieg des russischen Volkes gegen das ukrainische Volk ist. Unsere Familie, unsere Zirkusdynastie ist der Liebe zwischen ukrainischen und russischen Artisten entsprungen“, betont die ukrainisch-russischstämmige Leyla Mak, die mit ihrem Mann den Moskauer Circus leitet.



Auch der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel verurteilt Anfeindungen gegen in Deutschland lebende Russinnen und Russen scharf. „Die CDU steht an der Seite russischsprachiger Menschen in Deutschland. Es könne nicht angehen, dass Deutsche aus Russland und die russischen Staatsbürger ungerechtfertigten Anfeindungen ausgesetzt seien.“, erklärte Rüddel.

Putin sei derjenige, der Demokratie, Freiheit und Respekt mit seinem Krieg angreife. „Deshalb müssen wir im Sinne unserer Werte und im Interesse unserer Sicherheit und unseres friedlichen Zusammenlebens in Deutschland zusammenhalten“, bekräftigte Erwin Rüddel.





Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Abschied einer Jagdlegende: Neuwieder Landrat Hallerbach ehrt Wolfgang Proca

Kreis Neuwied. Über viele Jahrzehnte hinweg war er die tragende Säule im Jagdwesen, jetzt hat Wolfgang Proca seinen Abschied ...

Resolution des Neuwieder Stadtrats: Landesregierung soll DRK-Krankenhaus retten

Neuwied. Der Neuwieder Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung vehement für den Erhalt des DRK-Krankenhauses ausgesprochen. ...

Freie Wähler: Kommunen in Rheinland-Pfalz fordern finanzielle Unterstützung

Mainz. Patrick Kunz, kommunalpolitischer Sprecher der "Freie Wähler"-Gruppe im Landtag von Rheinland-Pfalz, betont, dass ...

Bundestagsabgeordneter Martin Diedenhofen zieht Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen zurück

Landkreise Neuwied und Altenkirchen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen hat heute sein Parteibüro über seine ...

Thorben Thieme als Direktkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2025 nominiert

Kreisgebiet. Er ist Fraktionsvorsitzer der Grünen in der Verbandsgemeinde Linz und Ratsmitglied in der Ortsgemeinde Vettelschoß. ...

VG Bad Hönningen: Bürgermeister befürchten deutliche Mehrbelastung der Bürger

Bad Hönningen. Resultat der Grundsteuerreform ist nun, dass sich daraus in allen Gemeinden teils deutliche Einnahmeausfälle ...

Weitere Artikel


Ukraine-Geflüchtete in Bad Honnef: So können Sie helfen

Bad Honnef. Möglich macht das die riesige Spenden- und Hilfsbereitschaft der Bad Honnefer Bürger. "Von der Solidarität und ...

Kindergeld gibt es auch noch nach dem Abitur

Neuwied. Die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit klärt auf: Eine Meldung bei der Arbeitsagentur ist nur in Einzelfällen ...

Rasselstein schließt mit David-Roentgen-Schule Patenschaft

Neuwied. „Das ist für alle eine ‚Win-win-Situation‘", freut sich Martin Neudecker von der Industrie- und Handelskammer. Mit ...

Blütenbett für den schlafenden Löwen: Krokusse verzaubern den Stadtgarten

Bad Honnef. Nach einjähriger Coronapause und starkem Regenwetter im Frühjahr 2020, das die Organisatoren des Festes in die ...

Dirk Groß verlässt Deichstadtvolleys

Neuwied. „Ich bedanke mich für die letzten drei Jahre der vertrauensvollen und guten Zusammenarbeit mit Vereinsvorstand, ...

Neuwied mit neuem Blick begegnen

Neuwied. Am Sonntag, 20. März, werden einige dieser Geschichten enthüllt, wenn um 15 Uhr ein geführter Rundgang durch die ...

Werbung