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Nachricht vom 25.02.2022    

SGD-Nord-Präsident würdigt ehrenamtliches Engagement von Jose Punnamparambil aus Unkel

Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Wolfgang Treis, händigte in Vertretung von Herrn Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier und von Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Jose Punnamparambil aus.

V.l.n.r.: Nisa Punnamparambil-Wolf, Sosamma Punnamparambil, Jose Punnamparambil, SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. Foto: SGD Nord

Unkel. „Herr Punnamparambil ist seit vielen Jahren ein aktives Mitglied unserer Gesellschaft und setzt sich für seine Mitmenschen ein. Besondere Verdienste hat er sich im Bereich der Kultur, vor allem in der deutsch-indischen Zusammenarbeit erworben. Beruflich und privat hat er Brücken des Verständnisses und der Freundschaft zwischen den Ländern und Kulturen aufgebaut“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Er lebt seit 55 Jahren in Deutschland und ist zugleich der Kultur seines Heimatlandes Indien verbunden geblieben. Über 20 Jahre war er für die Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung in Bad Honnef, die in die heutige Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aufgegangen ist, tätig. Bei der Zentralstelle für Auslandskunde arbeitete er von 1973 bis 1996. Zuerst als Sprachlehrer für Englisch, ab 1981 wirkte er als Leiter der Abteilung sprachliche Vorbereitung.

1984 gründete er die Zeitschrift „Meine Welt – Zeitschrift des deutsch-indischen Dialogs“, deren Redakteur er bis 2017 war. Diese Arbeit übte er über Jahrzehnte unentgeltlich aus. Darüber hinaus ist er ein äußerst produktiver Übersetzer, Autor und Herausgeber. Hierzu zählen drei Zeitschriften, 15 Bücher und zwei Dokumentationsfilme. Zudem war er sechs Jahre stellvertretender Vorsitzender des Literaturforums Indien e.V. Er war Mitbegründer und engagiert sich bis heute im Verein. Hauptmotivation ist die Förderung indischer Regionalliteraturen in deutscher Übersetzung.

Über zwei Jahrzehnte hinweg hat er sich im Beirat und zeitweise auch im Vorstand der Deutsch-Indischen Gesellschaft ehrenamtlich engagiert. Unter seiner Federführung erarbeitete ein Autorenteam die im Jahr 2002 vom Klett-Verlag herausgegebenen Unterrichtsmaterialien zu Indien für deutsche Schulen. Seine Impulse zur systematischen Implementierung von Originalübersetzungen aus indischen Sprachen auf dem deutschen Büchermarkt sind bemerkenswert. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die Förderung der zweiten (und inzwischen dritten) Generation der in Deutschland lebenden „InderKinder“. Er initiiert und realisiert nach wie vor Buchprojekte, Workshops und Seminare mit indisch stämmigen Vertreterinnen und Vertretern der zweiten Generation zu Themen wie Generationskonflikte, Heimat und Identität. Es ist für ihn von großer Bedeutung, den erheblichen Beitrag indischer Migrantinnen und Migranten zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands – vor allem im Pflegebereich – hervorzuheben. Dies ist unter anderem in den beiden, jeweils auf Malayalam und Deutsch erschienenen Filmen „Brown Angels“ und „Unbemerkte Leben“ dokumentiert.

Regelmäßig besucht er seine Heimat, die unweit von Kochi in Thrissur im Bundesstaat Kerala liegt. Im Laufe dieser Besuche setzt er sich für die deutsch-indische Zusammenarbeit und Freundschaft ein. Dabei hält er Vorträge und kümmert sich um Deutschlernende, die oft mit der Aussicht auf eine Tätigkeit im Pflegebereich in Deutschland die Sprache erlernen. Gleichzeitig informiert er über die deutsche Kultur. Viele Jahre hat er eng mit dem Caritasverband Köln zusammengearbeitet und die Integration von indischen Krankenschwestern unter Bewahrung ihrer kulturellen Identität unterstützt. Er hat in diesem Zusammenhang auch vielfach mit dem Goethe-Institut zusammengearbeitet. Auch kulturell ist er als Autor und Journalist im Goethe-Zentrum von Thiruvanadapuram aufgetreten, beispielsweise bei einem literarischen Abend im Goethe-Zentrum im Jahr 2010.

Zahlreiche indische und deutsche Schriftsteller und Kulturschaffende sind im Laufe der Jahrzehnte in den Genuss der Gastfreundschaft seiner Familie in Unkel gekommen. Vielen Menschen hat er persönlich geholfen und sich für Integration eingesetzt. Sein Wirken und Handeln sind von der Überzeugung geprägt, dass nur durch Dialog, Bildungsarbeit und Offenheit gegenüber dem vermeintlich Unbekannten zu einem friedvollen Miteinander und Respekt füreinander führen können. Dies ist gerade in Zeiten, in denen Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund wieder vermehrt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt sind, besonders wichtig.

Durch die Ausübung der zeitintensiven, ehrenamtlichen Tätigkeiten über Jahrzehnte hinweg, hat sich Herr Punnamparambil um die Gemeinschaft verdient gemacht. Präsident Treis sprach ihm Dank und Anerkennung aus. Für die kommunale Familie waren anwesend: Kreisbeigeordneter Werner Wittlich (Landkreis Neuwied), Gisela Born-Siebicke (VG Unkel), Bürgermeister Gerhard Hausen (Stadt Unkel) sowie als Vertreter für die Anreger, Reinhold Schein (Literaturforum Indien e.V).

Weitere Informationen unter: www.sgdnord.rlp.de. (PM)



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