Werbung

Nachricht vom 18.02.2022    

Buntes Treiben im Februargrau – auch ohne Fastnacht

Der Februar ist ein Monat, in dem das meist trübe, graue Wetter keinen Anlass zur Freude bietet. Wenn dann, wie in diesem Jahr, auch noch das bunte Treiben der Fastnachts-Session ausfällt, schlägt das sicher so manchem aufs Gemüt.

Flamingo. Fotos: Zoo Neuwied

Neuwied. Wer auf „lustige Vögel“ in farbenfrohen Kleidern nicht verzichten möchte, der wird im Zoo Neuwied fündig, und zwar nicht nur in der fünften Jahreszeit: Papageien, Turakos und Flamingos sind das ganze Jahr über bunt gefiedert.

„Die Grundlage für die bunten Farben sind immer Pigmente“, weiß Kurator Maximilian Birkendorf. „Die häufigsten sind Melanin, welches eine schwarze oder braune Färbung verursacht, und Carotinoide, die gelb bis rot erscheinen. Die rosarote Färbung der Flamingos beispielsweise wird durch Carotinoide gebildet, welche mit der Nahrung aufgenommen und bei der Mauser in die Federn eingebaut werden.“

Auch die auffällige Färbung der Turakos wird durch Pigmente verursacht, allerdings durch ganz Besondere: „Der Rotanteil des Gefieders wird hier nicht durch Carotinoide, sondern durch Turacin verursacht. Dieses Pigment kommt nur bei Turakos vor, und wird durch eine Kupferverbindung von den Vögeln selbst produziert. Die grüne Farbe ist noch erstaunlicher, denn das Turacoverdin ist eines der wenigen echten grünen Pigmente, und kommt ebenfalls nur bei Turakos vor“, berichtet Birkendorf begeistert.

Pigmente sind aber nur das halbe Geheimnis hinter der Farbenpracht der Vogelwelt. „Allen Pigmenten ist eines gemeinsam: sie erzeugen die sichtbaren Farben, indem sie Licht bestimmter Wellenlängen absorbieren, und die übrigen reflektieren. Das Farbergebnis erscheint einheitlich, unabhängig vom Lichteinfall, und wirkt eher matt.“ Und: blaue Pigmente sucht man vergeblich.



Die Lösung zu dem Rätsel um die blauen Gefiederanteile, die man zum Beispiel beim Blaulatzsittich findet, und den je nach Blickwinkel bunt schillernden Federn von Pfauen, Elstern oder Kolibris, findet man nur unter einem starken Mikroskop. Hier finden sich feinste Strukturen, die das Licht brechen. Vogelkurator Birkendorf erklärt: „Im Falle von Blau handelt es sich um winzigste Körnchen, die so klein sind, dass sich nur die kürzesten Lichtwellen an ihnen brechen und zurückgeworfen werden – und die sind blau. Sind in diese Feder zusätzlich Carotinoide eingelagert, entsteht ein violetter Gesamteindruck, zusammen mit Melanin wirkt die Feder dunkelblau.“ Das Schillern mancher Vögel hingegen wird durch eine mit bloßem Auge nicht sichtbare Lamellenstruktur erzeugt, welche die Farbe je nach Blickwinkel anders wirken lässt.

„Auch wenn diese faszinierenden Lösungen zur Gefiederfärbung von der Evolution sicher zu anderen Zwecken „erfunden“ wurden, ist es doch ein schöner Nebeneffekt, wenn man sich im Februargrau an diesen wunderschönen bunten Farbtupfern erfreuen kann“, findet Max Birkendorf. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Zoo Neuwied  
Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Nicole nörgelt … über die Würde(losigkeit) des Altwerdens

Respekt vor dem Alter und vor allen vor den Menschen, die in ihrem Leben schon eine Menge geleistet und gesehen haben – das ...

Unfallflucht auf REWE-Parkplatz in Waldbreitbach: Zeugen gesucht

Am Freitagnachmittag (14. Feburar) kam es auf dem Parkplatz eines Supermarkts in Waldbreitbach zu einem Vorfall, bei dem ...

Rengsdorf-Waldbreitbach: Bürgermeister-Kandidaten stellten sich vor

Auf Einladung der FDP Rengsdorf-Waldbreitbach stellten sich kürzlich Pierre Fischer, Holger Klein und Achim Braasch als Kandidaten ...

Christina Gauer als Seelsorgerin im Rhein-Wied Hospiz begrüßt

Ende Januar fand eine feierliche Begrüßung der Seelsorgerin Christina Gauer im Rhein-Wied Hospiz statt. Dieses Modellprojekt ...

Zwei friedliche Demonstrationen in Koblenz: Klimaschutz und One Billion Rising

Am Freitag (14. Februar) fanden in Koblenz zwei Demonstrationen zu unterschiedlichen Themen statt. Teilnehmer setzten sich ...

Klinik-Zukunft: Nach Rundem Tisch in Mainz zeigt sich Minister Hoch zuversichtlich

Die stationäre Gesundheitsversorgung auch im Westerwald ist gefährdet vor dem Hintergrund der zweiten Insolvenz der DRK-Krankenhausgesellschaft ...

Weitere Artikel


Neubau des Wasserhochbehälters Vierwindenhöhe Bendorf

Die Stadtwerke Bendorf haben mit dem Neubau des Wasserhochbehälters Vierwindenhöhe in Bendorf begonnen. Die Maßnahme ist ...

„StadtBibliothek“ präsentiert Bürgermeister Jung Pläne

Bürgermeister Peter Jung und Schulamtsleiterin Sandra Thannhäuser, beide verantwortlich für die Stadt-Bibliothek, informierten ...

Diebesgut in nicht versichertem Pkw sichergestellt

Am Donnerstagabend, dem 17. Februar kontrollierten Beamte der Linzer Polizeiinspektion einen Pkw mit Berliner Zulassung auf ...

Jugendschutzkontrollen verliefen ernüchternd

Anfang des Monats Februar wurden durch das Ordnungsamt der Stadt Bad Honnef mehrere Alkoholtestkäufe zur Gewährleistung des ...

Verbundkrankenhaus Linz-Remagen erhält Bewilligungsbescheide

Ministerialdirektor Daniel Stich hat dem Verbundkrankenhaus Linz-Remagen insgesamt vier Bewilligungsbescheide in Gesamthöhe ...

Westerwaldwetter: Neues Orkantief im Anmarsch

Noch sind die Schäden des Orkantiefs Ylenia nicht komplett abgearbeitet, da nimmt schon ein weiteres Orkantief Kurs auf den ...

Werbung