Werbung

Nachricht vom 27.01.2022    

Ein neues Zuhause für Känguru und Co

„Waren das nicht beim letzten Mal noch drei Katzenbären?“ Solche Fragen hört man nicht selten im Zoo Neuwied aus den Mündern erstaunter Besucher. Denn der Tierbestand des größten Zoos in Rheinland-Pfalz ist keineswegs in Stein gemeißelt.

Kängurutransport nach Wuppertal. Fotos: Zoo Neuwied

Neuwied. „Etwa ein Fünftel unserer Tierarten ist Teil von besonderen Artenschutzprogrammen, über die unter anderem auch die Erhaltungszucht organisiert wird“, erklärt der für Tiertransporte zuständige Kurator Maximilian Birkendorf. „Die Leiter der jeweiligen Programme wissen genau darüber Bescheid, welche Tiere zusammenfinden sollten, um den Genpool möglichst vielfältig zu halten. Das ist bei bedrohten Arten mit ihren oft sehr kleinen Populationen nicht immer einfach und die ‚Umzüge‘ wollen gut geplant sein.“ Der junge Katzenbär „Chang“ ist nun im Alter von eineinhalb Jahren in einen spanischen Zoo umgezogen, auf Empfehlung des Zuchtbuchkoordinators.

Aber auch Tiere, deren Art nicht Teil eines solchen Schutzprogrammes ist, müssen schonmal den Wohnort wechseln. „Es ist für die Tiere wichtig, die Möglichkeit zu haben, ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu können. Dazu gehören auch die Fortpflanzung und die Aufzucht von Jungtieren. Wenn in der Natur die Tiere alt genug sind oder die Gruppe zu groß geworden ist, suchen sich die Tiere selbst ein neues Territorium. In der Zootierhaltung obliegt es uns, ihnen einen neuen, geeigneten Lebensraum zu suchen, sprich: einen passenden Zoo.“

Aber wie kommt denn nun ein Zootier von Zoo A nach Zoo B? „Man kann sich die Tiere natürlich nicht einfach in den Kofferraum laden und sie hin und her fahren. Für Tiertransporte benötigt man nicht nur alle wichtigen Papiere, sondern auch eine besondere Ausbildung“, betont Birkendorf. „Im Zoo Neuwied legen wir außerdem großen Wert darauf, unseren Auszubildenden gleich von Anfang an die richtigen Methoden zum Einfangen der Tiere beizubringen, damit die Tiertransporte für alle Beteiligten möglichst stressfrei ablaufen können.“ Auch die Transportboxen des Zoos sind keineswegs von der Stange, sondern größtenteils Maßanfertigungen der Zoo-Handwerker, die genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tiere angepasst sind: Für bekannte Knabberer und Kratzer mit Metall ausgekleidet, für die sprungfreudigen Kängurus mit einer dicken Polsterung an der Decke.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Und welche Tiere stellen einen beim Transport vor besondere Herausforderungen? „Das kommt auch immer ein bisschen auf die Persönlichkeit des jeweiligen Tieres an“, grinst Birkendorf. „Manche machen es uns da sehr einfach, wie unser Straußenhahn Pierrot, der im November 2021 aus Frankreich zu uns kam und ganz friedlich aus seinem Transport-Anhänger spazierte. Andere Tiere sind da deutlich nervöser, wie Berberlöwin Zari, die bei ihrer Ankunft in Neuwied vor acht Jahren eine ganze Nacht lang nicht aus ihrer Transportkiste herauskam. Ansonsten halten uns die regelmäßigen Känguru-Transporte auf Trab, bei denen meist gleich mehrere Tiere auf einmal gefangen werden müssen. Zum Glück beherrscht der Revierleiter das Einfangen der Tiere in Perfektion.“ Der Zoo Neuwied ist Halter der größten Känguruherde außerhalb Australiens und so finden sich mittlerweile in Neuwied geborene Kängurus in Zoos auf der ganzen Welt: Nicht nur in Italien, Frankreich oder Dänemark, sondern auch im fernen US-Bundesstaat Tennessee. (PM)


Mehr dazu:   Zoo Neuwied  
Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Tipps für eine gelungene "Nacht der Technik" in Koblenz

Am Samstag, 8. November 2025, öffnet die "Nacht der Technik" in Koblenz ihre Tore und verspricht ein ...

Kulturelle Entdeckungen im Westerwald: Wandern zwischen Geschichte und Natur

Der Westerwald ist nicht nur für seine malerischen Landschaften bekannt, sondern auch für sein kulturelles ...

Neuwied tanzt für den Weltrekord und den guten Zweck

Die ADTV-Tanzschule Marc Daumas in Neuwied plant gemeinsam mit anderen Tanzschulen aus ganz Deutschland, ...

Unfallflucht auf der L265 bei Dürrholz

Am frühen Morgen des Donnerstags (30. Oktober 2025) kam es auf der L265 in der Nähe des Industriegebiets ...

Von Potenzialen und Szenarien: Wie Neuwied die Wärmewende gestalten will

Wie kann Neuwied in Zukunft klimafreundlich mit Wärme versorgt werden? Antworten auf diese Frage liefert ...

Sportpark Unkel im Aufwind: Kunstrasenbau beginnt bald

Der Bau eines neuen Kunstrasenspielfelds im Sportpark Unkel kann starten. Nach intensiver Planung und ...

Weitere Artikel


Corona im Kreis Neuwied: 422 neue Fälle - so viele wie noch nie

Die Kreisverwaltung Neuwied meldet am Donnerstag, dem 27. Januar 422 neue Corona-Infektionen. Die Zahl ...

Bundesförderung für Sprach-Kita „Auenwiese“ in Raubach

„Die Sprach-Kita ‚Auenwiese‘ in der Ortsgemeinde Raubach erhält vom Bund eine Förderung in Höhe von 22.917 ...

Mechatroniker für Kältetechnik freigesprochen

Die David-Roentgen-Schule in Neuwied war Treffpunkt für 15 Junghandwerker im Ausbildungsberuf Mechatroniker ...

Französisch-Intensivkurs: Lernen wie Gott in Frankreich

Das Haus Rheinland-Pfalz in Dijon bietet in Zusammenarbeit mit dem vhs-Verband einen einwöchigen Französisch-Intensivkurs ...

Erzählcafé mit Sammler-Geschichten aus dem Koffer

Ab Februar bietet das Mehrgenerationenhaus Neuwied ein regelmäßiges offenes Erzählcafé an. In jedem Erzählcafé ...

Zahlreiche Verstöße bei Kontrolle eines Kleinkradfahrers festgestellt

Am Mittwochnachmittag, dem 26. Januar kontrollierten Polizeibeamte im Rahmen der Streife in der Straße ...

Werbung