Werbung

Nachricht vom 28.12.2021    

Anwohner lehnen Baugebiet „In der Lanebach“ in Puderbach ab

Von Wolfgang Tischler

Die Ortsgemeinde Puderbach beabsichtigt die Ausweisung neuer Siedlungsflächen für das Wohnen im Bereich „In der Lanebach“. Gemäß dem vorliegenden Konzept sind derzeit 53 Baugrundstücke vorgesehen, die in der Regel Größen zwischen 600 und 750 Quadratmetern aufweisen.

Dieses Gelände soll komplett bebaut werden. Fotos: Wolfgang Tischler

Puderbach. Die Erschließung des Plangebietes gemäß Bebauungsplan kann über die innerörtliche Erschließungsstraße „Lanebach“ herbeigeführt werden. In Verbindung mit der „Höhenstraße“ ist eine Anbindung an das klassifizierte Straßennetz (L 265) möglich. Weiterhin ist über die „Ringstraße“ und den „Reichensteiner Weg“ eine Anbindung an den innerörtlichen Bereich von Puderbach gewährleistet.

Die einzelnen Parzellen können mit zwei Wohneinheiten bebaut werden. In jedem Haushalt gibt es heute zwei Fahrzeuge, somit befürchten den Anwohner, dass hier bis zweihundert zusätzliche Fahrzeuge zusammenkommen. Hinzu kommt der Lieferverkehr, ganz zu schweigen von dem Baustellenverkehr während der Bauzeit, die wohl einige Jahre dauern wird. Laut Anwohner seien die benannten Straßen für eine solche zusätzliche Verkehrsbelastung überhaupt nicht ausgelegt.

Entwässerung, Starkregen und Hochwasser

„Zurzeit sind keine für die geplanten Siedlungsflächen ausreichend dimensionierten Einrichtungen der technischen Infrastruktur vorhanden“, heißt es wörtlich im Bebauungsplan. Südöstlich des Plangebiets sei eine zentrale Regenrückhalteeinrichtung geplant. Diese dient der Niederschlagswasserbeseitigung des Geländes der Kindertagesstätte und berücksichtigt hinsichtlich ihrer Dimensionierung auch die künftige Entwässerung des Niederschlagswassers aus dem geplanten Wohngebiet.

Zuletzt gab es am 10. September nach einem Gewitter einen Einsatz der Puderbacher Feuerwehr wegen Wasser im Keller und drohenden Überflutungen. Die Anwohner befürchten, dass diese bedrohliche Situation durch die Versiegelungen im geplanten Neubaugebiet massiv gesteigert werden.

Private Verkehrsflächen einschließlich der offenen Stellplätze sowie Zufahrten und Hofflächen sollen dauerhaft mit versickerungsfähigem Material befestigt werden, heißt es im Bebauungsplan. Die Formulierung als Soll-Vorschrift bedeutet, dass diese Festsetzung grundsätzlich umzusetzen ist. Jedoch soll sie in begründeten Einzelfällen der zuständigen Genehmigungsbehörde im Rahmen der Ausübung des Ermessensspielraumes eine Abweichung hiervon ermöglichen, beispielsweise bei der Gewährleistung eines barrierefreien Zugangs.



Seitens der Verbandsgemeindewerke Puderbach ist für die Beseitigung der im Plangebiet anfallenden Niederschlagswasser die Errichtung eines Versickerungsbeckens mit einem Notanschluss an die bestehende Entwässerung der „Ringstraße“ vorgesehen. Hier berichten die Anwohner, dass bei dem vorgenannten Gewitter am 10. September bereits Gullydeckel hochgespült wurden und Wasser aus Toiletten und Waschbecken in einigen Häusern kam.

Mangelnde Informationen
Weiterhin beklagen die Anwohner, dass die Gemeinde bislang mit ihnen nicht offiziell gesprochen habe. Argumentiert wird auch, dass es im Gemeindegebiet noch über 50 freie Bauplätze gebe. Das Problem besteht, dass sich die Bauplätze in Privatbesitz befinden. Dieses Problem gibt es aber auch im neuen Baugebiet. Überwiegend sind Eigentümer die Kirche, einige Landwirte und Privatpersonen.

Ein weiteres Problem tut sich auch mit der Grillhütte auf, das neue Baugebiet rückt relativ nahe an die Hütte heran. Klagen der neuen Anwohner über Lärmbelästigung können schnell zum Aus für die Hütte führen.

Die Flächenbilanz des neuen Baugebietes stellt sich wie folgt dar: Öffentliche Verkehrsflächen 5.941 Quadratmeter, Allgemeines Wohngebiet 39.094 Quadratmeter und Öffentliche Grünfläche 13.054 Quadratmeter. (woti)


Lokales: Puderbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Tornados 2025: Zwischenbilanz zur Saison in Deutschland

Die Tornadosaison 2025 hat nach einem schleppenden Start an Fahrt aufgenommen. Der Deutsche Wetterdienst ...

Sommer-Aktionstage 2025 in der RömerWelt Rheinbrohl mit Mitmachprogramm für Familien

ANZEIGE | Das Erlebnismuseum RömerWelt in Rheinbrohl veranstaltet während der Sommerzeit abwechslungsreiche ...

Buchtipp: "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte

In ihrem historischen Roman "Die Kannenbäckerin" entführt die Westerwälder Autorin Annette Spratte ihre ...

Verkehrsunfälle und Vandalismus in Neuwied

Im Zeitraum von Freitag (13. Juni) bis Sonntag (15. Juni) verzeichnete die Polizeiinspektion Neuwied ...

45. Europäischer Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen startete erfolgreich

Nach einigen Tagen großer, fast tropischer Hitze mit Außentemperaturen bis weit über 30 Grad hatten die ...

Doppelte Trunkenheitsfahrt in Marienhausen und Dierdorf

Innerhalb von etwa 24 Stunden wurde ein 48-jähriger Mann zweimal wegen Trunkenheit am Steuer seines Elektrokleinstfahrzeugs ...

Weitere Artikel


Zusammenstoß zweier Lkw - ein Fahrer verletzt

Die Polizei Linz berichtet von einem Unfall zweier LKW, bei dem ein Fahrer verletzt wurde. Daneben mussten ...

Steuernummern für Existenzgründer - Elektronische Anmeldung erforderlich

Damit Existenzgründerinnen und Existenzgründer eine Steuernummer erhalten, benötigt das Finanzamt innerhalb ...

Verkehrsunfallflucht dank "vorbildlicher Zeugin" zügig geklärt

Am Montagabend (27. Dezember) erhielt die Polizeiinspektion Straßenhaus von einer Zeugin Kenntnis über ...

Corona im Kreis Neuwied: Noch kein bestätigter Fall der Omikron-Variante

Die Kreisverwaltung Neuwied meldet am Dienstag, dem 28. Dezember 89 neue Corona-Infektionen über die ...

A3: Zwei Unfälle mit Verletzten, ein Fahrer unter Drogen

Am Dienstag, dem 28. Dezember ereigneten sich am Vormittag zwei schwere Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn ...

Landesmusikakademie in Engers braucht mehr Platz

Die Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz mit ihrem Sitz in Engers ist Fort- und Weiterbildungszentrum ...

Werbung