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Nachricht vom 14.12.2021    

Lebensmittelverschwendung ist Ressourcenvergeudung

Von Helmi Tischler-Venter

Jetzt stehen wieder eine Reihe von Feiertagen bevor, an denen traditionell besonders üppig gegessen wird. Das ist auch völlig in Ordnung, solange man mit den Lebensmitteln bewusst umgeht und nichts auf den Müll wirft. Daher sollte man schon beim Einkauf nur nach Artikeln und Mengen greifen, die mit Sicherheit vor ihrem Verderb verbraucht werden.

Ein Beispiel der Resteverwertung ist Kirschmichel. Foto: Wolfgang Tischler

Region. Wenn doch Restmengen übrigbleiben, lässt sich vieles einfrieren oder in anderen Gerichten weiterverwenden. Unsere Vorfahren waren sehr versiert im Resteverwerten, weil man sich Verschwendung einfach nicht leisten konnte. Das hat sich inzwischen geändert, die Wertschätzung von Lebensmitteln ist gesunken, aber tatsächlich kann man sehr leckere Speisen aus Resten zubereiten.

Wir haben mehrfach entsprechende Rezepte veröffentlicht: Arme Ritter aus Hefezopf, Toast- oder Weißbrot bereitet, Kirschmichel aus altbackenem Brot, Grießbrei mit Kompott aus Fallobst, Nudelauflauf aus Nudelresten, Strammer Max mit altbackenem Brot und Gemüsesuppe, in der Gemüse vor dem Verderb gerettet wird, sind einige Beispiele.

Abfallarm kochen ist preiswert und ein Schritt zur Schonung der Lebensmittelressourcen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum darf nicht mit dem Verfallsdatum verwechselt werden. Lebensmittel sind bei richtiger Lagerung noch weit über das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwertbar, insbesondere wenn sie gekocht werden.



Jahr für Jahr landen in Deutschland unvorstellbare Mengen an Lebensmitteln im Müll. Einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zufolge betrug die Gesamtabfallmenge im Jahr 2015 rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Frischmasse). Dieser Müll trägt entscheidend zur Produktion von Treibhausgasen bei. Um die Lebensmittel zu transportieren, die in Deutschland jährlich auf dem Müll landen, sind 480.000 Sattelschlepper notwendig.
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Über die Hälfte der Lebensmittelabfälle entsteht in privaten Haushalten, jeder Verbraucher und jede Verbraucherin wirft demnach etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Da kann jeder Einzelne vorbeugend Geld und Ressourcen (Wasser, Treibstoff und menschliche Arbeit) sparen.

Um die erhebliche Vergeudung von Energie, Wasser und anderen Ressourcen zu minimieren, präsentiert die Landesregierung die Abfallvermeidungskampagne „Müll nicht rum". Auf der Homepage www.muellnichtrum.rlp.de zeigt das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität seit 2019 auf, wie einfach der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln ist und an welchen Orten die Lebensmittel geteilt werden können. Dazu wurde die Organisation „foodsharing" als Kooperationspartner gewonnen.

Die Partner setzt sich mit vielen ehrenamtlichen Unterstützern tagtäglich dafür ein, dass keine Lebensmittel verschwendet werden und Bürger diese nachhaltig nutzen können. Die Aktiven von „foodsharing" holen die noch genießbaren Lebensmittel in Kooperationen mit Märkten, Geschäften und Restaurants genauso wie die Mitarbeiter der Tafeln ab und verteilen sie beispielsweise über ihre Fairteiler-Schränke weiter. Und es wird bei Aktionen über einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln aufgeklärt. Zudem ist „foodsharing" bildungspolitisch aktiv.

Auch die Landfrauen in der Region informieren in Workshops immer wieder über nachhaltiges Kochen.

Bereits im Jahr 2017 erklärte Achim Hallerbach bei einer Informationsveranstaltung der Landfrauen: „Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln kann zu Einsparungen von 230 Euro pro Person und mehr führen. Damit wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern gleichzeitig der Geldbeutel geschont.“ Heutzutage ist die Einsparung noch viel höher. (htv)



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