Kreis Neuwied: Gut gewappnet sein für mögliche Katastrophen
Was wäre gewesen, wenn der verheerende Starkregen nicht über dem Ahr-, sondern über dem Wied- oder Sayntal heruntergegangen wäre? So hypothetisch diese Frage auch ist, so einfach ist doch die Antwort: Es hätte auch dort fatale Zerstörungen und Tote gegeben.
Kreis Neuwied. Deshalb wollen die Verantwortlichen im Kreis Neuwied ihre - schon lange laufenden - Bemühungen im Katastrophenschutz weiter intensivieren, um möglichst gut gewappnet zu sein für das, was da möglicherweise einmal kommen wird.
Am Workshop „Überflutungsvorsorge“ der Hochwasserpartnerschaft Wied-Holzbach nahmen folglich mit Landrat Achim Hallerbach und dem 1. Kreisbeigeordneter Michael Mahlert gleich beide Spitzenleute der Kreisverwaltung teil. Ein deutliches Zeichen. Und gerade der Landrat fand in seiner ausführlichen Ansprache deutliche Worte: „Alle Szenarien, die wir bisher in der Theorie beleuchtet haben, und alle Maßnahmen, die wir bisher getroffen haben, müssen auf den Prüfstand“, fordert er. Denn Ahrweiler hat die bisher durchgespielten Extreme deutlich übertroffen.
Dabei sind für Achim Hallerbach drei Dinge besonders wichtig:
Die Gefahrenabwehr und der Katastrophenschutz müssen weiter optimiert werden.
Die Bauleitplanung muss zukünftig mehr an den Klimawandel und seine negativen Folgen für den Wasserhaushalt angepasst werden.
Die potenziell betroffenen Bürger müssen für die neuen Hochwassergefahren sensibilisiert werden.
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Nach dem Landrat erläuterte Dr. Margret Johst von Landesamt für Umwelt dem Fachpublikum die Details der Hochwasserfrühwarnung, ehe Neuwieds Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Holger Kurz ausführte, dass bei der Interpretation dieser Frühwarnungen durch die zuständigen Dienststellen Optimierungsbedarf besteht. Er sprach sich ganz klar dafür aus, dass zumindest den Katastrophenschutzbehörden dem Ahrereignis entsprechende Gefahrenkarten zur Verfügung gestellt werden.
Der frühere Neuwieder Feuerwehrchef und langjährige Leiter des Hochwasserschutzamtes der Stadt Neuwied, Wilfried Hausmann, konnte dem nur zustimmen. „Für eine gründliche Evakuierungsplanung brauchen die Feuerwehren Gefahrenkarten, in denen die ungefähren Wasserstände einer der Ahrkatastrophe vergleichbaren Regenintensität eingezeichnet sind“, machte er deutlich.
Michael Mahlert schließlich appellierte an die Teilnehmer, sich auch weiterhin in den Arbeitsgruppen der Hochwasserpartnerschaft einzubringen. Weitere Unterstützung haben Dr. Ute Eifler vom Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz (IBH) und Corinna Becker vom Kompetenzzentrum Hochwasserrisikomanagement und Hochwasservorsorge (KHH) signalisiert.
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