Nicole nörgelt: "Hape, erlöse uns!"
Von Nicole
GLOSSE | Psst, Hape Kerkeling, hören Sie mich? Es wäre doch jetzt langsam an der Zeit, die Maske abzuziehen und strahlend an die Mikrofone zu treten, um feierlich zu verkünden, dass ganz Deutschland auf einen weiteren grandiosen Streich reingefallen ist. Bitte, Hape, Sie sind meine letzte Hoffnung, dass sich die politische Verzweiflung dieser Tage doch noch in Gelächter auflöst.
Obwohl, ein bisschen zum Lachen ist es ja sowieso schon. Mein Unwort des Jahres ist „Triell“, diese gnadenlosen Geschwafel-Kochshows, in denen die Gefechtspartner ein so schales Süppchen kochen, dass man sich unwillkürlich fragt, ob sie nicht sogar das Wasser dafür noch mit irgendwas verdünnen.
Manchmal wünsche ich mich verzweifelt in die Tage im Kindergarten zurück. Wenn einer im Sandkasten zu viel dummes Zeug redet, zack – Schippchen übern Kopp und Ruhe ist. Mit Freuden würde ich dem neubesetzten Bundestag einen Laster Sand spendieren, aber ich habe Angst, dass sie dann anfangen, die Körner zu zählen und zanken, wieviel Sandsteuer man den Untertanen… ups… den Bürgern dafür abnehmen kann.
Vielleicht sollte ich nächste Woche einen Würfel mit in die Wahlkabine nehmen und das Schicksal über das Schicksal entscheiden lassen? Welche Ironie, man kann nur Nieten würfeln, egal ob die Würfel gezinkt sind oder nicht.
Und da kommt wieder Hape Kerkeling ins Spiel. Ich bin nur noch nicht dahintergekommen, hinter welcher Maske er sich versteckt, denn irgendwie wirkt jeden Tag eine andere noch absurder auf mich als die anderen Kandidaten. Oh, pardon, das muss man ja jetzt gendergerecht „Kandidierende“ nennen, zumindest noch in der letzten Woche, bevor daraus „Regierende“ werden.
Argh. Schon der Gedanke tut weh. Wahrscheinlich nur halb so sehr wie die Kröten, die wir dann in den nächsten Jahren schlucken müssen, aber damit mag ich mich noch nicht auseinandersetzen. Hape, erlöse uns!
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund.
Ihre Nicole
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