Linz ist Modellprojekt Smart City
Als die E-Mail des Bundesinnenministeriums bei Helmut Muthers einging, bekam er nach eigenen Angaben Gänsehaut. "Ein Traum ist wahr geworden", freute sich der Linzer Beigeordnete, zuständig für den Geschäftsbereich "Zukunft, Digitales und naturnahe Stadtentwicklung".
Linz. Und der Grund dieser Freude? Beim zweiten Anlauf erhielten die Stadt und die Verbandsgemeinde den Zuschlag, Modellprojekt Smart City zu werden.
Die einjährige Strategie- und vierjährige Umsetzungsphase des Modellprojektes wird mit 3,25 Millionen Euro gefördert. Der Eigenanteil beträgt 1,75 Millionen Euro. Da die Stadt mit 70 und die Verbandsgemeinde mit 30 Prozent am Linzer Modellprojekt beteiligt sind, teilen sich Förderung und Eigenanteil entsprechend auf Kommune und Gemeindeverband auf. Laut Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust werde der städtische Eigenanteil (245.000 Euro) noch im Haushalt eingestellt.
Bei den Modellprojekten Smart Citys unterstützt das Bundesinnenministerium Städte dabei, die Digitalisierung strategisch im Rahmen einer integrierten, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu gestalten. Für die dritte Staffel des Förderprogramms stehen 28 Städten, zu denen Linz gehört, insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung. Schon im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt für die zweite Staffel beworben, aber keinen Zuschlag erhalten.
"2020 haben wir zwar mit viel Zuversicht, Leidenschaft, Enthusiasmus und Fleiß, aber einfachen Bordmitteln den ersten Antrag gestellt und wurden nicht berücksichtigt", erklärte Muthers. Das eingereichte Konzept habe sich lediglich auf die Stadt und den digitalen Einsatzmöglichkeiten konzentriert. Der zweite Antrag sei mit Einbindung der Verbandsgemeinde auf eine ganze Region und mit Berücksichtigung mehrerer Handlungsfelder auf ein größeres Betätigungsfeld ausgeweitet worden. "Smart City ist nicht nur Digitalisierung. Es ist ein Sammelbegriff für ganzheitliche Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte und Regionen effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Es geht um Stadtentwicklung, Gemeinwohl, Bürgerbeteiligung, Lebens-, Arbeits- und Wohnqualität", erklärte der Beigeordnete.
Das Motto des Linzer Modellprojektes "Mission Smarte Region Linz am Rhein" laute "Linz verbindet Lebenswelten: fürsorglich - menschlich - bunt". Citymanagerin Karin Wessel erläuterte die Vision, einzelne Handlungsfelder, Ziele und geplante Organisationsstruktur. Neben Experten und Netzwerkpartnern würde auch ehrenamtliches Engagement in das Vorhaben integriert. Neben Muthers, Wessel und Faust freute sich auch Bürgermeister Hans-Günter Fischer über den Zuschlag. Beispielhaft nannte er bereits existierende Angebote, die in der Smarten Region aufgehen, sprach aber auch über angedachte Projekte, die dann neu aufgenommen werden könnten. "Ich bin mir sicher, dass das Modellprojekt in einer starken Partnerschaft zum Erfolg für die Menschen in der ganzen Region führt", so Fischer. (sol)
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