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Nachricht vom 13.05.2021    

Zur Schwimmausbildung braucht es Wasserflächen

Die Thematik ist keine Neue, seit den 1990er ist der Anteil an Schulkindern, die das Freischwimmerabzeichen bestanden von 90 Prozent auf rund 40 Prozent, die ein vergleichbares Bronzeabzeichen haben, dahingeschmolzen. Gleichzeitig war jedoch in dieser Zeitspanne ein massiver Rückgang an tödlichen Badeunfällen zu verzeichnen.

Die Deichwelle. Archivfoto: Wolfgang Tischler





Region. Diese Entwicklung hat einen wesentlichen Grund: Mit technischem und personellem Ausbau von Wasserrettungsorganisationen und großflächiger Erschließung unbewachter Badestätten konnten die Todeszahlen gedrückt werden.

Dennoch: Im vergangenen Jahr hatte Deutschland offiziell 378 tödliche Ertrinkungsunfälle zu betrauern, davon 49 im Alter von vier bis 20 Jahren. Auffällig ist, dass rund 88 Prozent ihr Leben in unbewachten Binnengewässern verloren. Flüsse, Seen, ein unscheinbarer Löschteich oder der kleine Pool zu Hause stellen hier ein großes Risiko dar. Ein besonderes Risiko stellt hier der Rhein dar, der mit seiner Strömung selbst für geübte Schwimmer schnell zur Falle werden kann.

Die Dunkelziffer der Beinah-Ertrinkungsunfälle wird als fünfmal höher angenommen und ist bei Kindern bis ins Grundschulalter hinein einer der häufigsten Ursachen schwerer Unfälle. Somit kann konstatiert werden: Eine frühe Wassergewöhnung mit anschließender Schwimmausbildung ist lebensrettend.

Von diesem Standpunkt aus war das Jahr 2020 ein verlorenes Jahr. Ausgegangen wird von etwa 150.000 Kindern, die seit Beginn der Pandemie nicht schwimmen lernen konnten. Denen Gegenüber stehen in wenigen Monaten zur Badesaison Rettungsschwimmer, die seit über einem Jahr nicht mehr trainieren durften. Dies ist ein Umstand, der verheerende Folgen haben kann: Ertrinken ist vor allem bei Kindern ein leiser Tod, da die geringe Muskelmasse und mangelndes Schwimmvermögen Hilferufe oder gar Winken unmöglich macht.



Ein Jahr 2021, in dem sich weiterhin nichts tut, provoziert eine weitere Generation an Nichtschwimmern. Hierbei brauchen wir die Unterstützung der Kommunen und Schwimmbadbetreiber, um jede Wasserfläche zur Schwimmausbildung nutzen zu können. Das Freizeitbad Deichwelle mit Hallenbad und Freibad oder das Freibad Oberbieber stellen hier für Neuwied wichtige Wasserflächen dar. Dort können Kinder und Jugendliche sicher schwimmen lernen und unsere Rettungsschwimmer optimal trainieren.

Perspektivisch sollte dieses Jahr mindestens der Schul- und Vereinssport wieder die Möglichkeit bekommen, diese Bäder zu nutzen. Mit vorher angemeldeten Gruppen und festgelegten Schwimmzeiten könnte wie 2020, mit einem stetig sich bessernden Pandemiegeschehen ein sicherer Schwimmbetrieb wieder stattfinden.

Wir, die DLRG Neuwied e.V. appellieren an die Stadt Neuwied, sowie das Freizeitbad Deichwelle und das Freibad Oberbieber: Geben Sie bitte Kindern die Chance auf ein sicheres Planschen im Sommer, den Eltern ein beruhigtes Gewissen und den Rettungsschwimmern eine Perspektive, im Notfall sicher eingreifen und helfen zu können.
Vorstand der DLRG Neuwied e.V.


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