Andreas Haderlein: Wäller Markt kann europäisches Vorzeigemodell werden
Von Wolfgang Tischler
Andreas Haderlein, Wirtschaftspublizist & Innovationsberater, Autor des Ratgebers „Local Commerce: Wie Städte und Innenstadthandel die digitale Transformation meistern“, hat sich mit dem Modell Wäller Markt befasst. Der Wäller Markt hat in seinen Augen große Chancen zum europäischen Vorzeigemodell zu avancieren.
Bad Marienberg. Es ehrt die Macher des Wäller Marktes, dass der Wirtschaftspublizist, Innovationsberater und Autor des Ratgebers „Local Commerce", Andreas Haderlein, ein klares Statement zum Projekt Wäller Markt abgegeben hat:
„Regionale Wertschöpfung auf ein digitales Fundament zu stellen, ist eine der dringlichsten Aufgaben für Städte, Kommunen und Regionen. Europaweit sind mittlerweile zig lokale beziehungsweise regionale Online-Marktplätze im Betrieb, mitunter auch mit integrierten Gutschein- oder Loyaltysystemen und Logistiklösungen. Es war die „Online City Wuppertal“, die diese in weiten Teilen gemeinwohlorientierte Bewegung seit 2013 entscheidend mit beeinflusst hat. Mittels digitaler Infrastrukturen wird also schon jetzt Kaufkraft vor Ort gebunden.
Aber eine Nuss gibt es für die meisten noch zu knacken: ein schlüssiges, betriebswirtschaftlich solides Betreibergesellschaftsmodell, das auch in zehn Jahren noch funktioniert. Der genossenschaftlich organisierte Wäller Markt hat in meinen Augen große Chancen zum europäischen Vorzeigemodell in Sachen nachhaltige Digitalisierung des inhabergeführten Einzelhandels, der Direktvermarktung und des lokalen Gewerbes im Allgemeinen zu werden. Ich drücke den Akteuren vor Ort alle Daumen und hoffe, dass sich deren langer Atem auszahlt.“
Der Wäller Markt
Aus einer anfänglichen Vision, ist ein schlüssiges Konzept entstanden und mit allen relevanten regionalen Akteuren wurde am 18. September 2020 die Betreibergesellschaft "Wäller Markt eG" als Genossenschaft gegründet. Dieses Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die operative Umsetzung des Online-Kaufhauses, über das alle Westerwälder Einzelhändler und regionalen Erzeuger ihre Produkte anbieten können, zu übernehmen und langfristig zum Erfolg zu führen. Mit der Gründung der Genossenschaft konnte zusätzlich die juristische Voraussetzung für den Erwerb von Genossenschaftsanteilen von heimischen Unternehmen und Privatpersonen geschaffen werden.
Die Online-Einkäufe nehmen seit Jahren zu und haben durch die aktuelle Pandemie nochmal an Fahrt aufgenommen. Mit über 500.000 Einwohnern und mehr als 2.000 Einzelhändlern in dem geplanten Vertriebsgebiet der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald ist die „kritische Masse“, um einen Online-Marktplatz nachhaltig wirtschaftlich zu betreiben, auf jeden Fall vorhanden. Somit soll der Digitale Marktplatz Westerwald allen heimischen Einzelhändlern und Erzeugern die Chance bieten, vom stark wachsenden Trend zum Onlinekauf zu profitieren. Etliche Verbandsgemeinden haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Details finden interessierte Gewerbetreibende und Kapitalanleger, die Mitglied der Genossenschaft werden wollen, auf www.waellermarkt.de oder im nachstehenden Erklärvideo.
woti
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