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Nachricht vom 02.05.2021    

Pfarrer Thomas Darscheid nimmt Abschied von der Deichstadt

16 Jahre lang amtierte Pfarrer Thomas Darscheid als Pastor in der Pfarreiengemeinschaft St. Matthias und als Dechant des Dekanats Rhein-Wied. Nun wird er neuer Seelsorger und Pfarrverwalter der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt und Dechant im Dekanat Koblenz.

Pfarrer Thomas Darscheid nimmt Abschied. Fotos: Jürgen Grab

Neuwied. Leider war es Gemeindepfarrer Thomas Darscheid aufgrund der leidigen Corona-Pandemie nicht vergönnt persönlichen Abschied von den katholischen Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft zu nehmen und so konnte er dies nur mittels eines sehr persönlich gehaltenen Briefes tun, was er natürlich sehr bedauerte.

Im Februar 2005 kam der gebürtige Mayener, der nach dem Abitur in Tübingen Theologie studierte, 1989 seine geistliche Weihe im Trierer Dom erhielt, danach Kaplan in Neustadt, in Peterslahr und in Völklingen seinen Dienst verrichtete und schließlich zehn Jahre lang als Schulpfarrer am Bischöflichen Gymnasium in Koblenz tätig war, nach Neuwied. Hier übernahm er eine Pfarrstelle in der St. Matthias-Gemeinde. Zu dieser zählten im weiteren Verlauf der Jahre auch die Gemeinden von „Heilig Kreuz“ und „Liebfrauen“, die ebenso wie die große Stadtkirche St. Matthias ihre eigenen Gotteshäuser und ihre jeweiligen Kindertagestätten haben. Im Jahre 2007 gab es schließlich die Fusion der drei Gemeinden, wobei sich inzwischen eine umfassende Pfarreiengemeinschaft gebildet hat, zu der jetzt auch „St. Bonifatius“ in Niederbieber, „St. Michael“ in Feldkirchen und „St. Peter und Paul“ in Irlich gehören.

Ab 2013 übernahm Pfarrer Thomas Darscheid zudem als Dechant die Verantwortung für das Dekanat Rhein-Wied, das aus insgesamt aus 25 Gemeinden (Pfarrgemeinschaften) besteht und somit das drittgrößte Dekanat im Bistum Trier ist.

Seine Aufgaben als Dechant nimmt nunmehr Pfarrer Peter Dörrenbecher aus Engers wahr, wobei für die Pfarreiengemeinschaft die „Kooperatoren“ Georg Müller und Oliver Seis ihren geistlichen Dienst versehen.

Neben Darscheids vielfältigen Aufgaben als Geistlicher und Seelsorger ergaben sich im Verlauf der nachfolgenden Jahre immer umfangreicher werdende organisatorische und gestaltende Bereiche herauskristallisiert, die jedoch nicht zuletzt auch durch den vermehrten Einsatz ehrenamtlich tätiger Frauen und Männer konkrete und richtungsweisende Formen angenommen haben. „Bei all dem war ich immer überzeugt, dass gute Strukturen auch Teil einer guten Seelsorge sind, wobei Verlässlichkeit und Verbindlichkeit wohl ebenfalls der Seele guttun. Und so war ich niemals allein unterwegs. Ich möchte allen danken, die in diesen Jahren in unterschiedlichen Konstellationen mit mir in einem pastoralen Team zusammengearbeitet haben. Zudem gilt mein Dank den diversen engagiert mitarbeitenden Gruppen sowie allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, betonte Pfarrer Darscheid in seinem Abschiedsbrief an seine Mitstreiter im Sinne einer engagierten christlichen Glaubensgemeinschaft.

Bei all dem verweist Thomas Darscheid darauf, dass die katholische Kirche mit der Umsetzung der Beschlüsse der Bischofsynode und den synodalen Prozessen innerhalb der deutschen Bistümer neue Strukturen und Formen annimmt, wobei die Veränderungen und der Aufbruch allerorten zu spüren sind. „Und bei alldem sind Kirchenaustritte und die Last des sexuellen Missbrauchs und seinen negativen Folgen zu ertragen. Dabei wollen wir uns heilend den Opfern zuwenden und Brücken zur Versöhnung aufbauen. Vieles ist offen – und Corona tut sein Übriges an uns allen. Als Glaubende wissen wir uns begleitet von Gott und seinem Segen für alle Menschen, gelockt vom Ziel der Verheißung, der ewigen Gemeinschaft mit ihm, dem Gott des Himmels und der Erde“, hofft Thomas Darscheid trotz allem auf eine gute Zeit des Glaubens und auf eine den Menschen zugewandten christlichen Gemeinschaft.



Neben seinen (und mit ihm der seiner ehrenamtlichen Mitstreiter) Bemühungen um die Bewältigung der pastoralen, seelsorgerlichen und organisatorischen Aufgaben in der „Pfarrei der Zukunft“, hat Pfarrer Thomas Darscheid immer auch die caritative Arbeit in seiner Gemeinde sehr ernst genommen und diese engagiert umgesetzt. Dabei betont der Geistliche, dass es immer eine gute Zusammenarbeit mit allen engagierten Gemeindeangehörigen gegeben hat, die Aufgaben nach ihren jeweiligen Interessen, Kenntnissen und Fähigkeiten übernommen haben: „Es gab nie verhärtete Fronten und Verweigerungen, was keinesfalls selbstverständlich ist. Ihnen allen gilt mein besonders herzlicher Dank“, betonte der mit großem Elan nach Koblenz als Pfarrverwalter für die Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt und Rhens und gleichzeitig als geschäftsführender Dechant im Dekanat gehende Pastor, der betont, dass nach 16 Jahren guten Jahren in Neuwied nunmehr ein Neuanfang in der „Schängelstadt“ durchaus sinnvoll ist.

Wolfgang Stollhof (Feldkirchen) vom Pfarreienrat hat im Pfarrbrief einen Rückblick auf die vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten des ausgeschiedenen Pfarrers gegeben, der sowohl hinsichtlich der ökumenischen Zusammenarbeit der örtlichen christlichen Kirchen als auch hinsichtlich interreligiöser Gespräche mit jüdischen und muslemischen Mitbürgern der Stadt immer ein engagierter und aufgeschlossener Partner war. „Wir danken ihm außerordentlich für all das, was Thomas Darscheid in seiner Neuwieder Zeit angestoßen und bewegt hat. Über all die Jahre haben wir seine Arbeit schätzen gelernt in der Seelsorge, in der Organisation und schließlich durch seine inhaltsreichen und wohlfeilen Predigten“, erklärte Wolfgang Stollhof und wünschte ihm und seiner mit ihm nach Koblenz ziehenden Mutter alles Gute für die Zukunft im Pfarrhaus der Koblenzer St. Josefskirche und Gottes Segen für seine Arbeit dort im Dekanat Koblenz.

Einige ganz persönliche Worte von seinem evangelischen „Kollegen“ Pfarrer Werner Zupp von der Marktkirchengemeinde Neuwied:
„Ich bedaure den Abschied von Thomas Darscheid sehr, obwohl ich ja nun wusste, dass sich durch die Bistumsreform im Bistum Tier einiges auch im Dekanat Neuwied ändern würde und das auch personell. In den vielen Jahren unserer ökumenischen Nachbarschaft haben wir beide vieles miteinander erlebt und bestanden. Zu den Höhepunkten unserer Verbundenheit gehören sicherlich unsere gemeinsame Israelreise in den 90er Jahren aber auch das Jahr 2017 mit seinen umfänglichen und intensiven Vorbereitungen zu verschiedenen Veranstaltungen im Reformationsjahr.

Hierbei war sicherlich das Christusfest auf der Festung Ehrenbreitstein für uns beide der ökumenische Höhepunkt. Ich danke Thomas Darscheid für viele Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit und auch für die Bereitschaft in der Ökumene immer wieder aufeinander zuzugehen und etwas miteinander zu wagen. Für seine neue Aufgabe in Koblenz wünsche ich ihm Gottes Segen und hoffentlich viele Menschen, die ihn unterstützen und begleiten in seinem neuen Amt.“
Jürgen Grab


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