Werbung

Nachricht vom 09.04.2021    

Deich Neuwied bekommt nun den Namen Robert-Krups-Deich

Von Wolfgang Tischler

Bereits in den Jahren 1967 und 1983 gab es Ratsbeschlüsse dem Neuwieder Deich dem Namen Robert-Krups-Deich zu verleihen. In der jüngsten Stadtratssitzung war die bislang fehlende Umsetzung Thema und der aktuelle Beschluss des Ältestenrates wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.

Die Namensgebung für den Deich Neuwied wird jetzt umgesetzt. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. In der Sitzung des Ältestenrates vom 4. März 2021 wurde der Ältestenrat über den nachfolgenden Sachverhalt informiert und hat beschlossen, die Beschlüsse aus den Jahren 1967 und 1983 umzusetzen.

In der öffentlichen Stadtratssitzung vom 18. Dezember 1967 wurde beschlossen, den Hochwasserschutzdeich mit dem Namen Robert-Krups-Deich zu versehen, um damit den Verdiensten des damaligen Bürgermeisters gerecht zu werden.

Im entsprechenden Protokoll heißt es:
„Im Zusammenhang mit dem im Stadtrat am 28. April 1983 beratenen Antrag der CDU-Fraktion, dem Erbauer des Hochwasserschutzdeiches Robert Krups ein Denkmal zu errichten, wurde seitens der SPD-Fraktion die Anregung gegeben, dem Hochwasserschutzdeich den Namen „Robert-Krups-Deich“ zu verleihen“.

Der Antrag im Stadtrat wurde seinerzeit von allen Fraktionen getragen. Wörtlich hieß es: „In Übereinstimmung mit den unterzeichnenden Herren Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen der SPD und FDP stelle ich für die CDU den Antrag, die erforderlichen Beschlüsse im Hautpausschuss und Stadtrat schnellstmöglich herbeizuführen, um dem Hochwasserschutzdeich, der Neuwied umgibt, den Namen „Robert-Krups-Deich“ zu geben.“

In dem Buch 300 Jahre Neuwied schreibt Albert Meinhardt über Robert Krups:

„Die beiden vom „Vater Rhein“ diktierten und nachgerade für die Stadt lebensnotwendig gewordenen Forderungen nach Deich und Brücke waren lange genug bloße Projekte geblieben. Sie mussten nun zur Tat werden, wenn anders die Stadt ihre wachsende Bedeutung und Fortentwicklung als mittelrheinisches Verkehrs- und Wirtschaftszentrum nicht gehemmt und von Stillstand oder gar Rückgang bedroht sehen wollte. Die Privatinitiative aller Wirtschaftskreise sowohl wie das starke öffentliche Interesse an Wohl und Wachstum der Stadt unterstützten sich gegenseitig in dem Bestreben, diese Großpläne endlich zu verwirklichen.



Sie wurden dann auch bald zu Kernpunkten der umsichtigen und vorbildlichen Kommunalpolitik der Stadtverwaltung unter der neuen Leitung des verdienstvollen Bürgermeisters Robert Krups. Wie sehr es der Stadt zum Vorteil ausschlug, einen solch fähigen Kopf, wie er es war, an ihre Spitze berufen zu haben, beweist ihr relativ solides Wachstum trotz der Krisenzeit um die Wende der zwanziger Jahre und ihr Wohlergehen in den dreißiger Jahren, so dass die Zeit seines Wirkens das Prädikat einer „dritten Blüteperiode Neuwieds“ wohl verdient. Ein beträchtlicher Teil aller schon aufgezählten Verbesserungen und Neugründungen ist seiner Mitwirkung zuzuschreiben; die finanzielle und wirtschaftliche Wiedergesundung der Stadt nach dem Rückschlag des Krieges und der Nachkriegsjahre ist weitgehend sein Verdienst; das ehrendste Andenken an ihn aber hat der Neuwieder täglich vor Augen in seinen Hauptwerken, dem Deich und der Brücke.“

Der Stadtrat ehrt durch diese Namensgebung einen Mann, auf dessen Werk wir heute noch aufbauen, und zugleich die demokratische Ordnung dieser Stadt, deren gewählter Repräsentant Bürgermeister Krups war bis er auf Betreiben der NSDAP zwangsbeurlaubt wurde.“

Der Stadtrat fasste seinerzeit den einstimmigen Beschluss, dem Hochwasserschutzdeich ab sofort den Namen „Robert-Krups-Deich“ zu geben. Die Verwirklichung dieses Beschlusses ist in die Wege geleitet. Auf die Länge der Deichanlage sollen zehn Schilder, wie sie bereits an bedeutsamen historischen Bauten in der Stadt angebracht sind, auf die Entstehungsgeschichte des Deiches und den Namen des Erbauers hinweisen.

Wieso dann jedoch Schilder mit dem Namen Hochwasserschutzdeich am Deich angebracht wurden, kann nicht mehr nachvollzogen werden, da die damalig Verantwortlichen nicht mehr bei der Stadtverwaltung beschäftigt sind.

Eine neue Beschilderung wird nun umgehend vorgenommen, hieß es in der jüngsten Stadtratssitzung Neuwied.
woti


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Abschied einer Jagdlegende: Neuwieder Landrat Hallerbach ehrt Wolfgang Proca

Kreis Neuwied. Über viele Jahrzehnte hinweg war er die tragende Säule im Jagdwesen, jetzt hat Wolfgang Proca seinen Abschied ...

Resolution des Neuwieder Stadtrats: Landesregierung soll DRK-Krankenhaus retten

Neuwied. Der Neuwieder Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung vehement für den Erhalt des DRK-Krankenhauses ausgesprochen. ...

Freie Wähler: Kommunen in Rheinland-Pfalz fordern finanzielle Unterstützung

Mainz. Patrick Kunz, kommunalpolitischer Sprecher der "Freie Wähler"-Gruppe im Landtag von Rheinland-Pfalz, betont, dass ...

Bundestagsabgeordneter Martin Diedenhofen zieht Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen zurück

Landkreise Neuwied und Altenkirchen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen hat heute sein Parteibüro über seine ...

Thorben Thieme als Direktkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2025 nominiert

Kreisgebiet. Er ist Fraktionsvorsitzer der Grünen in der Verbandsgemeinde Linz und Ratsmitglied in der Ortsgemeinde Vettelschoß. ...

VG Bad Hönningen: Bürgermeister befürchten deutliche Mehrbelastung der Bürger

Bad Hönningen. Resultat der Grundsteuerreform ist nun, dass sich daraus in allen Gemeinden teils deutliche Einnahmeausfälle ...

Weitere Artikel


SGD Nord: Livestream am 14. April zum Insektensterben

Koblenz. Sie bestäuben Wildblumen und Nutzpflanzen, lockern den Boden auf und machen ihn somit nutzbar, vernichten Tierkadaver, ...

VG Puderbach unterstützt Wäller-Markt

Puderbach. Im Konzept werden die Lösungen und Erfahrungen des Projektes „Digitale Dörfer" genutzt und zu einem regionalen ...

In Niederbieber pflanzen Hochzeitspaare jetzt Apfelbäumchen

Niederbieber. Der Hochzeitswald oder die Hochzeitswiese gehen auf einen alten Brauch zurück, dass Hochzeitspaare einen Apfelbaum ...

A 48: Baumaßnahme Rheinbrücke Bendorf soll Ende Mai abgeschlossen sein

Bendorf. Die Arbeiten mit temperaturempfindlichen Baumaterialien mussten aufgrund der frostigen Temperaturen und starken ...

Im Wald wird wieder gepflanzt

Die Waldschäden
Region. Vor allem Fichtenwälder sind durch die ungewöhnlich große Trockenheit und die in Massen auftretenden ...

Reifendieb auf frischer Tat festgenommen

Neuwied. Einer Polizeistreife fiel am heutigen Freitag, den 9. April gegen 1.29 Uhr ein 42-jähriger Mann auf, der im Industriegebiet ...

Werbung