Nicole nörgelt… über Osterruhen und die innere Sperre gegen die Sperre
Von Nicole
GLOSSE | Hach ja, die Osterruhe. Wäre bestimmt kuschelig geworden, ein langes Wochenende zuhause, den Kühlschrank voller leckerem Essen und Snacks, ein bisschen gemütliche Deko im Wohnzimmer, die Füße hoch und einfach mal Nichts machen.
Region. Das haben wir doch an Weihnachten schon geübt – und es alle überlebt. Und dann kommt „Muddi“ und vermasselt es. Oder bessert einen Fehler aus. Oder beides, denn richtig machen kann anscheinend auch die clevere Frau Merkel in letzter Zeit nichts mehr.
Dabei hätten wir den Unterschied wahrscheinlich kaum gemerkt, inzwischen steht doch der ganze Westerwald unter Ausgangssperre, abends alle früh ins Bett und Tür zu! Haha. Find ich lustig. Wo sollen wir auf dem Land denn auch bitteschön hin? Kneipen zu, keine Partys, Restaurants geschlossen, nicht mal auf einem schnöden Sängerfest ein bisschen zu alten Schlagern schwofen kann man. Ausgangssperre, lächerlich. Wozu also die ganze Aufregung?
Verbot, Sperre, Verfügung – alles Worte, die keiner gerne hört. Da spürt man doch gleich, wie es in den Fingern juckt, den Sinn jeder Ansage in Frage zu stellen und sich über jede Anweisung hinwegzusetzen. Ich gehe raus, wann ich will! Verreise, wohin ich will! Treffe, wen ich will und wo ich will!
Aber ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass man zurzeit mit diesem „Mit mir nicht!“-Verhalten nicht nur sich in Gefahr bringt, sondern jeden, mit dem man zu tun hat? Ja, wir sind alle ausgehungert nach Leben, es soll wieder losgehen, wir lechzen nach „etwas“, um dem Lagerkoller zu entgehen. Wenn erwachsene Menschen für sich entscheiden, ihre Gesundheit und den eigenen Körper in Gefahr zu bringen, ist das eine Sache, aber wir leben nun einmal nicht alleine in der Wildnis und entscheiden für alle, die uns begegnen, mit. Zugegeben, die Situation ist völlig absurd. Es ist noch gar nicht so lange her, da war man ein fauler Sack, wenn man das ganze Wochenende nur zwischen Bett, Kühlschrank und Netflix in der eigenen Bude abgehangen hat – und heute ist man genau dann ein verantwortungsvoller Bürger?
Da sollten wir doch eigentlich froh sein, dass uns der ganze Irrsinn letzte Nacht wenigstens eine Stunde lang erspart blieb. Die haben wir nämlich im Dienste der Sommerzeit ganz geschmeidig übersprungen. Reicht nicht, sagen Sie? Dann stellen wir doch gemeinsam die Uhren gleich auf 2022 vor. Ich wäre dabei.
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund!
Ihre Nicole
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