Wirtschaft | Gastartikel
Nachhaltige Kleidung - mehr als nur ein Trend
Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für mehrmals verwendbare Produkte gegenüber den üblichen Einwegartikeln. Sei es bei einfachen Einkaufstüten, bei Alltagsprodukten wie Frischhaltefolien oder auch bei eigentlichen Wegwerfprodukten rund um die Körperpflege und Kosmetik.
Die Nachhaltigkeit ist auch in der Mode angekommen
Langsam bahnt sich dieser Trend auch in der schnelllebigen Modeindustrie seinen Weg. Gerade der Trend zu immer mehr Kollektionen pro Jahr in der Modeindustrie und die sehr schlechten Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken haben durch negative Berichterstattung Unmut bei den Verbrauchern hervorgerufen. Bei vielen Menschen findet bereits ein Umdenken statt.
Handgemachtes im Kleiderschrank
Handgemachte Kleidungsstücke und Accessoires werden wieder mehr geschätzt und halten wieder Einzug in die Kleiderschränke im Land. Solche meist textilen Kleidungsstücke werden häufig auch auf Kundenwunsch angefertigt und beispielsweise mit einem Handmade Label aufgewertet. Das verleiht dem Stück das besondere Etwas und zeigt stolz, dass es sich hierbei um ein Unikat handelt - so können Näherinnen und Näher einen Wiedererkennungswert bei ihren Produkten schaffen. Auch Etiketten mit Pflegehinweisen für die jeweiligen Produkte können bei solchen Stücken sinnvoll sein. Einzelstücke wie diese sind nicht nur gut fürs eigene Gewissen, sondern sorgen auch wieder für mehr Individualität auf unseren Straßen.
DIY: Nachhaltige Kleidung und Accessoires selber nähen
Im Netz gibt es mittlerweile zahlreiche Anleitungen, um verschiedenste Stücke selbst zu nähen, zum Beispiel auf der Seite https://naehfrosch.de/kostenlose-schnittmuster/. Viele dieser Anleitungen sind auch für Näh-Einsteiger geeignet und decken unterschiedliche Kategorien an Kleidungsstücken ab. Aber auch auf DIY-Plattformen wie Pinterest finden sich unzählige Schnittmuster für Kleidung, Accessoires, Dekorationsgegenstände oder Gebrauchsware. Auch für in den Trend kommende Produkte rund um die Körperhygiene gibt es mittlerweile Schnittmuster und Nähanleitungen - z.B. für waschbare Abschminkpads oder Damenbinden aus Stoff als Alternative zu den Wegwerfprodukten, die hier ansonsten standardmäßig im Einsatz sind.
Aus Altem etwas Neues zaubern
Auch das sogenannte Upcycling sollte hier Erwähnung finden – dabei werden Stoffreste und nicht mehr getragene Kleidungsstücke aufgewertet oder zu neuen Stücken gemacht. Das sorgt dafür, dass Altes und Kaputtes nicht sofort in den Müll wandert, sondern stattdessen ein neues, zweites „Leben“ erhält.
Übung macht den Meister / die Meisterin
Wer vorher noch nie genäht hat, sollte sich zu Beginn an einfacheren Stücken probieren, um nicht sofort frustriert das Handtuch zu werfen (sei es im sprichwörtlichen oder im wahrsten Sinn des Wortes). Wie wäre es zum Beispiel mit einem Stoffbeutel für den Lebensmittelkauf? Damit ist gleichzeitig ein Schritt weg von der Plastiktüte hin zu mehr Nachhaltigkeit getan. Sitzt der Umgang mit der Nähmaschine, können sich Anfänger sowie Hobbyschneiderinnen und –schneider langsam an schwierigere Stücke wagen.
Andere Wege zu mehr Nachhaltigkeit
Wer dem Trend zum Selbernähen nichts abgewinnen kann, hat heute trotzdem die Chance auf nachhaltige Kleidung. Immer mehr Onlineshops entschließen sich dazu, ihre eigenen nachhaltigen Kollektionen anzubieten. Viele kleine Unternehmen und Onlineshops haben sich sogar auf nachhaltige Produkte spezialisiert.
Nachhaltige Kleidung als grüner Trend, der hoffentlich bleibt
Wie in anderen Lebensbereichen versuchen die Menschen heute auch mehr und mehr, bei ihrer Kleidung auf Nachhaltigkeit zu achten. Dieser Trend wurde nicht zuletzt auch durch negative Berichterstattungen rund um Fast-Fashion-Riesen und deren Produktionsbedingungen und deren Umgang mit nicht verkaufter Kleidung ausgelöst. Die Nachfrage nach grünen und nachhaltigen Produkten wird größer. Einige Schneider und Schneiderinnen, die solche Produkte – auch nach Kundenwünschen – anfertigen, werten diese mit Etiketten auf, die zeigen, dass es sich hier um hochwertige, handgemachte Produkte handelt. Viele Menschen versuchen sich auch selbst im Nähen nachhaltiger Kleidung oder bei der Aufwertung und Wiederverwendung alter Kleidungsstücke, damit diese noch nicht im Müll enden müssen. Anleitungen dazu gibt es unzählige im Internet, auch für Anfänger. Wer nicht selbst nähen möchte, findet heute auch mehr und mehr Onlineshops, die sich auf nachhaltige Mode spezialisiert haben. (prm)
Gastautor:
Annette Markle