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Nachricht vom 01.02.2021    

Fredi Winter erzählt über Corona und Karneval

Fredi Winter, Politiker, Karnevalist und Ehrenamtsaktivist mit besonderen Fähigkeiten, verliert keinesfalls seinen Humor trotz trauriger Corona-Zeiten und karnevalistischer Abstinenz.

Fredi Winter ist in diesen Tagen auch schon mal nachdenklich. Fotos: Jürgen Grab und Archivbilder Privat

Neuwied. Es gibt zweifellos eine Vielzahl von Karnevalisten in Neuwied, die in der Innenstadt oder auch in den Stadtteilen in unterschiedlichen Funktionen einen durchaus legendären Ruf innehaben, wie zum Beispiel Fredi Winter. Er war es auch, der sich neben seinen Aktivitäten im karnevalistischen Bereich auch überregional in der Politik sowie im Sozialbereich einen guten Ruf erworben hat.

Winter, der in der vormaligen Feldkircher Straße in der Innenstadt großgeworden ist und über seinen späteren Wohnort Gladbach schließlich auf dem Weißen Berg landete, näher kennt, der kann ermessen, dass ihm die derzeitige Situation wenig Freude bereitet. Bei einem Gespräch ist zwar sehr wohl seine von Grund auf optimistische Lebenshaltung auch in der wenig freudvollen Coronazeit zu erkennen. Doch da ihm gerade in dieser ansonsten ihrem Höhepunkt zueilenden Karnevalszeit keinen entsprechenden karnevalistischen Aktivitäten nachgehen kann, ist ihm mit seinem fröhlichen Naturell derzeit mehr oder minder der Boden entzogen worden. Das ist zweifellos damit zu erklären, dass dem Ehrenoffizier der Neuwieder Ehrengarde der Karneval ebenso zu seinen besonderen Aktivitäten gehört, wie die Kommunalpolitik und der Sozialbereich, die ihm allesamt wichtig sind.

Nach Abschluss seiner Schulzeit absolvierte Fredi Winter eine Verwaltungslehre (ab dem 1. April 1963) bei der Stadt, wo er viele Jahre im Schul- und Kulturamt arbeitete und sich dort bald als „Macher“ in den Bereichen Kultur-Tourismus und Marketing erfolgreich betätigte. Dabei gelang es ihm gemeinsam mit dem örtlichen Verkehrsverein und dessen Repräsentanten zum attraktiven Geschehen in der Stadt einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet zu haben. Bei seinem Karriereende bei der Stadt verließ er die Kommune als Amtsrat in Richtung Mainzer Landtag, in den er mit einem großen Stimmenanteil gewählt worden war. In das Landesparlament zog er im Jahre 2006 als direkt gewählter Repräsentant der Bevölkerung ein, dem er bis 2019 angehörte. Dies jedoch tat seinen weiteren diversen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Stadt und im Kreis keinen Abbruch. Er war (und ist) sowohl Mitglied des Stadtrates (seit 1988) als auch des Kreistages und sorgt als ehrenamtlich-tätiger Vorsitzender des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt jeweils für weiteren Aufschwung bei diesem Wohlfahrtsverband.

Auch zum Sport hatte er Kontakte aufgenommen, wobei er zum Beispiel viele Jahre lang „Stadionsprecher“ im Eislaufzentrum war und die Zuschauer immer wieder zu Begeisterungsstürmen animieren konnte.

Der jetzt 72-jährige Fredi Winter war nicht nur dreimal direkt gewählter Landtagsabgeordneter, er blieb auch während dieser zeitaufwändigen politischen Tätigkeit immer dem heimischen Karneval treu, wobei er bereits am 11. Januar 1976 bei der Gladbacher Karnevalsgesellschaft seinen ersten Auftritt als „Schulhausmeister Windi“ hatte. Zwei Jahre später trat er der Neuwieder Ehrengarde bei, wo er nicht nur als schmucker Gardist und späterer Ehrenoffizier in Erscheinung trat sondern auch als „Büttenredner“, zusammen mit Günter Kutscher das Duo „Mini und Windi“ bildete.



Seit nun mehr 44 Jahren informieren die beiden Neuwieder Originale die Karnevalsenthusiasten in Stadt und Kreis Neuwied (und darüberhinaus) mit ihren Dialogen über immer neue Erleb- und Geschehnisse in zwerchfell-erschütternder Weise, wobei sie sich immer jeweils über reichlich-gespendeten Applaus und entsprechende Lachsalven freuen konnten. „Wir hatten schon 25 Auftritte in einer Karnevalskampagne als „Windi und Mini“, was zwar stressig war, doch immer wieder Freude bereitete“, berichtet Fredi Winter, der übrigens sein 2x11-jähriges Jubiläum als Ehrenoffizier bei der Ehrengarde feiern konnte.

Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er nicht nur Sitzungen der Ehrengarde als „Präsident“ leitete, sondern immer wieder auch eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen moderierte, was er jeweils mit großem Geschick und noch mehr Humor vollzogen hat. Bei einem Gespräch mit ihm betonte er, dass er durchaus mit diversen Tätigkeiten (wie zum Beispiel jetzt bei Wahlkampfaktionen sowie für die Arbeiterwohlfahrt) ausreichend zu tun habe, dass er aber dennoch die ansonsten anfallenden Karnevalstermine mit all den fröhlichen und verbindenden gemeinschaftlichen Begegnungen unbedingt vermisst. „Dies ist nicht nur deswegen besonders betrüblich, weil mir die vielen Bühnenauftritte einfach fehlen, sondern auch deswegen, weil die immer wieder festzustellende gute Stimmung der Besucher durchaus ein Labsal für alle beteiligten Karnevalisten ist. Zudem sind auch die „draußen“ stattfindenden Veranstaltungen wie Umzüge, Rathauseroberungen bzw. die diversen Empfänge, Prinzeninthronisationen, Ordensverleihungen und Tanzveranstaltungen immer wieder Gründe genug, gemeinschaftlich und mit Freude den rheinischen Karneval hochleben zu lassen.

„All dies und noch viel mehr fällt in diesem Jahr flach, weil Corona all seine Macht demonstriert. „Und so bleibt uns nur die eher stille und im allerengsten Kreis erlebte, zwar getrübte, aber dennoch vorhandene Freude, die hoffentlich in der nächsten Session wieder voll zur Geltung kommen kann“, betonte Fredi Winter zum Abschluss eines zwar eher betrüblichen, aber dennoch hoffnungsvollen Gespräches.
Jürgen Grab


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