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Nachricht vom 31.01.2021    

Petition: Keine Schließung der Geburtshilfe in Bad Honnef!

Die Grundversorgung muss gewährleistet bleiben fordern die Lokalpolitiker. Landrat Hallerbach fordert Zeitkorridor für Gespräche zum Erhalt der Geburtsstation.

Der Initiator der Petitions-Initiative, Carsten Krause (2.v.l.), präsentierte Bürgermeister Otto Neuhoff (1.v.r.), der Landtagsabgeordneten Ellen Demuth (Mitte) und Landrat Achim Hallerbach (1.v.l.) eine Vielzahl von Unterstützungsunterschriften vor dem Rathaus in Bad Honnef. Foto: privat

Bad Honnef. „Die Geburtshilfe im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus muss erhalten bleiben!", so der dringende Appell der Landräte des Rhein-Sieg-Kreises und des Nachbarlandkreises Neuwied, Sebastian Schuster und Achim Hallerbach, dem Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, Otto Neuhoff, den benachbarten rheinland-pfälzischen Kommunen des Kreises Neuwied und den regionalen Landtagsabgeordneten aus Rheinland-Pfalz und NRW. Der Sprecher der Initiative „Rettet die Geburtshilfestation in Bad Honnef", Carsten Krause, überreichte am Freitag in Bad Honnef der Geschäftsführung des Krankenhauses eine Petition mit hunderten von Unterstützerunterschriften für den Erhalt der Geburtsstation. Wir berichteten über die Schließung.

Bürgermeister Otto Neuhoff betonte die zentrale Bedeutung des Bad Honnefer Krankenhauses und die Rolle der Geburtshilfe. Auch in Zukunft müssten frühzeitig Gespräche geführt und Entwicklungen beleuchtet werden.

Unterstützung und großen Zuspruch erhalten die Initiatoren der Petition auch von Achim Hallerbach, Landrat des Nachbarkreises Neuwied: „In Zeiten wo wir die Menschen darin unterstützen wollen, nicht nur in Ballungsräume zu ziehen und wieder die Liebe zum Wohnen in ländlichen Regionen entwickeln sollen, kann es nicht angehen, die dezentrale medizinische Versorgung abzubauen. Gerade jungen Familien müssen wir Anreize schaffen, hierhin zu kommen und zu bleiben. Wir brauchen deshalb die Geburtshilfestation des Cura-Krankenhauses in Bad Honnef. Er forderte eine mindestens zweijährige Fortsetzung der Geburtshilfe, um in der Zeitschiene Gespräche mit NRW und Rheinland-Pfalz zu führen, damit eine Kostendeckung in den Krankenhausbedarfsplänen erzielt werden könne. Ferner forderte er für kleinere Krankenhäuser eine geänderte Finanzierungsstruktur von Bund und Länder, damit die Grundversorgungsstruktur in der Fläche erhalten bleiben könne. „Wer gleichwertige Lebensbedingungen im ländlichen Raum skizziere und in den Mittelpunkt des politischen Handelns stelle, der muss auch für die Finanzausstattung sorgen", sagte Landrat Hallerbach.

Die rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Ellen Demuth appellierte ebenfalls für einen Erhalt der Geburtshilfe. „Der Kostendruck und die Optimierung scheinen das vordringliche Ziel zu sein für die Schließung. Wenn das so weiter geht, gibt es nur noch wenige Geburtskliniken mit sehr hohem Umschlag," so Ellen Demuth. Sie stellte die Frage in den Raum, ob die Gesellschaft überhaupt diesen Kulturwandel für zentrale Entbindungen möchte. Sie sehe darin einen falschen Ansatz und forderte ein Umdenken in der Gesundheitspolitik. Der Unkeler Stadtbürgermeister Gerhard Hausen überreichte ebenfalls eine Resolution und warb dringend für den Erhalt.



Die Geburtsstation in Bad Honnef ist seit „Generationen" auch für viele werdende Eltern aus dem nördlichen Teil des Landkreises Neuwied eine wichtige Anlaufstelle. "Viele Kinder aus unserem Landkreis sind dort geboren. Unsere beiden Kinder wurden ebenfalls in Bad Honnef geboren. Beste Betreuung und eine hervorragende medizinische Qualität., die fast familiäre Atmosphäre sind ein besondere Qualitätsmerkmale dieses Krankenhauses," betont Landrat Achim Hallerbach.

Der Standort dient darüber hinaus der Versorgung des gesamten rechtsrheinischen Bereiches zwischen Bonn und Neuwied mit einem enormen Umland von Siebengebirge und Rheinischem Westerwald.

Und Hallerbach argumentiert weiter: "Es ist unseren jungen Menschen nicht zuzumuten, gerade bei der Geburt ihrer Kinder derart große Strecken nach Bonn oder Neuwied zurückzulegen. Und da dürfen ökonomische Gründe wahrlich keine Rolle spielen. So kann keine sozial verantwortungsbewusste Bevölkerungspolitik gelingen. Hier geht es nicht um ein Wohlfühlgefühl, sondern um einen wichtigen medizinischen Versorgungsfaktor. Ich appelliere an alle Verantwortlichen, sich dieser Verantwortung zu stellen und die Station unbedingt zu erhalten."

"Und auch der Bund muss gerade und insbesondere aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie die künftigen Strukturen der Gesundheitspolitik überprüfen. Gerade jetzt haben sich auch die kleineren Krankenhäuser als Grundversorger bewährt. „Neben den hochspezialisierten Kliniken brauchen wir die medizinische Grundversorgung in der Fläche. Da sind die Häuser in Bad Honnef, Linz, Asbach und Dierdorf wichtige Satelliten und Anlaufstellen. Es kann nicht das alleinige Ziel sein, alles unter das Diktat der Ökonomie zu stellen. Gesundheit und Pflege ist auch ein Bestandteil der Daseinsvorsorge. Hier erwarte ich klare Signale und neue Konzepte, um gleichwertige Lebensbedingungen im ländlichen Raum zu gewährleisten," betont Landrat Achim Hallerbach.





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