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Nachricht vom 05.01.2021    

Musikschule vor Ort oder digitaler Unterricht?

Die Digitalisierung macht vor den Musikschulen der Region keinen Halt. Immer häufiger werden digitale Lösungen für die Umsetzung des Gesangs- oder Instrumentalunterrichts genutzt. Vor allem die damit verbundene lokale und zeitliche Flexibilität wird von Schülern und Lehrern positiv wahrgenommen.

Fotoquelle: pixabay.com / congerdesign

Die Angebote von Musikschulen rund um Neuwied bleiben beliebt. Gerade für viele Kinder sind die lokalen Musikschulen erster Ansprechpartner, wenn es darum geht, ein Instrument zu erlernen oder den Gesang zu verbessern. Konzentrierte sich das Angebot der Musikschulen lange auf klassischen Präsenzunterricht, gehen die Einrichtungen nun offen immer häufiger neue Wege.

So ermöglicht es die anhaltende Digitalisierung viele Angebote online bereitzustellen und den Unterricht auf virtueller Ebene zu gestalten. Was zunächst noch skeptisch betrachtet wurde, bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit. Zwar ermöglicht der klassische Musikunterricht vor Ort in erster Linie den direkten Kontakt zum Lehrer, fällt in Sachen Flexibilität hinter der digitalen Lösung aber deutlich zurück.

Viele Rahmenbedingungen machen digitalen Unterricht attraktiv
Es gibt es eine Vielzahl von Argumenten, die für den digitalen Musikunterricht spricht. Während Unterrichtsangebote häufig aufgrund persönlicher Arbeitszeiten nicht in Anspruch genommen werden konnten, können virtuelle Unterrichtsstunden dann gestartet werden, wenn es dem Schüler möglich ist.

Auch wenn gesundheitliche Aspekte gegen die Teilnahme am Präsenzunterricht in den Musikschulen sprechen, ist die Durchführung des digitalen Angebots noch ohne große Einschränkungen möglich. Digitaler Musikunterricht lässt sich insgesamt also deutlich besser mit persönlichen und beruflichen Rahmenbedingungen vernetzen.

Dabei sind sich Musikschulen den Herausforderungen des digitalen Lernens bewusst. Sowohl von Schülern als auch von Lehrern wird beim digitalen Angebot der Musikschulen ein gewisses Umdenken gefordert. Während sich Erwachsene mit dem digitalen Angebot häufig noch schwertun, reagieren Kinder und Jugendliche offen.

Sie haben eine hohe Akzeptanz gegenüber den digitalen Lösungsansätzen und verstehen sich sehr gut darin, die digitalen Medien aktiv für die eigene Ausbildung zu nutzen. Von den Musikschulen wird an dieser Stelle vor allem eine hochwertige Kursgestaltung verlangt, die das Erlernen von Instrumenten und Musikstücken auf Distanz möglich macht.

Digitale Kursangebote der Musikschulen auf verschiedene Art möglich
Digitaler Musikunterricht ist auf unterschiedliche Art und Weise möglich. Entscheidend ist beispielsweise, ob ein Kurs ausschließlich digital gestaltet wird oder ob sich die Schulen für eine Kombination aus Präsenz- und Digitaleinheiten entscheiden.

Die einfachste Form des digitalen Musikunterrichts macht sich die Anwendung von Apps zunutze. Durch die App werden die Schüler durch die unterschiedlichen Themen geführt und sollen so Schritt für Schritt das Instrument erlernen. Solche Apps überzeugen zwar durch den umfassenden Aufbau und das einfache Handling, bieten aber kaum die Möglichkeit der individuellen Betreuung.

Gerade beim digitalen Musikunterricht per App fehlt der persönliche Kontakt zu den Lehrern. Für Anfänger ist dieses digitale Angebot eher ungeeignet, da sie noch umfassende Hilfe benötigen. Geht es aber nur um die Vermittlung von allgemeinem Musikwissen, kann der Einsatz einer solchen App eine praktische Unterstützung sein.

Empfehlenswerter als die App ist ein umfangreiches Online-Kursangebot. Für die Musikschulen geht dieser Musikunterricht zunächst mit einem hohen Entwicklungsaufwand einher. Die einzelnen Unterrichtsstunden werden hier online übertragen, sodass sie leicht überall abrufbar sind.

Digitaler Unterricht mit Lehrer bietet individuelle Betreuung
Der große Vorteil des digitalen Unterrichts liegt der individuellen Betreuung zugrunde. So können sich Schüler und Lehrer hier auf virtueller Ebene austauschen. Schüler können Fragen stellen und Lehrer individuell auf diese eingehen. Diese Form des digitalen Musikunterrichts ist durchaus mit Angeboten vor Ort vergleichbar.

Der große Vorteil des digitalen Musikunterrichts mit Lehrer liegt nicht nur der Beantwortung von Fragen zugrunde. Der Musiklehrer kann dem Schüler hier auch direkt Feedback zu Vorspielen geben. So lässt sich vermeiden, dass sich Fehler einschleichen. Der Zeitaufwand, der mit einem solchen Kursangebot einhergeht, ist häufig deutlich geringer, da die Anfahrts- und Abfahrtszeiten entfallen.

Moderne Kursgestaltung ermöglicht engen Austausch zwischen Lehrer und Schüler
Auch im digitalen Musikunterricht ist sowohl auf instrumentaler Ebene als auch im Gesangsbereich ein enger Austausch zwischen Lehrern und Schülern jederzeit möglich. Gestaltet als Online-Kurs mit Lehrerbetreuung können Schüler beispielsweise aktiv Fragen stellen.

Dies bietet sich gerade bei Klavierstunden an. Um Piano spielen zu können, ist es wichtig, dass Schülern ein gewisses Grundlagenwissen vermittelt wird. So können Lehrer per Onlineunterricht gezielt den Unterschied zwischen gewichteten und anschlagdynamischen Tasten oder die Bedeutung einer gewichteten Hammertastatur verdeutlichen.

Auch Fragen zu anderen Instrumenten wie der Gitarre lassen sich auf diesem Weg umfassend beantworten. So informieren die Lehrer über den Hintergrund von Powerchords, zeigen, wie mit der Gitarre improvisiert werden kann und erklären mit digitalen Hilfsmitteln die Unterschiede zwischen den einzelnen Akkorden.

Bezieht sich der digitale Musikunterricht auf das Erlernen eines Schlagzeugs, kann der Lehrer hier beispielsweise über die Unterschiede zwischen dem klassischen Instrument und den E-Drums informieren. Gleichzeitig gibt er wertvolle Tipps, mit denen das Zusammenspiel zwischen Händen und Füßen noch verbessert werden kann.

Akzeptanz schaffen
Viele potenzielle Musikschüler reagieren auch weiterhin zurückhaltend, wenn ihnen ein Kursangebot ausschließlich auf digitaler Ebene angeboten wird. So sind sie skeptisch, ob es dem Lehrer tatsächlich gelingt, die Inhalte gezielt zu übermitteln und an entscheidender Stelle Hilfe zu leisten.

Um den digitalen Musikunterricht auf Dauer etablieren zu können, müssen die Musikschulen vor allem an einer hohen Akzeptanz arbeiten. So ist es wichtig, dass Barrieren abgebaut werden. Eine gute Möglichkeit hierfür sind kostenfreie Testangebote. So können neue Schüler zunächst dazu eingeladen werden, das Kursangebot kostenfrei zu testen.

Wichtig ist beim digitalen Unterricht aber auch, dass gerade über die technischen Voraussetzungen von Anfang an offen gesprochen wird. So funktionieren die digitalen Angebote nur mit einem ausreichend leistungsstarken Internetanschluss. Ansonsten muss hier mit Verzögerungen gerechnet werden, durch die die Kursqualität erheblich minimiert wird.

Weiterhin müssen die Schüler über ein entsprechendes Mikrofon verfügen, sodass sie auf digitaler Ebene mit dem Lehrer kommunizieren können. Wichtig ist ebenso eine gute Kamera, die den Schüler beim Spielen filmt und das Bildmaterial direkt an den Lehrer überträgt. Nur so kann der Lehrer die Handgriffe des Schülers verfolgen und hier wichtige Tipps zur Verbesserung geben.

Digitaler Musikunterricht kennt kaum Grenzen
Oft sind potenzielle Schüler verunsichert, ob sich wirklich jedes Instrument durch den Einsatz von digitalem Unterricht erlernen lässt. In der Tat gibt es hier kaum Einschränkungen. Dank moderner Technik ist es möglich, den digitalen Musikunterricht auf jedes Instrument auszudehnen.

Grenzen und Einschränkungen sind hier in den meisten Fällen lediglich technischen Aspekten geschuldet. So kann ein Lehrer digital sein Wissen zu einem Musikinstrument nur dann optimal weitergehen, wenn er sowohl den Schüler als auch das Instrument vollständig im Blick hat.

Große Instrumente wie die Harfe beispielsweise sind beim digitalen Musikunterricht weiter selten zu finden. Stattdessen liegt der Fokus auf kleineren Instrumenten. Sowohl bei Kursangeboten für Kinder als auch für Erwachsene genießen vor allem Klassiker eine hohe Nachfrage.

So bleibt bei den Tasteninstrumenten beispielsweise das Klavier einer der Favoriten. Aber auch das Akkordeon kann auf Basis digitaler Kurse erlernt werden. Für Einsteiger bieten sich insbesondere Digitalpianos an. Die Musikschüler werden so umfassend in die Vielfalt der elektrischen Pianos eingeführt und lernen die unterschiedlichen Funktionen kennen.

Auch Saiten- und Blasinstrumente lassen sich hervorragend über digitale Kursangebote erlernen. Saiteninstrumente wie Gitarre und E-Gitarre eignen sich hervorragend für Einsteiger, die noch keine umfassende Erfahrung haben. Einige Musikschulen bieten den digitalen Unterricht auch für Streichinstrumente wie zum Beispiel die Geige an. Bei den Blasinstrumenten liegen bei Kindern vor allem Blockflöten vorn. Die aus Holz gefertigte Blockflöte gehört seit Jahren zu den beliebtesten Instrumenten. Erwachsene setzen dagegen bevorzugt auf Trompetenunterricht.

Bei der Auswahl des digitalen Kursangebots gilt es vor allem auf die Altersgruppe zu achten. So sollten Musikschulen klar zwischen Kursen für Kinder und Erwachsene unterscheiden. Gerade für Kinder ist auch beim digitalen Unterricht der permanente Kontakt zum Lehrer wichtig. (prm)



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