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Nachricht vom 06.09.2020    

In Neuwied Gedenktag zum Beginn des 2. Weltkrieges begangen

DGB-Kreis Neuwied, Amnesty International Neuwied und Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Engers gestalten Antikriegstag. Gedenktag zum Beginn des 2. Weltkrieges und entschiedene Stellungnahmen gegen Krieg, Faschismus und Rechtsradikalismus.

Foto: Jürgen Grab

Neuwied. „Mit dem kriegerischem Überfall auf Polen rissen Adolf Hitler und die deutsche Wehrmachtsführung am 1. September 1939 die Welt in den Abgrund eines bestialischen Krieges, der unermessliches Leid brachte und 60 Millionen Tote forderte“, klagte DGB-Kreisvorsitzender Rüdiger Hof die schreckliche Diktatur des Despoten zu Beginn seiner Ansprache anlässlich des Antikriegstages an der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus am Friedrich-Platz an.

“Es ist unsere Aufgabe die Erinnerung an die zahllosen Kriegstoten an der Front und in der Heimat sowie den Millionen Juden und anderer Minderheiten zu gedenken, die von den Nazis erbarmungslos ermordet wurden. Nicht nur an diesem Gedenktag sondern immer wieder müssen wir an dieses Geschehen erinnern, da Deutschland angesichts der Verbrechen des „Dritten Reiches“ eine besondere Verantwortung für den Frieden in der Welt trägt. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! So lautet unsere unumstößliche Lehre, die wir Gewerkschaften aus der Geschichte gezogen haben und für die wir uns mit all unserer Kraft stark machen“, erklärte Rüdiger Hof vor mehr als 40 Kundgebungsteilnehmer an der Holocaust-Gedenkstätte.

Der DGB-Kreisvorsitzende begrüßte an diesem frühen Dienstagabend zum einen weitere Gewerkschaftsmitglieder, Angehörige der Neuwieder Gruppe von Amnesty International sowie Günter Salz von der Katholischen Arbeiter-Bewegung und weitere Bürger der Stadt, die nicht abseits stehen wollten. Die Redner erinnerten an diesen 1. September 1939 als deutsche Soldaten unvermittelt Polen angegriffen haben und somit einen Krieg nie dagewesenen Ausmaßes anzettelten. In einer Stellungnahme hat Manfred Kirsch, der an der Veranstaltung aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen konnte, einige Anmerkungen gemacht, die von AI-Mitglied Inge Rockenfeller verlesen wurden.

„Unser Kampf gegen Rechts, also auch der Kampf gegen Krieg und Terror, aber auch für Frieden, Freiheit und Menschenrechte muss kompromisslos und konsequent geführt werden. Es ist wichtig ein deutliches Nein zu sagen, wenn rechtsreaktionäre Kräfte versuchen in Deutschland nach der Regierungsgewalt zu greifen“, gibt Kirsch zu erkennen und macht deutlich, dass ein dauerhafter Frieden nur in einer demokratischen, freiheitlichen und die soziale Gerechtigkeit betonenden Gesellschaft zu verwirklichen sei. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass er mit seinen Freunden von Amnesty International weiter daran mitarbeiten will gegenüber den Feinden der Demokratie wachsam zu sein und Widerstand gegen jegliche staats-und demokratiefeindliche Gedanken und Taten zu leisten.



Für Amnesty International Neuwied gedachte Susanne Kudies dieses Tages, wobei sie gleichzeitig auch des Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945 gedachte, bei dem damals 140.000 Menschen auf schrecklichste Weise getötet wurden. „Kriege sind immer Menschenrechtsverletzungen schlimmster Art und Weise und verletzen Menschenrechte auf besonders infame Weise. Deshalb müssen wir Lehren ziehen und entsprechend handeln. Hierfür gibt es durchaus entsprechende Maßnahmen. So zum Beispiel, dass keine Investitionen in die weitere Aufrüstung, sondern zum Beispiel eher in die Zukunftstechnologien gemacht werden. Eine funktionierende Rüstungskontrolle sollte nicht nur nach außen- und sicherheitspolitischen Kriterien sondern ebenso nach Menschenrechtskriterien vollzogen werden“, forderte Susanne Kudies.

„Wir gedenken heute all der Opfer, die Kriege erlebt und durchlitten haben und auch der Flüchtlinge, die überall in der Welt unterwegs waren und heute noch auf der Flucht sind. Ihnen allen gebührt nicht nur unser Gedenken sondern unbedingt auch unsere Hilfe“, betonte Kudies. Schließlich war es Günter Salz von der Engerser KAB, der das Wort ergriff und mit seinen Ausführungen konkret Stellung zum Thema Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus anhand von Berichten von Schicksalen deutscher Nazi-Gegner und denen jüdischer Mitbürger in Engers in beklemmender Weise nahm.

„Ich bin trotz des traurigen Anlasses froh, dass wir heute mit dem DGB und Amnesty International den diesjährigen Antikriegstag begehen können. Denn Gemeinsamkeit macht stark und diese Stärke werden wir auch in Zukunft brauchen. Wenn es heute darum geht, den Opfern des Faschismus zu gedenken, hab ich dies am konkreten Beispiel einiger Menschen getan, die zur Nazi-Zeit in meiner Heimatstadt Engers gewohnt, gelebt und gearbeitet haben. Im Gedenken an die Opfer dieses Wahnsinns müssen wir uns gerade heute, wo neonazistische, rassistische und antisemitische Tendenzen immer stärker werden, fragen, wo die strukturellen Ursachen dieser Erscheinungen liegen“, betonte Günter Salz.

Schließlich war es Rüdiger Hof vorbehalten, den Rednern und der Rednerin, vor allem aber auch dem Liedermacher und Protagonisten der moselfränkischen Sprache, Manfred Pohlmann; dem Sääner Jung und heutigem Engerser Bürger, für seine Darbietung seiner poetisch-politischen Lieder zu danken, die diese Veranstaltung in würdiger Weise umrahmten.


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