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Nachricht vom 22.08.2020    

SBN erweitern Blumenwiesen und naturnahe Flächen

Wer mehr Biodiversität in Städten will, muss Flächen für eine größere biologische Vielfalt umgestalten. Die Servicebetriebe Neuwied (SBN) haben schon früh auf Blumenwiesen gesetzt und in diesem Jahr eine ganze Reihe von Flächen neu umgestaltet.

Wie entwickelt sich eine Fläche, wenn ein Streifen im Randbereich von Wegen, Plätzen oder Grünflächen gemäht wird und vorhandene Vegetation stehenbleibt? Foto: SBN

Neuwied. Doch damit ist es nicht getan: Wenig Erfahrung gibt es bisher zur Pflege dieser Flächen. Wie oft wird gemäht und mit welcher Technik? Wie wird das Schnittgut aufgenommen? Antworten auf diese Fragen sollen fünf neue Testflächen geben.

Naturnahe Flächen sind besser an Wetterextreme angepasst und bieten Pflanzen, Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Werden naturnahe Flächen jedoch zu Wiesen umgestaltet, lässt sich die Vielfalt nicht einfach durch das Einsähen von Blühstreifen wiederherstellen. „Auch die Bodenstruktur verändert sich durch langjährige Monokulturen. Wir müssen jetzt mit künstlich angelegten Blühstreifen Erfahrungen sammeln, wie sich die Flora insgesamt besser entwickelt, überlassen aber auch vorhandene Vegetation einer natürlichen Entwicklung“, erklärt Thomas Riehl, Bereichsleiter Grünflächen bei den SBN.

Diese Erfahrungen will man mit anderen teilen und hat sich daher der interkommunalen Arbeitsgruppe „Mehr als nur Grün“ angeschlossen, die mit wissenschaftlicher Begleitung diese Fragen des Grünflächenmanagements klären will. „Darüber hinaus wollen wir um Geduld werben. Die Menschen sind seit Jahrzehnten die ´gepflegten´ Grünflächen gewohnt. ´Gepflegt´ heißt ja nicht unbedingt ´natürlich´. Eine naturnahe Pflege wirkt daher für viele so, als ob die Fläche vernachlässigt wird, obwohl das genaue Gegenteil der Fall ist.“

Zunächst wurden die Flächen schlicht erweitert: „Das bedeutet, dass wir einen sogenannten Säuberungsstreifen im Randbereich von Wegen, Plätzen oder Grünflächen mähen, andererseits vorhandene Vegetation stehenbleibt und wir deren Entwicklung beobachten.“ Statt einer intensiven Pflege mit 10 bis 14 Mähgängen pro Jahr geht es hin zu einer extensiven Pflege: „Das sind maximal zwei Mähgänge im Jahr.“



Sämtliche Flächen werden in Absprache mit der Stadtverwaltung in einem Geoportal digital erfasst: „Wir kommen derzeit auf 46 Hektar in Neuwied, die als Insektenschutzflächen erfasst sind. Dabei sind auch die städtischen Ausgleichsflächen miteinbezogen.“

Was fehlt, das sind längerfristige und systematisch erfasste Erfahrungen. Klar ist, dass zur Pflege großer Flächen Maschinen eingesetzt werden müssen. „Früher hieß es: Gemäht ist gemäht“, sagt Riehl. „Uns interessiert an dieser Stelle jetzt die Frage, welche Mähtechnik der Natur besser bekommt: Scheiben- oder Trommelmähwerk?“ Klar ist wohl auch, dass das Mulchen nicht sinnvoll ist: „Gezeigt hat sich, dass nährstoffärmere Flächen in der Regel artenreicher sind. Stickstoff ist aber ein Dünger, der die Entwicklung von Magerböden entgegensteht.“ Also wird das Schnittgut abgefahren, doch auch dann ist die Frage: Wie nimmt man es boden- und insektenschonend auf? „Weiterhin sollte das Mähgut möglichst nicht sofort weggeräumt werden. Diese Anforderungen sind technisch zwar lösbar, aber aufwendiger als das übliche Mulchen.

Das will man anhand von fünf Anlagen im „Testverfahren“ klären, die im Schlosspark, am Regenüberlaufbecken in der Breslauer Straße, am Raiffeisenring, in der Blücherstraße und am Wingertsberg angelegt wurden. Ende August wird man sich wieder mit den Kollegen des Projekts „Öffentliche Grünflächen und private Gärten ‐ Chance zur Förderung der Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel“ (kurz „Mehr als nur Grün“) treffen und die Erfahrungen austauschen.
(PM)


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