Corona: Wieso man aufgeschobene Arzttermine lieber schnell nachholen sollte
Die Coronapandemie hat das Leben in Deutschland und dem Rest der Welt auf den Kopf gestellt. Von Normalität war über Monate kaum etwas in Sicht. Seit Mitte Mai ist jetzt eine Spur gewohnter Alltag auf deutsche Straßen zurückgekehrt. Fallenden Infektionszahlen und weitläufigen Lockerungen der strengen Corona-Maßnahmen zum Dank. Auch deutsche Arztpraxen und Krankenhäuser kehrten langsam in den Regelbetrieb zurück. Patienten blieben lange verunsichert, was das Infektionsrisiko in der Praxis betraf. Erst seit Kurzem trauen sich die meisten wieder im gewohnten Umfang zu Vorsorgeuntersuchungen und anderen Check-ups. Wer während der Krise Termine abgesagt oder aufgeschoben hat, sollte jetzt keine Zeit mehr verstreichen lassen. Wieso es höchste Zeit ist, verpasste Termine aufzuholen.
Keine gesundheitlichen Folgeschäden riskieren
Schon seit April melden sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen bezüglich abgesagter Arzttermine und Operationen zu Wort. Die gesundheitlichen Schäden in Folge von Corona-Maßnahmen wie der Schonung medizinischen Personals und verfügbarer Intensivkapazitäten seien kaum abzusehen. Vermutlich würden sie die durch das Virus entstandenen Schäden um ein Vielfaches überschreiten.
Kardiologen zeigten sich deutlich beunruhigt, als während der Hochphase der Pandemie die Zahl aller behandelten Herzinfarkte sank. Schon seit Anfang Mai forderte die deutsche Ärztekammer Patienten eindringlich dazu auf, Arzttermine wieder wahrzunehmen und Beschwerden aus Angst vor Infektionsrisiken nicht einfach auszusitzen. Nicht nur wegen der Gefahr gesundheitlicher Folgeschäden zeigte man sich über den kurzweilig deutlichen Patientenrückgang in deutschen Arztpraxen beunruhigt. Die fehlende Auslastung brachte viele niedergelassenen Ärzte an den Rande des Ruins und musste schnellst möglich aufgelöst werden.
Angst vor der zweiten Welle
Mittlerweile füllen sich die Wartezimmer niedergelassener Ärzte langsam wieder. Insbesondere Fachärzte sind aktuell wieder vollständig ausgelastet und müssen erst die Termine abarbeiten, die in den vergangenen Monaten aufgeschoben wurden. Wer Termine aus Infektionsangst abgesagt oder verschoben hat, sollte jetzt schnellstmöglich reagieren. Besonders bei Fachärzten auf dem Land sind durch den plötzlichen Patientenansturm aktuell teils über mehrere Monate kaum Termine zu bekommen. Wegen der höheren Facharzt-Dichte in Städten sollten Patienten aus ländlichen Gegenden bei dringendem Terminbedarf lieber nach einem Arzt in der nächstgelegenen Großstadt suchen.
Der Weg in die Stadt ist nicht die einzige Möglichkeit, mit vergleichsweise kurzer Wartezeit an Facharzttermine zu gelangen. Auch die Online-Terminvereinbarung einer Video-Sprechstunde kann eine Möglichkeit sein, die Wartezeit für Arzttermine zu verkürzen.
Aktuell steigen die Infektionszahlen in der gesamten Bundesrepublik wieder an. Von einer zweiten Welle möchten zahlreiche Experten noch nicht sprechen. Nichtsdestotrotz weisen Experten wie Christian Drosten immer wieder darauf hin, dass eine solche spätestens im Herbst unumgänglich ist. Sollten sie damit Recht behalten, so werden zur Schonung verfügbarer Ressourcen andere medizinische Eingriffe und Termine vermutlich ein zweites Mal auf Eis gelegt. Wann Patienten ihren nächsten Fach- oder Hausarzttermin erhalten, wäre ab diesem Zeitpunkt kaum absehbar. Umso wichtiger ist es, dass man sich bei noch bewältigbaren Infektionszahlen um Termine für die eigene Gesundheit kümmert. (prm)