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Nachricht vom 07.02.2018    

Trennungs- und Scheidungskinder leben oft in Loyalitätskonflikt

„Trennung und Scheidung- gesellschaftliche Normalität und emotionaler Ausnahmezustand! – Risiken für das Kindeswohl.“ Es war sicherlich auch diesem Thema geschuldet, dass sich für die achte Netzwerkkonferenz von Stadt und Landkreis Neuwied gut 170 Personen aus verschiedenen Institutionen und Einrichtungen angemeldet hatten.

170 Personen aus verschiedenen Institutionen und Einrichtungen kamen, um sich zu informieren und auszutauschen. Foto: Kreisverwaltung

Neuwied. Sie alle kamen, um sich zu informieren und auszutauschen über ein Thema, welches letztlich jede und jeden betrifft: „Die Familie ist nach wie vor die Kernzelle unserer Gesellschaft“, so der für das Kreisjugendamt zuständige Dezernent Landrat Achim Hallerbach. Er eröffnete die Netzwerkkonferenz und stellte fest, wie wichtig es ist, sich des Themas Trennung und Scheidung anzunehmen, da „…die familiären Beziehungen die Grundlage für die emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bilden.“

Der Hauptreferent, Matthias Weber, hat viele Jahre die Lebensberatung des Bistums Trier in Neuwied geleitet. Er hat sich spezialisiert auf den Bereich der hochstrittigen Trennungen und Scheidungen und unter anderem an einer Handreichung für die Praxis des Deutschen Jugendinstitut mitgearbeitet. Matthias Weber war zudem Mitbegründer des Arbeitskreises Trennung und Scheidung, der bereits seit vielen Jahren in Neuwied besteht. Matthias Weber informierte die Teilnehmer der Veranstaltung umfangreich über Hintergründe und Verläufe von Trennungen.

Davon ausgehend lenkte er den Fokus auf die betroffenen Kinder. Hier zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. So ist längst nicht gesagt, dass jedes „Scheidungskind“ in gleichem Maße von der Scheidung der Eltern betroffen ist. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die die Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen können. Zugleich gibt es aber auch positive Faktoren, die schützend wirken, zum Beispiel eine stabile, gute Beziehung zur Großmutter.



Da „Trennungs- und Scheidungskinder“ häufig in einem Loyalitätskonflikt leben, ist ein wichtiger Tipp für die Praxis, diesen Konflikt nicht zusätzlich zu fördern, sondern das Kind in seiner Person zu stärken und es zu ermutigen, den eigenen Gefühlen zu vertrauen.

Das „Spielfeld“ der hochstrittigen Eltern ist weit gefasst - sie beschäftigen in den zum Teil über Jahre andauernden Konflikten häufig mehrere Institutionen und Fachleute. Diese Dimension wurde deutlich, als im zweiten Teil der Veranstaltung Vertreter des Jugendamtes, der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der ortsansässigen Beratungsstellen und eine Verfahrenspflegerin ihre berufsbedingten Berührungspunkte bei Trennungen und Scheidungen vorstellten.

Die beiden Netzwerkkoordinatorinnen, Anja Piquardt (Stadt Neuwied) und Daniela Kiefer (Kreis Neuwied) zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir wollten dieses Thema noch einmal in den Fokus rücken, weil es tatsächlich auch das Miteinander in der Gesellschaft prägt. Die Kinder von heute sind die Eltern von morgen. Wenn sie für sich einen guten Weg finden und Unterstützung bekommen, um mit der Trennung und Scheidung der eigenen Eltern umzugehen, können sie für ihre Kinder die Verlässlichkeit und Zuwendung aufbringen, die diese für eine gesunde Entwicklung brauchen.“



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