Werbung

Nachricht vom 23.01.2016    

IHK-Empfang: Arbeit ist Schlüssel zur Integration

Die Flüchtlingsfrage stand im Mittelpunkt des Jahresempfangs der IHK Koblenz mit rund 800 Gästen. IHK-Präsident Manfred Sattler und Gastredner Bischof Stephan Ackermann setzten die unterschiedlichen Akzente in ihren Ansprachen.

Im Bild, von links: Arne Rössel, Bischof Stephan Ackermann, Manfred Sattler. Foto: IHK

Region/Koblenz. Mehr als 800 Gäste hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz am Donnerstag, 21. Januar in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle begrüßt. Vertreter aus Unternehmen, Politik und Verwaltung trafen sich dort zum jährlichen Empfang der Wirtschaft.

IHK-Präsident Manfred Sattler legte einen Schwerpunkt seiner diesjährigen Rede auf die durch den Flüchtlingszustrom entstehenden Herausforderungen. Er betonte: „Es ist die Wirtschaft, der bei der Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Integration wird nur durch Ausbildung und Beschäftigung gelingen.“ Damit trage die Wirtschaft maßgeblich dazu bei, die Gesellschaft zusammenzuhalten.

Sattler zollte den Unternehmen seinen Respekt: „Sie als Unternehmer sind sich Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und wollen Ihren Beitrag leisten, auch wenn die Integration im Betrieb sicher nicht ‚mit links‘ zu machen ist.“ Die Politik sei daneben gefordert, praktikable und ortsnahe Lösungen schaffen, die die Flüchtlinge direkt erreichen. Er kritisierte etwa, dass es für Flüchtlinge über 18 Jahre noch immer keine verbindlichen Integrations- und Sprachkurse gebe.

Mit Blick auf die in Rheinland-Pfalz anstehenden Landtagswahlen mahnte Sattler eine aktivere Wirtschaftspolitik an. „Jede bürokratische Last, jede neue Dokumentations- und Meldepflicht, jeder neue Nachweis und jede neue Bescheinigung nehmen uns Unternehmern die Luft, die es für unser gesellschaftliches Engagement braucht.“ Die Wirtschaft laufe zwar erfreulich rund, aber sie tue es trotz der Politik, nicht wegen ihr. „Das kann auf Dauer nicht gut gehen“, so Sattler.



Als Gastredner war in diesem Jahr der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann der Einladung Koblenz gefolgt. Seine Ausführungen über das „Primat der Ethik vor der Technik“ regten viele Gäste zum Austausch an. Der Bischof gab die Überzeugung von Papst Franziskus weiter, ethisch-moralische Entscheidungen sollten Grundlagen wirtschaftlichen Handelns sein. Stattdessen beherrsche jedoch eine „technokratische Grundhaltung“ Wirtschaft und Politik.

Auch Dr. Stephan Ackermann beschäftigte sich in seiner Rede mit der Flüchtlingsfrage – und beleuchtete diese ebenfalls aus einem ethischen Blickwinkel. Es stelle sich mit Blick auf die Integrationsbemühungen die Frage nach der gesellschaftlichen Identität: „Wie wollen wir leben? Welche Rolle spielen wir?“

Ackermann: „Was wir jetzt tun, hat moralische Qualität. Wir können uns dabei nicht auf Systemzwänge zurückziehen.“ Der Bischof hob hervor: „Wenn sich alle an den 10 Geboten ausrichten würden, sähe die Welt schon ganz anders aus.“ Ackermann lobte nicht zuletzt die IHK Koblenz für ihre zahlreichen Bemühungen, Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu bringen.



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Girls’ Day: Mädchen haben Spaß am Handwerk

Koblenz. Die Schülerinnen lernten Werkzeuge und Materialien in Ruhe kennen, bevor sie unter Anleitung Teelichthalter aus ...

Die Zukunft des Handwerks im Dialog gestalten - Künstliche Intelligenz und Digitalisierung im Fokus

Koblenz. Sie beteiligt sich dafür am bundesweiten Zukunftsdialog Handwerk und lädt am Freitag, 3. Mai, ab 15 Uhr zu einer ...

Wettbewerb "SUCCESS 2024" startet - Einzelprämien bis zu 15.000 Euro

Mainz. Besonders zukunftsweisende Ideen und innovative Produkte werden am 8. Oktober im feierlichen Rahmen mit Einzelprämien ...

Sei 10 Jahren ein Erfolg: Westerwald-Brauerei feiert ausgiebig das Comeback des Gründerbiers Westerwald-Bräu

Hachenburg. Was sind schon zehn Jahre im Vergleich zu einer nunmehr 163-jährigen Brauereitradition? "Nicht viel", sagt der ...

Ganztägiger Warnstreik bei Raiffeisendruckerei in Neuwied infolge stagnierender Tarifverhandlungen

Neuwied. Nach der dritten, am 16. April stattgefundenen Verhandlungsrunde für etwa 110.000 Beschäftigte in der Druckindustrie, ...

Carmen-Sylva-Schule kooperiert mit Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH

Neuwied. Ziel der IHK-Schulpatenschaft ist, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, im Unternehmen praktische ...

Weitere Artikel


Junge Union Neuwied legt Zukunftspapier vor

Neuwied. „Im letzten Jahr ist es vier JUlern gelungen, in den Stadtrat einzuziehen. Daher wollen wir als „Junge Gruppe“ eigene ...

Spektakulärer Neuwieder Heimsieg gegen starke Leipziger

Neuwied. Jubeln durften am Ende aber nur die Gastgeber, die den (bis dato) Tabellendritten aus Sachsen im letzten Drittel ...

SV Rengsdorf hat neuen Vorstand

Rengsdorf. Mit Rainer Runkel (1. Vorsitzender), Nic van Helvoort (2. Vorsitzender), Norbert Krumm (Geschäftsführer) und Guido ...

Tipps zum Einbruchschutz aus aktuellem Anlass

Region. Die Einbruchsdiebstähle in/aus Wohnhäuser im hiesigen Raum dauern an, so wie berichtet zuletzt am 21. Januar in Niederdreisbach ...

Weltneuheit in Hachenburg vorgestellt

Hachenburg. Die Hachenburger Brauerei ist schon seit Jahren für Mut und Fortschritt bekannt. So war es auch diesmal, als ...

Glatteisradar - Aktuelle Meldungen aus der Region

Diese Orte wurden uns aktuell bzgl. Glatteis oder Eisregen von Lesern gemeldet:

Kreis Altenkirchen:
Schöneberg bei Altenkirchen: ...

Werbung